Pirschfahrt am Nachmittag im Chobe Nationalpark
Der Chobe Nationalpark erstreckt sich am botswanischen Ufer des gleichnamigen Flusses auf einer Fläche von rund 10.600 Quadratkilometern. Er gehört zum grenzüberschreitenden Natur- und Landschaftsschutzgebiet KAZA (Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area), das sich über die vier aneinandergrenzenden Länder Botswana, Sambia, Simbabwe und Namibia und über den Caprivistreifen bis hinein nach Angola erstreckt.
Chobe wurde bereits 1967 gegründet und bildet das Herzstück des Schutzgebietes. Der Nationalpark ist für seine großen Elefantenherden berühmt. Es gibt hier auch zahlreiche andere Tierarten zu entdecken. Neben den klassischen Pirschfahrten, die auf einem gut ausgebauten Wegenetz im Einbahnstraßensystem in dem hügeligen Gelände gefahren werden, besteht auch die Möglichkeit, mit einem Boot den Wildtieren nahe zu kommen. Der Chobe führt ganzjährig Wasser und hat Inseln und Schilfdickichte. Die Flusspferde mögen das und kommen auch tagsüber immer wieder aus dem Wasser. Sie sind wie die anderen Tiere an Boote und Fahrzeuge gewöhnt und lassen sich kaum stören. Je nach Tageszeit variieren die Tiersichtungen, die Population ist jedoch so groß, dass es kaum möglich ist, nichts zu sehen.
Gefleckte Baumstämme und durstige Löwen
Bei unserer ersten Pirschfahrt am Nachmittag, an der nur Felix und ich teilnehmen, begegnen wir neben Impalas, Kudus, Pavianen und Zebras auch Elefanten und vor allem einer großen Menge Giraffen. Die großen, eleganten Tiere haben keine Angst vor den Fahrzeugen und bleiben auch direkt an der Straße stehen. So dicht, dass man die gefleckten Beine für Bäume halten könnte. Die Giraffen kommen um diese Zeit gern zum Fluss, weil es hier kühler ist. In den Morgenstunden und während der Mittagshitze stehen sie dagegen eher im Schatten des Waldes, der sich entlang der Hügel erstreckt. Die ersten Flusspferde kommen aus dem Wasser, um von der üppigen Vegetation entlang des Chobe zu fressen. Wir begegnen zwei Löwen, die ihren Durst an einer Pfütze stillen und zu einem größeren Rudel gehören, das sich im Gebüsch unter den Sträuchern versteckt. Leider sind noch andere Pirschfahrzeuge genau an der gleichen Stelle unterwegs und unsere Löwensichtung ist deshalb kein exklusives Erlebnis.
Platter Reifen an Datteln im Speckmantel
Alle Fahrzeuge müssen den Park bis zum Sonnenuntergang verlassen und wir machen uns auf den Weg in Richtung Parkausgang, als wir ein vertrautes, zischendes Geräusch wahrnehmen. Es rumpelt außerdem und wir wissen, was passiert ist. Wir haben wieder einen platten Reifen. Da der Untergrund sehr aufgeweicht ist, bringt der Fahrer das Safarifahrzeug auf eine leicht erhöhte Position mit trockenem Boden. Wir müssen aussteigen und sollen uns nicht von dem Fahrzeug entfernen, denn wir stehen mitten in der Wildnis. Hinter dem Busch könnte also ein Leopard oder ein Löwe lauern. Mehrere andere Pirschfahrzeuge stoppen und bieten Hilfe an. Leider hat keins einen ordentlichen Wagenheber dabei, der unter unser sehr hohes Fahrzeug passen würde. Drei englische Gäste, die mit einem Fahrzeug der exklusiven Chobe Chilwero Lodge unterwegs sind, bekunden ihr Mitleid und bieten uns sogar von ihren Knabbereien an. Sie hätten uns auch mitgenommen.
Ein weiteres Fahrzeug hält und die Passagiere nutzen die Pause für eine Zigarette und für „Bushbush“, während der Fahrer mit seinem Wagenheber unseren Fahrern zu Hilfe kommt. Nach rund einer halben Stunde mit massivem Kraftaufwand ist der Reifen endlich gewechselt. Mittlerweile ist es fast dunkel und uns kommt ein Jeep der Parkverwaltung entgegen. Die Panne ist von den anderen Fahrzeugen zwar gemeldet worden, aber die Ranger wollen doch lieber nach den zwei ausbleibenden Pirschfahrzeugen schauen. Sie eskortieren uns zum Parkausgang und können dann auch endlich Feierabend machen. Der Rest unserer Truppe wartet bereits mit dem Abendessen und wir haben viel zu erzählen.
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