Cottar's 1920s Safari Camp, Massai Mara - Reisebericht Kenia

von Marco Penzel

Cottar's 1920s Safari Camp, 27.03.2013

Gerade als unsere Fahrt über steinige Wege durch die Hügel der Olderkesi-Ranch im Südosten der Massai Mara an ihr Ziel kommt, beginnt es zu regnen. Schnell huschen wir unter das große Zelt am Pool, in dem die Kellner gerade das Lunch-Buffet aufbauen. Weil alle vor dem Regen flüchten wollen, verläuft die Ankunft im edlen Cottar's 1920s Safari Camp etwas hektisch. Den Chef-Kellner kann das nicht aus der Ruhe bringen. Er arbeitet schon über zwei Jahrzehnte hier, bei einer der ersten Adressen für anspruchsvolle Safarireisende in Ostafrika. Mit seinen langsamen Schritten scheint der alte Mann zu schweben. Hier richtet er das Silberbesteck auf dem Tisch zurecht, dort putzt er eine Stuhllehne nochmals nach. Wirklich schmutzig war sie nicht. Alle seine Bewegungen sind würdevoll langsam. Im Gesicht ist ein Anflug von einem Lächeln zu erkennen und ein Blick, der sagen möchte: "Ich habe hier schon so viele und so vieles gesehen, ihr bringt mich nicht aus der Ruhe."

Mit dem Regenschirm bewaffnet, stapfen wir durch das weitläufige Gelände, um uns die elf Chalets anzusehen, die unter weißer Leinwand großzügigen Komfort bieten und mit Antiquitäten möbliert sind. Die Abmessungen des Honeymoon-Tents übertreffen die des Hauptgebäudes in vielen anderen Lodges. An die Zelte schließen sich nach hinten die gemauerten Bdezimmer an. Sie bieten Platz und alles, was man braucht, wirken aber etwas in die Jahre gekommen. In neuen Luxus-Camps legen die Designer viel mehr Gewicht auf die Bäder, platzieren gern freistehende Badewannen und kühn geschwungene Waschtische. Das fehlt im Cottar's Camp. Dafür kann man sich hier jederzeit vom Butler eine traditionelle, ausklappbare Safari-Badewanne richten lassen. Auf Wunsch auch auf der privaten Veranda mit Ausblick ins Loliondo-Gebiet und bis in die Serengeti. Bis zur tansanischen Grenze ist es nicht weit.

Bis in die 1920er Jahre reicht die Safari-Tradition der Familie Cottar zurück. Zunächst gingen zahlungskräftige Großwildjäger mit den Cottars auf Safari. Unzählige Fotos und Utensilien aus den alten Zeiten sind im Camp zu sehen. Ich bin mir nicht sicher, ob alle heutigen Gäste begeistert sind, wenn sie die Bilder sehen, bei denen stolze Jäger ihre Waffen präsentieren und ihren Fuß auf den Kopf eines erlegten Löwen setzen. Ich weiß natürlich, dass kontrollierte Jagd sogar dem Naturschutz dienen kann und nicht mit der verheerenden, illegalen Wilderei verwechselt werden darf. Trotzdem bleiben meine Zweifel. Offiziell ist die Jagd in Kenia seit Jahren verboten. Die Cottars haben sich umgestellt und bieten nun Fotosafaris an. Und diese werden von den erfahrensten Guides des Landes geführt. Alle Cottars-Guides haben mindestens die Silber-Qualifikation der angesehen Vereinigung KSPGA. Doug, der uns auf einer Landkarte die Lage des Camps erklärt, ist sogar einer von nur einem guten Dutzend Gold-Guides. Die Pirschfahrten führen, wenn gewünscht, auch ins öffentliche Massai-Mara-Reservat. Bevorzugt bleibt man aber in der Abgeschiedenheit des eigenen Olderkesi-Schutzgebietes. Vom Mara-Fluss, an dem in der Zeit der Gnuwanderung die spekatulären Flussüberquerungen stattfinden, ist das Camp recht weit entfernt. Wer ein River Crossing beobachten möchte, sollte vielleicht ein weiteres Camp im Zentrum der Massai Mara besuchen. Cottar's Lage im Südosten des Mara-Ökosystems ist dennoch vorteilhaft, erklärt Doug: "Es gibt viel Großwild, keine anderen Besucher, und wir sind die ersten, die die Gnuherden im Juni-Juli aus der Serengeti kommen und die letzten, die sie im Oktober-November wieder gehen sehen."

Einen Steinwurf vom Camp entfernt, noch etwas weiter oben am Berg, liegt Cottar's Private Homestead. Das massiv gebaute Haus ist noch nicht alt. In jedem der fünf Schlafzimmer und Bäder haben die Designer einen etwas anderen Stil verwirklicht, der moderner wirkt als im traditionsverliebten Safaricamp. Das Haus kann nur als Einheit gebucht werden, inklusive eines achtköpfigen Serviceteams und privater Pirschfahrten. Es ist gedacht als exklusives Domizil für betuchte Familien oder Gruppen von Freunden, die Diskretion schätzen.
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Lust auf eine solche Safari? Ich berate Sie gern. Marco Penzel, Geschäftsführer Outback Africa Erlebnisreisen.
Telefon: 037437 538811
marco@outback-africa.de

ein Kommentar

Julia

10.02.2014 um 12:59

Wow im Homestead würde ich gerne mal Urlaub machen. Schön modern mit afrikanischem Flair :)