Shinde Camp im Okavango-Delta - Reisebericht Botswana
Ein Kleinflugzeug bringt uns nach Süden ins Okavango-Delta, wo wir im Shinde Camp übernachten. Die Zeltchalets sind hier etwas kleiner und älter (und trotzdem komfortabel), das Essen ist dafür reichlicher und wird vor allem freundlicher präsentiert als auf unserer vorangegangenen Safaristation. Falie und Maggie führen das Team von Shinde, das die Gäste liebevoll umsorgt.
Shinde liegt in einer privaten Konzession. Das bedeutet, nur die Fahrzeuge dieses Camps und die des Nachbarcamps Shinde Enclave sind hier unterwegs. Die Gäste können auch Pirschwanderungen unternehmen. Auch diese sind inklusive, sie sollten allerdings im Vorfeld angemeldet werden, weil in ganz Botswana nur eine begrenzte Anzahl qualifizierter Walking Guides zur Verfügung steht und die Safarifirmen ihr Personal entsprechend einplanen müssen.
Heute Nachmittag gehen wir erst einmal auf eine Pirschfahrt. Unser Guide möchte uns gern eine Leopardin zeigen, der er schon in den vergangenen Tagen begegnet ist. Zunächst sehen wir Kuhantilopen und Zebras im hohen Gras, in dem sich das warme Licht der tief stehenden Sonne verfängt. Bei solchen Motiven bräuchte ich gar keinen Leoparden. Ich konzentriere mich gerade darauf, die Zebras im Gegenlicht in ein gutes Bild zu verwandeln, da gibt unser Fahrer Gas. Nicht weit entfernt hält er an einem Termitenhügel an. Am Fuß des Hügels sitzen zwei Leoparden-Kinder, die offensichtlich auf die Rückkehr ihrer Mutter warten. Wir fotografieren sie im letzten Tageslicht, die Sonne ist schon untergegangen. Neben dem Termitenhügel liegt ein umgestürzter Baum. "Die Mutter hat die Kleinen gelehrt, sich auf den höher liegenden Ästen in Sicherheit zu bringen, wenn Gefahr droht", erklärt unser Guide. Es dauert nicht lange, da springen die beiden kleinen Leoparden tatsächlich auf die Äste und klettern in der liegenden Baumkrone so weit nach oben wie sie können. Wollen sie Ausschau nach der Mama halten? Nein, eine Hyäne taucht auf! Sie kann den Katzen nicht folgen, wartet aber eine ganze Weile am Termitenhügel. Müssen die Kleinen jetzt oben verharren, bis die Mutter die Hyäne verscheucht? Doch wann kommt die Leopardin zurück? Es dauert, wir warten. Als erste verliert die Hyäne die Geduld und trottet von dannen. Wir fahren weiter, drehen noch eine kleine Schleife (in dem privaten Konzessionsgebiet sind auch Nachtpirschfahrten erlaubt) und sehen schließlich auch noch die Leoparden-Mutter im Licht des Schweinwerfers.
Wie schon das Mittagessen wird auch das Abendessen an einer großen Tafel serviert, über die sich ein tonnenartiges Zeltgewölbe spannt, an dem ein großer Kronleuchter befestigt ist. Anschließend sitzen wir noch eine Weile am Lagerfeuer. Als wir in unser Zelt zurückkommen, steht dort eine Karaffe mit Sherry auf dem Tisch. Wir genehmigen uns noch ein Gläschen und unterhalten uns draußen auf der Veranda mit Blick auf die weite Ebene, über die sich der Sternenhimmel erstreckt.Am nächsten Morgen gibt es erst einmal Frühstück. Das ist gar nicht so selbstverständlich wie es klingt. In den meisten Camps werden am frühen Morgen lediglich Kaffee, Tee und Kekse gereicht, bevor es auf die erste Pirschfahrt zum Sonnenaufgang geht. Erst bei der Rückkehr am Vormittag wird das ausführliche Frühstück oder gleich ein Brunch serviert. Die Gruppe Ker&Downey, zu der Shinde gehört, hält das anders. Zunächst sollen sich die Gäste stärken, erst dann geht es hinaus in den Busch. Wir entscheiden uns heute für eine kurze Pirschwanderung, die von einem bewaffneten Guide geführt wird. Er teilt uns Gamaschen aus, mit denen wir die Knöchelpartie schützen können. Vor was? "Na erstes vor Dornen und Kletten", antwortet der Guide. "Und zweitens treffen die meisten Schlangenbisse den Menschen am unteren Teil des Beins." Es wird ein schöner und lehrreicher Spaziergang, bei dem wir viel über Gräser, Insekten, Tierspuren und Bäume lernen.
Bevor wir schon wieder abreisen müssen (wir sind eben auf einer Inforeise und nicht auf einem Erholungsurlaub) wollen wir noch die dritte Aktivität ausprobieren, die Shinde anbietet. Mit einem Mokoro, dem traditionellen Einbaum, gleiten wir durch die Wasserwege des Okavango-Deltas. Mein Poler (so heißt der Mann, der hinten steht und das Boot mit einer langen Holzstange ähnlich wie ein Gondoliere antreibt) hat viel Geduld mit mir. Es ist nämlich gar nicht so einfach, das Mokoro immer genau an die Stelle zu bugsieren, an der ich mit meiner Kamera Seerosen und kleine Frösche im Bild einfangen kann.
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