Von Tarangire Treetops zum Oliver's Camp – Reisebericht Tanzania (3)

von Marco Penzel

Tarangire Treetops Lodge © Foto: Marco Penzel | Outback Africa ErlebnisreisenKurz vor der Grenze des Tarangire Nationalparks besuchen wir eine weitere Elewana-Lodge: Tarangire Treetops. Neben der künstlichen Wasserstelle, die sich gleich unterhalb des Pools befindet, drängt sich eine Gruppe Elefanten im spärlichen Schatten eines Baumes. Die für Tarangire so typischen Baobabs (Affenbrotbäume) sind das Wahrzeichen dieser Lodge. Das Gebäude mit der Rezeption wurde um einen dieser Baumriesen herumgebaut. Der Clou aber sind die Gästezimmer, deren hölzerne Fußböden in drei bis vier Metern Höhe direkt in die Baumkronen hineingebaut sind. In dem Zimmer, das wir besichtigen, ragt ein dicker, waagerechter Ast direkt über dem Nachttisch durch die Wand aus Zeltstoff ins Zimmer. Ein Baumhaus im Format einer Suite, die auch große Jungs begeistert. Weil die Lodge außerhalb der Nationalparkgrenzen liegt, kann sie auch Nachtpirschfahrten anbieten. Insgesamt sieht man sich hier aber eher als Ziel zum Ausspannen am Ende einer intensiven Safari, erklärt der Manager.Tarangire Treetops Lodge © Foto: Marco Penzel | Outback Africa Erlebnisreisen


Ja, man könnte hier jetzt schön auf der Terrasse seines Baumhauses sitzen und den Blick über die Landschaft genießen. Wir sind aber nicht zum Ausspannen hier, sondern müssen weiter. Etwa zwei bis drei Stunden Fahrstrecke stehen uns noch bevor bis zu unserem Ziel, dem Oliver’s Camp im Süden des Tarangire Nationalparks. Es werden eher drei Stunden, denn wir halten immer wieder, weil sich spannende Beobachtungen bieten. Unser erster Leopard auf dieser Safari döst auf dem Ast eines Baumes, kehrt uns aber leider nur den Rücken zu. Etwas später bremst Ajub plötzlich und fährt langsam rückwärts. In dem Baum soll eine Python sein. Nur wo? Ich brauche ziemlich lange, bevor ich verstehe, daß der kleine dunkle Fleck ganz oben in den dünnen Zweigen tatsächlich eine Riesenschlange ist. Das sieht doch eher aus wie ein Vogelnest. Aber der Blick durch das Fernglas beweist, es ist eine Python, die sich zusammengerollt in sicherer Höhe versteckt hat. In der Trockenzeit kann sie so mehrere Wochen zubringen, bevor sie sich wieder auf die Suche nach Beute begibt, erklärt unser Guide.Python in luftiger Höhe, Tarangire Nationalpark. © Foto: Marco Penzel | Outback Africa Erlebnisreisen


Nun fahren wir an den Silale-Sümpfen entlang. Jetzt im Oktober, am Ende der Trockenzeit, sind die schlammigen Ebenen weitgehend ausgetrocknet. Aber hier sprießt immer noch mehr grünes Gras als in der noch trockneren Umgebung. Und so kommen viele Herdentiere hierher. In großen Gruppen ziehen die Zebras durch die Ebene – unsere erste Tierwanderung.Zebras wandern in die Silale-Sümpfe, Tarangire Nationalpark. © Foto: Marco Penzel | Outback Africa Erlebnisreisen


Am Nachmittag erreichen wir Oliver’s Camp. Die acht großen Gästezelte stehen in einiger Entfernung zueinander an einem leichten Abhang. So sieht man zumeist nichts von den anderen Zelten. Auch die beiden zentralen Zelte, eins mit einer langen Tafel für die Mahlzeiten und eins mit Sesseln und einigen Bücherregalen ausgestattet, stehen einige Schritte voneinander entfernt. So mangelt es der Anlage irgendwie an einem einheitlichen Gesicht. Die Natur spielt hier die Hauptrolle. Es ist eben noch eines der alten, traditionellen mobilen Safari-Camps ohne feste Strukturen. Kein Beton, nicht einmal Holzfußböden. In kurzer Zeit könnte man Zeltbahnen und Teppiche einrollen, das Mobiliar verpacken und weiter ziehen. Die Atmosphäre war wohl kaum anders, als der alte Paul Oliver vor Jahrzehnten mit diesem Camp als Safari-Pionier in den Tarangire kam. Wir ziehen bald nochmals los zu einer kurzen Pirschfahrt, die auf einer Anhöhe endet. Kim, eine Managerin von Asilia, erwartet uns dort mit Ihrem Team und einem reich gedeckten Getränketisch zum Sundowner. Am Hügel gegenüber zieht eine Büffelherde vorüber. Die untergehende Sonne färbt die vielen Wolken, die die nahende Regenzeit ankündigen, orange und rot. Zum Abendessen sind wir wieder zurück im Camp. Es gibt feines Grill-Fleisch, Kartoffeln und Gemüse. Die Getränke, auch der Tisch-Wein, Port zum Dessert oder Gin und Tonic am Lagerfeuer sind inklusive. Wer besondere Wünsche hat, bekommt die gegen Bezahlung erfüllt. Eine spezielle Flasche Wein kostet zwischen 25 und 30 US$, Champagner 80 US$, ein Whisky 2,50 und ein guter Cognac 3 US$.Oliver's Camp, Tarangire Nationalpark. © Foto: Marco Penzel | Outback Africa ErlebnisreisenOliver's Camp, Tarangire Nationalpark. © Foto: Marco Penzel | Outback Africa ErlebnisreisenOliver's Camp, Tarangire Nationalpark. © Foto: Marco Penzel | Outback Africa Erlebnisreisen


Dieser Reisebericht entstand auf einer Lodge-Inspektionsreise Ende Oktober 2009. Weitere Kapitel dieses Reiseberichtes:

ein Kommentar

Marco

17.09.2011 um 22:27

2010 wurden Hauptgebäude und Zeltchalets des Oliver's Camp neu gebaut. Sie sind nun noch großzügiger und stehen unter einem reetgedeckten Schattendach. Insbesondere die Badezimmer sind nun komfortabler ausgestattet, als auf den Bildern im Beitrag zu sehen.