Marco Penzel war in seinem früheren Leben Zeitungsredakteur und schon immer sehr reisebegeistert. Er kam 2005 zu Outback Africa, nachdem er den Süden Afrikas schon auf längeren Rundreisen kennen gelernt hatte. Marco betreute zunächst den Katalog und die Website von Outback Africa, stieg aber auch immer weiter in die Reiseberatung ein und vertiefte durch viele weitere Afrikareisen sein Safari-Wissen. Er ist Geschäftsführer, verantwortlich für das Marketing und Safari-Berater mit Schwerpunkt Uganda, Sambia, Botswana, Simbabwe und Tansania.
Mit dem Boot fahren wir nach Xakanaxa im Moremi Wildreservat. An der Anlegestelle erwartet uns Eddie mit seinem offenen Geländewagen. Auf der Kühlerhaube sind Sandwiches drapiert. "Habt Ihr Durst?" Eddie verteilt Getränke aus der Kühlbox, die fest zwischen den Sitzbänken installiert ist. Diese Autos haben sich seit vielen Jahren auf Campingsfaris wie "Straße der Elefanten" und "Best of Botswana" bewährt. Wir wollen heute ein neues, komfortableres Camping-Konzept ausprobieren. Eddie holt erst einmal die Landkarte heraus und erklärt uns, wo wir sind und wohin wir fahren.
Irgendwann biegt er vom Weg ab und folgt einer kleineren Fahrspur. Schließlich entdecken wir unsere Zelte, die im Schatten großer Bäume aufgebaut sind. Auf einer Lichtung davor stehen die Campingstühle im Kreis.
Das mir vertraute Übernachtungskonzept bei einer Campingsafari sieht so aus: Bei Ankunft werden die auf dem Auto verpackten Zelte abgeladen, man sucht sich ein schönes Plätzchen und beginnt, seine Behausung für die Nacht aufzubauen. Auf den Boden kommt eine Schlafmatte und darauf der Schlafsack. In Botswana gehören außerdem noch eine Busch-Dusche und ein bis zwei Toilettenzelte zur Ausrüstung für die Gruppe. Hier und heute ist das anders. Die Zelte stehen schon, in jedem Zelt stehen zwei Klappbetten mit Bettwäsche und Federkissen. Und an jedes Zelt schließt sich ein privates Badezimmer an. Es ist von Zeltwänden umgeben. Über der einen Ecke hängt eine Buschdusche, deren Wasserbehälter vom Camp-Aisstenten auf Wunsch mit warmem Wasser gefüllt wird. In der anderen Ecke steht ein einfacher Stuhl mit Toilettensitz, darunter ist ein Loch in den Boden gegraben. Eine Wasserspülung gibt es nicht. Dafür steht eine Schaufel bereit, um das erfolgreich verrichtete Geschäft zu bedecken. "Erde zu Erde ..." scherzt mein Zeltnachbar, dem das Campingabenteuer noch etwas suspekt ist.
Wir brechen auf zur Nachmittagspirschfahrt durch Moremi. Dabei begegnen wir zwischen Second und First Bridge (die Brücken sind hier nummeriert) einer friedlich grasenden Büffelherde. Eddie glaubt, in der Entfernung einen Löwen zu sehen. Ich glaube es ihm auch, sehen konnte ich ihn nicht. Also fahren wir erst einmal weiter, eine Elefantenfamilie kreuzt unseren Weg. Kurz bevor wir an die Stelle zurückkehren, an der die Büffelherde graste, liegt ein junger Löwe direkt neben dem Weg auf einer kleinen Anhöhe und schläft. Das weiche Abendlicht scheint ihm auf die Mähne - Fotoherz, was willst Du mehr?
Etwas zu essen will ich jetzt. Als wir ins Camp zurückkommen, ist das Lagerfeuer schon in einen Grill verwandelt. Auf dem Rost wartet das beste Dinner dieser ganzen Reise: Rinderfilet, das butterzart auf der Zunge zergeht. Viele meinen, Botswana sei nach Argentinien der zweitbeste Platz auf der Welt für gutes Rindfleisch. Meine Freunde in Botswana meinen, das sei umgekehrt. Ich stimme ihnen zu.Am nächsten Morgen fahren wir via Third Bridge nach Xakanaxa, um uns die Lodges dort anzusehen. Wir verspäten uns hoffnungslos. Nicht, weil wir verschlafen hätten. Uns hält eine Gruppe Wildhunde auf, die direkt am Wegesrand miteinander in der Morgensonne spielen. Wildhunde! Über zehn Safari-Jahre hatte ich warten müssen, um diesen seltenen Tieren zu begegnen. Nun treffe ich sie zum dritten Mal innerhalb weniger Tage. Und während die Guides im Kwando-Schutzgebiet stundenlang nach den Tieren suchen mussten, laufen uns die Wildhunde in Moremi einfach so über den Weg.
Auf der Rückfahrt diskutieren wir eifrig, was nun besser ist, in einer Lodge zu wohnen oder in einem kleinen, mobilen Zeltcamp. Der logistische Aufwand, die Zelte, Klappbetten, Buschduschen und Toiletten durch die Gegend zu transportieren, ist erheblich. Die komfortable Camping-Variante erfordert ein zweites Fahrzeug allein für die Ausrüstung und die Crew. Das führt dazu, dass der Übernachtungspreis nicht weit von dem einer Lodge entfernt ist, die aus fest aufgebauten Zeltchalets besteht. Warum also der ganze Aufwand für die Mobile-Safari? "Weil es ein anderes Erlebnis ist", antwortet Heiko, Chef unseres Safaripartners Bush Ways, der rustikale und neuerdings auch komfortable Camping-Safaris organisiert. Bei uns hat die kleine Gruppe für die gesamte Reise den selben Guide. Da baut sich eine Beziehung auf, der Guide erfährt, was die Leute besonders interessiert, und kann von Tag zu Tag besser darauf eingehen. Bei einer Flugsafari von Lodge zu Lodge sind die Gäste meist nur zwei oder drei Tage mit dem Guide zusammen, dann trennen sich die Wege wieder. "Da gibt es natürlich auch gute Guides, aber das Verhältnis kann nicht so intensiv werden wie bei einer Camping-Gruppenreise", ist Heiko überzeugt.
Eddie, unser Guide, hat die Worte seines Chefs zwar nicht gehört. Aber er liefert von morgens bis abends den besten Beweis dafür ab, dass Heiko recht hat, wenn er bei jeder Gelegenheit seine Guides lobt. Eddie erzählt und erzählt. Wenn gerade kein Tier zu sehen ist, erzählt er über Bäume oder Wasserläufe. Manchmal verpackt er die zoologischen Fakten in Tier-Märchen oder leerreiche Fabeln. Abends am Lagerfeuer fallen ihm immer noch Geschichten ein. Er kennt auch Witze und Denkspiele. Ich kann erahnen, dass Eddies Repertoire ausreicht, um eine Gruppe draußen im Busch ohne Fernsehgerät und Internetanschluss 15 Tage lang zu unterhalten.Komfort-Camping, wie hier beschrieben, ist Teil der Zelt-Lodge-Reisekombination "Botswanas Tierparadiese".
2 Kommentare
Marco
07.01.2013 um 11:18
Hallo Frau Schötz,
das hier beschriebene Komfort-Camping bildet den Kern der Reise Botswanas Tierparadiese: http://www.outback-africa.de/Reisen/Botswana/Komfort-Camping/Botswanas-Tierparadiese.html
Details sende ich parallel per E-Mail zu.
Bei Botswanas Tierparadiese ist die Komfort-Camping-Kleingruppenreise verbunden mit individuellen Lodge-Aufenthalten. Diese Tage können je nach Kundenwunsch auch anders gestaltet werden. Und natürlich kann man auch das siebentägige Komfort-Canmping-Programm zwischen Maun und Kasane allein buchen.
Viele Grüße, Marco Penzel
Schötz Sigrid
06.01.2013 um 11:14
Bitte um Reiseunterlagen und Preise. Danke. Schötz
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