Wandern mit den Buschleuten - Reisebericht Botswana 2012
Wir steigen aus dem Auto und gehen die letzten Schritte bis ins Dorf zu Fuß. Das Dorf besteht aus einer Handvoll kleiner, runder Grashütten. So sehen die traditionellen Behausungen der Zu/’hoasi-Buschleute aus. Sie leben westlich des Okavango-Deltas im Grenzgebiet zwischen Botswana und Namibia. Nun sind sie hier in den Makgadikgadi-Salzpfannen im Osten Botswanas für eine begrenzte Zeit zu Gast. Eingeladen wurden die Buschleute von Uncharted Africa. Die Gäste der Uncharted-Camps Jack's, San Camp und Camp Kalahari haben die Gelegenheit, mit ihnen auf eine Wanderung zu gehen. Die Buschleute zeigen, wie sie Fallen stellen, Tierfährten folgen und mit einem Stock, der zwischen den Handflächen gedreht wird, Feuer machen. Bei all dem lassen sie sich bereitwillig fotografieren.
Ist das eine Begegnung auf Augenhöhe oder eine unangemessene Zurschaustellung dieser Menschen? Würden sie im normalen Leben auch so viele bunte Plastikperlen tragen, oder legen sie diesen Schmuck nur deshalb an, um die Fotomotive interessanter zu gestalten? Noch am Abend werden wir in unserer kleinen Reisegruppe über das Pro und Kontra dieser Buschmann-Wanderung diskutieren. Die Meinungen sind geteilt, und beide Seiten haben gute Argumente. Am Schluss tendiere ich zu der Ansicht, dass diese Art der organisierten Begegnung so ganz unterschiedlicher Kulturen vertretbar ist. Auch wenn die exotische Kultur hier vorgeführt wird. Das ist bei einem Schuhplattler-Tanz vor Kurgästen in Bayern aber genauso.
Das Interesse, auch wenn es durch aufdringliches Kameraklicken geäußert wird, zeigt den Menschen, dass ihre Kultur etwas wert ist. Sie erhalten die Gelegenheit, aus ihrem überlieferten Wissen Kapital zu schlagen, denn sie bekommen ein Honorar für diese Wanderungen. Ihre Kultur bekommt somit einen materiellen Wert. Den Menschen wäre nicht geholfen, wenn sich überhaupt niemand interessieren würde für das, was sie wissen und können. Es ist eine Illusion, dass solche Begegnungen spontan und unvorbereitet stattfinden können. Beide Seiten kommen nicht ohne eine gewisse Organisation aus, die einen solchen Besuch immer künstlich wirken lässt. Aber wie sonst sollte es funktionieren?
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