Lodges am Ngorongoro-Krater – Reisebericht Tanzania (6)

von Marco Penzel


Gut, die Aussicht von den Zimmern der Ngorongoro Wildlife Lodge, die die beste Lage am Kraterrand hat, ist nicht zu schlagen. Dafür ist man aber in einem relativ großen Hotel mit kleinen Zimmern, die noch kleinere Bäder haben. Das ganze Haus wurde gerade renoviert. Svenja und Jens, die erst vor ein paar Monaten hier waren, hatten sich geradezu entsetzt gezeigt vom neuen Interieur der Wildlife Lodge, das von einem amerikanischen Architekten geplant und von einer chinesischen Baufirma montiert wurde. Gut, die Lampen und Glaskugel-Ketten im Speiseraum sind gewöhnungsbedürftig, aber nach den Berichten von Svenja und Jens hätte ich mir alles noch viel schlimmer vorgestellt. Und die Aussicht, ob von der Restaurant-Terrasse oder den über 70 Zimmern, ist und bleibt großartig.Ngorongoro Serena Lodge © Foto: Marco Penzel | Outback Africa Erlebnisreisen
In der Ngorongoro Serena Lodge sind die Zimmer großzügiger. Die Aussicht ist nicht ganz so gut wie die der Wildlife-Lodge, aber sie ist immer noch attraktiv. Die Wände sind von außen mit runden, grauen Steinen verblendet. Das erinnert irgendwie an Fred Feuerstein, läßt das Gebäude aus der Entfernung aber kaum auffallen. Das ist ein großer Vorteil für das Bild einer Landschaft, in der Afrikas Tierreichtum, seine landschaftliche Schönheit aber auch der Tourismus sich konzentrieren und miteinander auskommen müssen.Ngorongoro Crater Lodge © Foto: Marco Penzel | Outback Africa Erlebnisreisen
In der Ngorongoro Crater Lodge sind wir zum Mittagessen angemeldet. Die Crater Lodge! Hier hat man, zumindest vor der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, mindestens 1000 US-Dollar pro Person pro Nacht bezahlen müssen. Im Moment gibt es Sonderangebote. Aber der Betreiber, die renommierte Firma And Beyond (vormals CC Africa) setzt hier am Krater wie auch anderswo in Afrika Maßstäbe in Sachen Service und Luxus. Von außen sehen die Bungalows ja etwas putzig aus, Spötter haben sich schon an Schlumpfhausen erinnert gefühlt. Innen sind die Räume geradezu prunkvoll ausgestattet. König Ludwig hätte hier nichts zu meckern. Jede Woche erhält die Lodge eine ganze Lkw-Ladung frischer Rosen, mit denen die Räumlichkeiten dekoriert werden, erzählt uns das Personal.Ngorongoro Crater Lodge © Foto: Marco Penzel | Outback Africa Erlebnisreisen
In einem der Speisesäle, die an ein europäisches Barockschloß erinnern, nur daß sie auch noch einen Blick auf den Ngorongoro-Krater bieten, nehmen wir unser Mittagessen ein. Das Essen ist exzellent. Wir sitzen an einer langen Tafel auf Stühlen, deren hohe Lehnen mit dem goldenen Signet des Hauses bestickt sind. Es ist wie im siebten Himmel. Und dann holt mich ein Detail doch wieder auf den Boden zurück. Wenn man wie ich nicht weit von einer Porzellan-Stadt wie Selb entfernt wohnt, die für Namen wie Rosenthal, Thomas, Hutschenreuther und Heinrich bekannt ist, dreht man überall auf der Welt die Teller um. Man muß ja schließlich einmal nachsehen, worauf man eigentlich speist. Da ist es dann schon eine kleine Enttäuschung, im edlen Ambiente der Crater Lodge die gleiche südafrikanische Industrieware vorzufinden wie anderswo auch. Und der Henkel meiner Kaffeetasse war offensichtlich schon einmal abgebrochen und wurde wieder angeklebt. In der Crater Lodge!Ngorongoro Crater Lodge © Foto: Marco Penzel | Outback Africa ErlebnisreisenWeitere Kapitel dieses Reiseberichtes:

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