08.04.2019 um 22:25
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Ich beziehe eines der neun Zeltchalets, die von außen recht schlicht aussehen. Innen sind sie dann aber sehr komfortabel ausgestattet. Besonders die blankpolierten Messing-Waschbecken und Wasserkrüge im Badezimmer erinnern an den Stil alter Safaritage. Auf der Veranda stehen Tisch und Stühle. Am Abend wird das alles von Petroleumlampen stimmungsvoll erleuchtet. Jetzt am Nachmittag lädt eine Hängematte, die zwischen Bäumen neben dem Zelt aufgespannt ist, zum Mittagsschläfchen ein. Meine Nachbarin will das ausprobieren und bittet mich, sie rechtzeitig vor dem Nachmittags-Tee und der Pirschfahrt zu wecken. Gern übernehme ich den "Knock, knock"-Service, nur dass ich keinen Kaffee serviere, wie es die Kellner am frühen Morgen nach dem Weckdienst tun.
Patrick, der belgische Manager, führt uns auch hinter die Kulissen des Camps. Der ganze Betrieb ist nach ökologischen Kriterien ausgerichtet, erklärt er. So stehen ein Stück von den Zelten entfernt neue, effiziente Öfen, die das Wasser für die Duschen erwärmen. Befeuert werden sie mit Holz, das aus nachhaltigem Anbau kommt und keinesfalls in der Umgebung des Camps geschlagen wird, versichert Patrick. Die Gästezelte, die Küche, alles ist so gebaut, dass es wieder abmontiert werden kann, ohne Spuren in der Natur zu hinterlassen. Beton ist also als Baumaterial tabu, mit einer Ausnahme. Die Tanks, in denen das Abwasser bis zur fachgerechten Entsorgung gesammelt wird, mussten mit einem kleinen Betonfundament im Boden fixiert werden. Patrick zeigt auf die Stelle wie auf eine Wunde und erklärt: "Eine Styroporschicht trennt den Beton vom Erdreich." So kann auch diese Wunde im Ökosystem leicht wieder heilen, sollte das Camp irgendwann auf Dauer abgebrochen werden.
Auf der Pirschfahrt in den offenen Wagen des Elephant Pepper Camps sehen wir eine faule Löwin, die im Gras dahindöst, und zwei streitlustige Elefantenbullen. Dazu wieder Büffel, Zebras und Gnus, die im Gänsemarsch durch die Savanne ziehen. Müssten die Gnuherden jetzt im März nicht viel weiter südlich in der Serengeti sein? Einige von ihnen haben keinen Reisepass und gehen nicht über die Grenze nach Tansania, meint der Guide schmunzelnd. Tatsächlich bleibt ein Teil der Gnuherden das ganze Jahr über in der Massai Mara in Kenia und folgt hier einer eigenen, kleineren Wanderung, der Loita-Migration.
Wir sind unterwegs in der Mara, aber nicht im öffentlichen Massai Mara Nationalreservat. Dort stauen sich die Safari-Minibusse, hier in der Mara North Conservancy geht es ruhiger zu. Wir begegnen nur ab und zu Fahrzeugen, die von den anderen kleinen Lodges kommen, die in derselben Conservancy wie das Elephant Pepper Camp liegen. Entstanden ist das Schutzgebiet durch eine private Initiative. Die Lodge-Betreiber zahlen zahlen beträchtliche Summen an die Landbesitzer, zumeist Massai-Hirten, die hier auch ihre Rinder weiden lassen können. Sie haben damit eine verlässliche Einnahmequelle. Und die wenigen kleinen Lodges, die am Projekt beteiligt sind, können ihren Gästen mehr Exklusivität bieten als im vielbefahrenen öffentlichen Reservat. Stefano und Liz Cheli, denen das Elephant Pepper Camp gehört, sind Gründungsmitglieder der Mara North Conservany. Nach dem Motto "Parks beyond Parks", was so viel wie "Schutzgebiete über die Nationalparks hinaus" bedeutet, sind inzwischen eine ganze Reihe von Conservancies entstanden, die das Massai Mara Nationalreservat umgeben und heute mehr Fläche unter Naturschutz stellen als der öffentliche Park selbst.Weil viel weniger Autos unterwegs sind, müssen die Restriktionen bei den Pirsch-Aktivitäten nicht so streng sein wie im öffentlichen Reservat. So sind auch Nachtpirschfahrten oder Mahlzeiten mitten im Busch möglich.
Unsere Fahrt endet an einem einsamen knorrigen Baum in einer weiten, grasbewachsenen Ebene. Hier ist ein hölzerner Klapptisch als Bar für den Sundowner aufgebaut, das Lagerfeuer brennt. Der Vollmond steht am Himmel, darunter grasen um uns herum friedlich die Zebras. Ich nehme meinen Drink und wandere ihnen ein paar Schritte entgegegen.
Vor ziemlich genau einem Jahr hatten wir an einer ganz ähnlichen Stelle hier in der Mara North ein Picknick-Frühstück nur für unsere Familie. Der Massai-Guide nahm unsere vier und sechs Jahre alten Kinder an die Hand und wanderte mit ihnen durch die Zebra-Wiesen. Ein Bild von diesem Morgen hängt zu Hause bei uns im Flur. Die Szene habe ich jetzt wieder vor Augen. Ich glaube, die Zebras werden sich irgendwann auf einen weiteren Besuch von uns einstellen müssen.Das Elephant Pepper Camp erleben Sie zum Beispiel auf der Best of Kenya Luxus-Flugsafari
Lust auf eine solche Safari? Ich berate Sie gern. Marco Penzel, Geschäftsführer Outback Africa Erlebnisreisen.
Telefon: 037437 538811
marco@outback-africa.de
08.04.2019 um 22:25
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