Südlicher Malawi-See, Pumulani Lodge

von Svenja Penzel

Als wir auf dem Parkplatz auf der Rückseite der Lodge halten, ahnen wir noch nicht, was uns erwartet. Eine Treppe hoch, und wir gelangen zum Aussichtsdeck des Haupthauses. Unter uns erstreckt sich der tiefblaue Malawi-See bis zu seinem westlichen Ufer im fernen Dunst. Die Sonne glitzert auf den sanften Wellen. Pumulani Lodge, 2008 von Robin Pope Safaris eröffnet, ist eine sehr luxuriöse Lodge am Südende des Malawi-Sees. Sie ist an einem bewaldeten Hang erbaut. Das bedeutet einen schönen Seeblick von fast jeder Villa und gleichzeitig viel Privatsphäre. Zehn riesige Villen, darunter ein Familienzimmer, bieten Platz für maximal 22 Gäste. Alle Zimmer haben zwei Terrassen zum See hin. Meine Villa hat ganze 125 Quadratmeter Grundfläche, das ist mehr als die meisten Mietwohnungen und größer als so manches Haus in Deutschland. Vom Eingangsbereich mit Kühlschrank, Spüle, Kommode und separater Besenkammer gelangt man in ein Wohnzimmer mit gemütlichem Sofa und Sesseln und einem Büchertisch. Durch einen weiteren Durchgang geht es in das riesige Badezimmer mit Doppelwaschtisch, Doppeldusche und freistehender Badewanne. Ein letzter Durchgang führt ins Schlafzimmer. Hier stehen ein komfortables Doppelbett mit Moskitonetz, ein Schreibtisch, die Kofferablagen und ein Regal.

Von der Eingangstür bis zur Wand des Schlafzimmers habe ich 29 Schritte gebraucht. Also ist mein Haus knapp 3o Meter lang. Wer gerade am Schreibtisch sitzt, wenn es an der Tür klopft, hat einen weiten Weg. Ein Safe ist vorhanden, ebenso ein Haartrockner, ein Ventilator und eine Klimaanlage. Alle Bereiche der Villa haben große Glasfronten zum See hin. Zu den beiden Balkonen gelangt man durch Terrassentüren bzw. Schiebetüren. Auf gemütlichen Stühlen kann man dort unterm Sonnenschirm oder auch im warmen Nachmittagssonnenschein blickgeschützt dahin träumen und den kleinen Fischerbooten weit draußen auf dem See zusehen. Dabei kann man sich einfach aus der Minibar im Kühlschrank bedienen. Alles inklusive.

Apropos weite Wege. Die Anlage ist insgesamt sehr weitläufig. Durch die Lage am Hang muss man viele Treppen überwinden, erstens um von seiner Villa zum Haupthaus zu kommen, zweitens um zum Strand hinunter zu steigen. Auch der Swimmingpool mit Sonnendeck liegt am Hang und bietet einen schönen Blick auf den See. Die Treppenstufen und Gehwege sind aus Holzplanken gezimmert, die beim Darüberlaufen unterschiedlich nachgeben. An steileren Stellen ist ein Geländer aus Ästen angebracht. Der Strand von Pumulani hat etwas grobkörnigeren, gelblichen Sand – nicht ganz so grob wie der Strand von Kaya Mawa, aber etwas gröber als beim Chintheche Inn und kein Vergleich zum pudrig-feinen, hellen Sand von Nkwichi. Dafür gehört dieser Strand nur den Gästen von Pumulani, denn hier sind keine lokalen Händler oder Fischer – das Fischerdorf ist eine Bucht weiter. Hängematten unter Bäumen schaukeln im sanften Wind, bunte Kajaks und Segelboote liegen bereit, ein Schnellboot für Schnorcheltouren und die große Dhow für gemütliche Fahrten in den Sonnenuntergang warten auf ihren Einsatz. Nah am Wasser stehen mehrere Sonnenliegen mit Auflage und Strandhandtuch. Sie können sich dort mit Getränken von der Strandbar versorgen lassen. Die sind inklusive. Eine Dusche und Toiletten stehen auch hier unten am Strand zur Verfügung. Tipp: Überlegen Sie gut, was Sie am Strand machen und brauchen, und packen Sie alle Utensilien in die im Zimmer bereitstehende Basttasche. Wenn Ihnen später noch etwas einfällt, haben Sie wieder weite Wege.

Pumulani ist nach Südwesten ausgerichtet, d.h. man hat erst ab dem späten Vormittag Sonnenschein auf seiner Terrasse und auf der großen Terrasse des Haupthauses. Dafür genießt man das schöne Licht des Nachmittags und den Sonnenuntergang über dem Malawi-See von der Lodge aus.

Eine Besonderheit in Pumulani ist das große Teleskop, das den Gästen unter fachkundiger Anleitung zur Verfügung steht. Am Abend ist es zunächst auf die schmale Mondsichel eingestellt, auf der wir die Berge und deren Schatten erkennen können. Auch den Saturn mit seinen Ringen bekommen wir ins Visier. Sehr eindrucksvoll! Ich versuche es später noch mit meinem eigenen Fernglas, was den Vorteil hat, dass man mit beiden Augen hindurchschauen und sich die Sternbilder näher heranholen kann, ohne nur auf einen einzelnen Stern fokussiert zu sein. Doch ich schaffe es auch mit diversen Tricks nicht, es ganz still zu halten. Dennoch entdecke ich zum ersten Mal die “Jewel Box” links vom Kreuz des Südens. Wunderschön!

Ein sehr empfehlenswerter Ausflug, den Pumulani anbietet, ist ein Dorfbesuch in einem der Fischerdörfer in der Umgebung.

Ein sehr empfehlenswerter Ausflug, den Pumulani anbietet, ist ein Dorfbesuch in einem der Fischerdörfer in der Umgebung.

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