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Kwando Lagoon Camp - Reisebericht Botswana 2012
Von Linyanti fliegen wir weiter nach Westen und kommen in das riesige Konzessionsgebiet von Kwando Safaris, in dem sich nur zwei kleine Camps befinden: Lagoon und Lebala, die zwei bis drei Fahrstunden voneinander entfernt sind. Wir wohnen in Lagoon und sind beeindruckt von den riesigen Zelt-Chalets. Die großzügigen Badezimmer haben eine freistehende Badewanne mit Blick auf in die Wildnis, eine Dusche und einen breiten Doppel-Waschtisch. Nur die Armaturen sind etwas wackelig montiert.
Kwando ist bekannt für die guten Chancen, Wildhunde zu beobachten. Bislang bekam ich diese seltenen Tiere in zwölf Safarijahren nur ein einziges Mal zu Gesicht. Das war in Mana Pools, Simbabwe. Aaron, unser Guide, und Eighty, unser Tracker (bei Kwando gehören immer zwei Mann Personal zu einem Pirschfahrzeug, weil vier geübte Augen mehr sehen als zwei) erzählen uns, dass sich die Dogs eine ganze Weile nicht blicken ließen. Nun aber sollen sie in der Nähe sein, jemand habe gestern erst frische Spuren entdeckt. Schnell sind wir uns einig, dass wir unsere Nachmittagspirschfahrt ganz auf Wildhunde ausrichten wollen und den anderen Tieren weniger Beachtung schenken.
Eighty findet tatsächlich bald Spuren, doch von den Tieren selbst ist über Stunden nichts zu entdecken. Wir sind in einem privaten Konzessionsgebiet unterwegs, begegnen also keinen anderen Fahrzeugen außer denen unseres Camps. Doch dann fährt da plötzlich ein Schützenpanzerwagen vorbei. Was soll denn das? Die Regierung Botswanas setzt neuerdings auch das Militär ein, um Wilderer abzuschrecken, die über die nahe namibische Grenze kommen, erklärt Aaron.Wildhunde bewegen sich schnell. Selbst wenn die Fährten, die Eighty immer wieder findet, nur eine Stunde alt sind, können die Tiere schon wieder viele Kilometer weit entfernt sein. Langsam nähert sich die Sonne dem Horizont. Wir überlegen schon, wo denn ein schöner Rastplatz für den Sundowner sein könnte.
Da entdeckt Eighty wieder Wildhund-Spuren. Diesmal seien sie allerdings "fresh, fresh, fresh", versichert Eighty ganz aufgeregt. "They must have been here just now, now, now!" Wollen wir nun wertvolle Zeit für die Sundowner-Drinks verschwenden oder weiter nach den Hunden suchen? Ohne lange Diskussion setzen wir die Pirschfahrt fort. Bis wir sie endlich finden, dauert es trotzdem noch eine Weile. Gerade so lange, bis das letzte Sonnenlicht verschwunden ist und man die Tiere nicht mehr fotografieren kann. Trotzdem freuen wir uns über den Erfolg der stundenlangen Suche. Für Nachtpirschfahrten sind die Autos mit Suchschwerfern ausgestattet. Die Guides richten sie aber nicht direkt auf tagaktive Tiere, um deren Augen nicht zu verletzen. So streifen nur die Ränder der Lichtkegel die Wildhunde, die sich im hohen Gras zur nächtlichen Rast niederlassen.
Unsere Gruppe war auf zwei Pirschfahrzeuge aufgeteilt. Als wir die Wildhunde endlich entdeckten, war das erste Auto schon zu weit entfernt, um nochmals zurückzukehren. Zum Glück tragen die Kollegen ihr Pech mit Humor. Wir beschließen, am nächsten Morgen ein Fahrzeug nur mit Kolleginnen und das zweite mit Kollegen zu besetzen und spekulieren scherzhaft, wem das Glück dann wohl hold sein wird.
Beim Abendessen sind wir alle etwas enttäuscht. Der Tisch wird wenig stilvoll von Kunstlicht erhellt (Kerzen oder Petroleumlampen würden viel besser passen). Der Menge des Essens und der Freundlichkeit des Servicepersonals sind Grenzen gesetzt, die ich in einem Camp dieser Preisklasse nicht erwartet hätte. Das ist schade und trübt etwas den erstklassigen Eindruck, den die großzügigen Zelt-Chalets und vor allem das Engagement der Safari-Guides und Tracker bei uns hinterlassen. Wildhunde rasten in der Nacht und brechen mit Tagesanbruch auf zur Jagd. Je früher wir also aufstehen und losfahren, desto größer sind unsere Chancen, die Tiere dort wieder zu finden, wo wir sie gestern Abend verlassen hatten.
Um 5.30 Uhr lassen wir uns wecken. Es gibt einen Kaffee, ein paar Kekse, und um 6 Uhr, etwa eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang, ist Abfahrt. Doch an der Stelle der nächtlichen Rast ist von dem Rudel nichts mehr zu sehen. Möglicherweise hat der Vollmond in der vergangenen Nacht so viel Licht gespendet, dass die Hunde viel früher als sonst zur Jagd aufbrechen konnten. Uns bleibt also nichts anderes übrig, als ihre Spuren erneut zu suchen und zu verfolgen. Immer wieder entdeckt unser Tracker die Fährten und erklärt, in welcher Richtung die Tiere gelaufen sein könnten. Im Gegensatz zu einem Nationalpark dürfen die Kwando-Pirschfahrzeuge auch von den Wegen abweichen.
Wir sind an diesem Morgen mehr als vier Stunden unterwegs, die letzten beiden Stunden nur noch offroad, sehen weder Weg noch Piste. Wir fahren nicht nur über Wiesen, auch durch Busch- und Waldland. Aaron hält immer wieder direkt auf einen bis zwei Meter hohe Mopane-Büsche zu. Kratzend schleifen die Zweige unter dem Fahrzeug hindurch. Zum Glück haben die Uri-Geländewagen besonders viel Bodenfreiheit. Immer wieder mal lässt eine Bodenwelle die Passagiere von ihren Sitzen abheben. Wenn man diesen, von einem erschrockenen "Huui" begleiteten Moment bei einem anderen Auto beobachtet, sieht das ganz lustig aus. Wenn es unseren Wagen betrifft, muss ich blitzschnell reagieren, um meine Kamera und mich selbst irgendwie festzuhalten.
Eighty und der Tracker des zweiten Wagens steigen ab, gehen mit nach vorn gebeugtem Kopf durch den Busch und versuchen, Spuren zu finden. Es dauert nicht lange, dann haben wir die Fährte unserer beiden Spurenleser verloren. Das Funkgerät will nicht funktionieren. Aaron ruft nach seinem Kollegen, doch der antwortet zunächst nicht. Nach zwanzig Minuten taucht er wieder auf, leider ohne eine heiße Spur. Wir fahren weiter und müssen uns langsam auf den Rückweg machen. Gegen Mittag startet unser Buschflieger. Das Auto mit den Kolleginnen ist uns etwas voraus. Zu weit, um nochmals umzukehren, als ein Funkspruch vom dritten Auto eingeht. Die wollen die Hunde gesehen haben! In der Nähe eines Wasserlochs, an dem wir erst vor ein paar Minuten vorbeigefahren sind, ohne etwas zu entdecken. Also nichts wie hin.
Tatsächlich, da liegt das Rudel im Schatten der Büsche. Sie hatten wohl einen anstrengenden Morgen und müssen sich jetzt erst einmal ausruhen.
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