Fazit der Keniareise

von Svenja Penzel

Fazit meiner Kenia-Reise:

Eine kurze und heftige Tour mit nur sieben Nächten und 24 Lodge-Besichtigungen. Ich bin müde, aber zufrieden. Einige Erkenntnisse sind, insbesondere im Vergleich mit Tansania:

  •  Es gab so gut wie keine Mücken und nur zweimal kurz Tsetsefliegen.
  • Nur ein einziges Camp (Karen Blixen) hatte Insektenschutzmittel im Zelt.
  • Außenduschen und Außenbadewannen sind dünn gesät - und wo vorhanden, oft nicht attraktiv (Ausnahme: Mara Explorer).
  • Die Camps und Lodges sind im Schnitt deutlich größer und älter als in Tansania. Es gibt in Kenia ja auch schon viel länger Tourismus.
  • Die Unterkünfte sind fast alle eingezäunt!
  • Selbst die hochwertigen Unterkünfte erlauben (fast) alle auch kleine Kinder
  • An die vielen indischen, chinesischen und fernöstlichen Gäste werden wir uns gewöhnen müssen.
  • Die Straßen in einem kenianischen Nationalpark (wie Amboseli) sind um ein Vielfaches besser als in einem "National Reserve" (Massai Mara). Dort fließt das viele Geld der Besucher wohl eher einigen reichen Massai in Narok zu... Das Problem der schlechten Straßen ist allen bekannt, doch keiner macht was. In Amboseli dagegen werden die Pisten unterhalten und sind auch in der Regenzeit gut befahrbar.

  • Während man weder in Amboseli noch innerhalb der Massai Mara offroad fahren darf, ist das in den angrenzenden "Conservancies" bzw. auf den privaten Farmen erlaubt - dort weiden ja auch die Massai ihre Rinder. Eigentlich eine feine Sache, so denkt man, da kann man mal querfeldein an ein Tier heranfahren, das im Schatten unter einem Baum liegt. Doch wenn man dann im Flugzeug in niedriger Höhe über diese Gegend (in meinem Fall Mara North Conservancy) fliegt, sieht man die vielen, vielen Spuren, die sich in das Gras gegraben haben. Kein schöner Anblick aus der Luft. So bekommt die Natur ja keine Chance, sich wieder zu erholen. Doch die Tatsache, dass die Rinder das Gras kurz halten, hat vor allem in der Regenzeit und kurz danach den Vorteil, dass sich die Wildtiere nicht wie in der Mara im hohen Gras verstecken können und damit deutlich besser zu sehen sind - auch ohne dass man offroad fährt.
  • Der Verkehr in Nairobi und auf den Ausfallstraßen ist katastrophal.
  • Keine einzige Lodge hat Ciders serviert - ich hätte gern einmal so etwas wie Savanna oder Hunters getrunken. In Nairobi kann man "Redd's" kaufen, aber die Lodges haben das nicht. Bier, Wein, Gin&Tonic sind die meistgetrunkenen Getränke am Lagerfeuer. Nur in den ganz exklusiven Camps sind sie im Preis enthalten.
  • Das Management prägt ganz entscheidend den Stil und den Wohlfühl-Faktor einer Lodge. Eine einfache, aber herzlich geführte Lodge kann dadurch schöner sein als ein schickes, aber irgendwie seelenloses Camp. Die Atmosphäre, die eine Unterkunft ausstrahlt, kann man auch bei einer einstündigen Stippvisite schon deutlich spüren.
  • Ich muss wiederkommen. Und dann schaue ich mir die Parks nördlich von Nairobi an - Lake Nakuru, Samburu, Mount Kenya, Laikipia u.a. - es gibt noch viel zu sehen und zu tun.
  • Ich möchte mehr Kisuaheli lernen und verstehen!!!!!

So oder ähnlich könnte man nun eine Kenia-Reise mit Schwerpunkt auf Massai Mara und Amboseli zusammenstellen:

Ankunft Nairobi - je nach Ankunftszeit des Fluges ggf. eine Übernachtung in Nairobi
***: Southern Sun Mayfair
****+:Fairmont The Norfolk

Drei Nächte Massai Mara
***: Mara Sopa Lodge
***+: Fig Tree Camp oder Mara Sentrim
****: Mara Intrepids oder Serena Lodge oder Ashnil Mara oder Governors' Camp
****+: Little Governors'
*****: Il Moran oder Mara Explorer oder Sanctuary Olonana

außerhalb, schick: Karen Blixen Camp
außerhalb, für Familien: Nomadic Encounters/Mara Bush Houses

Fahrt oder Flug zurück nach Nairobi, ggf. wieder eine Nacht dort (siehe oben)Fahrt nach Amboseli für zwei Nächte
***: Amboseli Sopa Lodge
****: Kilima Camp, Ol Tukai Lodge, Serena Lodge
*****: Tawi Lodge, Tortilis Camp (Tortilis vorzuziehen!!)

Rückfahrt nach Nairobi oder Verlängerung in Tsavo bzw. an der Küste (z.B. im Severin Safari Camp der der Severin Sea Lodge)

6 Kommentare

Beate Lingg

20.10.2013 um 17:40

Das mit dem Offroad Fahren ist so nicht ganz richtig, in der Mara Conservancy darf man das nur abseits des Rivers und es gibt ganz feste Regeln, man muss z.B. auf der Spur hinausfahren, wo man hineinfuhr. Und man darf Offroad auch nur fahren auch nur bei Sichtung einer Big Cat / eines Rhinos.
Nur ein Auto darf Offroad, andere müssen warten nur 5 Minuten, wenn noch jemand wartet usw.
Speziell in der Mara Conservancy wird genau geschaut, die Ranger sind überall, wärhend auf der NR Seite Offroad fahren komplett verboten ist, aber die Minibusfahrer mehr off als onroad fahren, da die Ranger hier nichts kontrollieren.
Das ist auch der Grund für die fürchterlichen Blockaden bei manchen Crossings auf der NR Seite.

Jutta

17.10.2013 um 15:55

Schöner Bericht einiges habe ich ebenfalls schon erkundet in diesem Land. Vielen Dank für die tollen Bilder die machen wieder Lust zu reisen.

Sabine

04.10.2013 um 08:32

Toller Bericht über eine tolle Reise, wer hier keine Lust bekommt dorthin zu fahren.

Anke

05.08.2013 um 10:40

Vielen Dank für den beeindruckenden Bericht über das Land. Soeben habe ich Lust bekommen gleich dorthin zu reisen.

Michael

09.07.2013 um 12:29

Toller Bericht über ein wunderbares Land, da ich selbst dort lebe kann ich das nur bestätigen.

Jens

02.10.2012 um 20:54

Ein schöner Bericht und vieles kann ich nur so bestätigen. Waren letztes Jahr auch in Kenia (ein Bericht ist auf meinem Blog) und haben drei tolle Wochen dort verlebt.