Elsa's Kopje, Meru Nationalpark

von Marco Penzel

Elsa's Kopje, Meru NP, 22.03.2013

Der Meru Nationalpark liegt im mittleren Norden Kenias. Hier versuchten George und Joy Adamson in den 1950er Jahren, Löwen-Waisen aufzuziehen und auszuwildern. „Frei geboren“, der Film über die Löwin Elsa, hatte mich in meiner Kindheit von Afrika träumen lassen. Heute wird der Traum wahr. Ich sitze in einem kleinen Flieger, der uns vom Wilson Airport in Nairobi nach Meru bringt. Auf den ersten Blick sieht die Landschaft nicht sehr aufregend aus. Eine riesige Ebene, die von kleinen Bäumen übersät ist. Bei unserer ersten Pirschfahrt wird das Bild dann abwechslungsreicher. Mehrere Flüsse durchschneiden die trockene Savanne. In ihren Tälern wachsen Doum-Palmen, deren Stämme sich mehrfach verzweigen. Und hin uns wieder ragen felsige Hügel aus der flachen Landschaft. Die markanteste Erhebung ist Elsa's Kopje.

Hier sollte die berühmte Löwin einst den Weg in die Freiheit finden. Jahrzehnte später suchten sich die italienischen Safariunternehmer Stefano und Liz Cheli diesen Platz aus, um die erste Lodge im Meru Nationalpark zu errichten. In den Jahren nach George und Joy Adamson erlebte der Park keine guten Zeiten. Wilderer hatten den Tierbestand zuletzt so weit dezimiert, dass der Kenya Wildlife Service überlegte, den Park ganz aufzugeben. Das wollte Stefano Cheli verhindern. Er schaffte es schließlich, die Behörden zu überreden. Sie gaben ihm ein paar Jahre Zeit für sein Lodge-Projekt. 1999 wurde Elsa's Kopje eröffnet - und schließlich zum Erfolg. Inzwischen hat sich der Tierbestand wieder erholt. Elsa's ist immer noch die einzige Lodge im Park. Es gibt aber weitere Projekte. Meru hat das Potential, zu einem der wichtigsten Nationalparks in Kenia zu werden. Im Moment ist es noch ein Geheimtipp.


Die elf Chalets von Elsa's Kopje schmiegen sich an die Felsen und sind vom Fuß des Hügels aus erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Die Zimmer sind, je nach den natürlichen Gegebenheiten, ganz unterschiedlich gestaltet. In einigen bilden Felsen die Wände, andere verteilen sich auf zwei Etagen. Durch ein Zimmer wächst ein Baum hindurch. Der Weg von meinem Domizil bis zum Restaurant ist relativ weit und führt über eine Vielzahl Stufen.

Dafür habe ich eine wunderbare Aussicht von meiner Terrasse. In der Baumsavanne am Fuß des Kopje ist eine Elefantenfamilie zu erkennen. Eine spektakuläre Aussicht auf die Landschaft und die Tierwelt des Nationalparks bietet sich auch vom Swimmingpool aus. Eigentlich müsste man also gar nicht auf Pirschfahrt gehen. Das kommt für mich aber nicht in Frage. Die letzte Begegnung mit Merus Tierwelt an diesem Tag ereignet sich dann wiederum in der Lodge. Auf dem Weg vom Restaurant zurück zu meinem Zimmer taucht plötzlich ein Büffel im Licht der Taschenlampe auf. Zwei gezielte Steinwürfe des Wachmanns vertreiben das kräftige, ganz und gar nicht ungefährliche Tier. In der Nacht höre ich dann, wie die Büffel unten am Wasserloch Kämpfe austragen und dabei ihre schweren Hörner mit Wucht aneinander rammen.


Lust auf eine solche Safari? Ich berate Sie gern. Marco Penzel, Geschäftsführer Outback Africa Erlebnisreisen.
Telefon: 037437 538811
marco@outback-africa.de

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