Auf Pirschfahrt - Krokodile

von Susanne Schlesinger

Echse trifft auf Krokodile dabei eigentlich nicht zu, sie sind nur biologisch mit Echsen verwandt und weisen ähnliche körperliche Merkmale auf.Man findet Krokodile in verschiedenen Unterarten in tropischen und subtropischen Gebieten auf der ganzen Welt. Auch in Europa wurden einzelne Krokodile in warmen Abwasserbecken gefunden, die vermutlich als Haustiere gehalten und „entsorgt“ wurden. In Afrika sind vor allem drei Arten heimisch: das Nilkrokodil, das Panzerkrokodil und das Westafrikanische Krokodil. Alligatoren findet man dagegen in Nord- und Südamerika und in Asien. Einfachstes Unterscheidungsmerkmal zwischen Krokodilen und Alligatoren sind die kürzere Schnauze und die bei Krokodilen sichtbaren Eckzähne.

Krokodil, Südtansania © Foto: Marco Penzel | Outback Africa Erlebnisreisen

Krokodil in der Nachmittagssonne, Botswana © Foto: Doreen Schütze | Outback Africa Erlebnisreisen

Krokodil, Uganda © Foto: Bernd Gerlach

Krokodil am Chobe-Ufer © Foto: Bushways Safaris

Krokodil im Luangwa Nationalpark, Sambia © Norman Carr Safaris

Krokodil, Botswana © Foto: Pascal Chapelain

Das Nilkrokodil (Crocodylus niloticus) ist am weitesten verbreitet und verdankt seinen Namen der Tatsache, dass es in früheren Zeiten am gesamten Nilverlauf anzutreffen war. Heute kommt es nur noch in Teilen des Nils vor, jedoch ist es in fast allen anderen größeren Flussläufen und Feuchtgebieten im südlichen und zentralen Afrika heimisch. Nilkrokodile teilen sich häufig den Lebensraum mit dem Panzerkrokodil. Beide Arten unterscheiden sich durch abweichende Schädelformen. Wie alle Reptilien sind sie wechselwarm und mögen Temperaturen unter 15 Grad Celcius nicht. Je wärmer es ist, desto besser können sie sich bewegen, bei Kälte erstarren sie.Mit der schuppigen Haut, den oben liegenden Augen und Nasenlöchern, dem kräftigen Schwanz, Schwimmhäuten und natürlich durch das extrem starke Gebiss sind sie perfekt an den Lebensraum Wasser angepasst, können sich aber auch an Land mit ihren kräftigen Beinen gut fortbewegen. Dies wird von Beutetieren häufig unterschätzt, ebenso die Fähigkeit, sich lautlos unter Wasser dem Opfer zu nähern und unter der Wasseroberfläche für lange Zeit regungslos zu warten. Trinkende Tiere wie Antilopen und Zebras werden gepackt, ins Wasser gezerrt und ertränkt. Die Hauptnahrung besteht jedoch aus Fisch, Insekten und Amphibien. Bei sehr großen Tieren verbünden sich mehrere Krokodile zur Jagd, ansonsten sind sie eher Einzelgänger. Neben den Hyänen und Raubvögeln fressen Krokodile auch Aas und verhindern so die Ausbreitung von Seuchen. Die Zähne wachsen nach, im Laufe eines Lebens kann es ein Krokodil auf rund 3000 Zähne bringen. Da der Unterkiefer starr ist, können Krokodile nicht kauen. Sie reißen Stücke aus ihren Beutetieren und verschlingen diese ganz. Dabei drehen sie sich oft sehr schnell um ihre Längsachse, um ein Stück Fleisch abzureißen.

Junges Krokodil im Sambesi, Sambia © Wilderness Safaris

Gut getarntes Krokodil, Malawi © Foto: Marco Penzel | Outback Africa Erlebnisreisen

Krokodilfütterung im Haller Park Mombasa, Kenia © Marco Penzel | Outback Africa Erlebnisreisen

Weibliche Krokodile legen rund fünf Monate nach der Begattung 40 bis 80 Eier ab und bewachen die Brut, bis die Jungen schlüpfen. Dann werden sie im Maul ins Wasser transportiert. Nerven in den Zahnwurzeln, die die Beißkraft regulieren, verhindern dabei, dass der Nachwuchs totgebissen wird.Junge Krokodile leben gefährlich – sie sind häufig Opfer von Raubvögeln, großen Fischen oder Hyänen. Nicht einmal jedes zweite Krokodil erreicht das Erwachsenenalter. Dann kann es jedoch bis zu 100 Jahre alt werden, denn es hat außer dem Menschen dann kaum noch natürliche Feinde. Über das Sozialverhalten ist relativ wenig bekannt. Forscher haben aber herausgefunden, dass sich die Tiere durch für den Menschen unhörbare Infraschall-Laute verständigen. Das Gehirn von Krokodilen ist vom Volumen sehr klein, jedoch sehr lernfähig.Im vergangenen Jahrhundert wurde der Bestand der Krokodile stark durch Jagd dezimiert. Einerseits galten die Echsen als Bedrohung, andererseits war die Haut und das daraus gegerbte Krokodilleder sehr begehrt. Lange Zeit standen Krokodile deshalb auf der Liste der gefährdeten Tierarten. Durch die gezielte Zucht in Krokodilfarmen ist die Jagd nicht mehr lukrativ, und die Bestände erholen sich. Krokodile greifen Menschen an, jedoch geschieht dies meist aus Unvorsichtigkeit und um die Brut zu schützen.

Krokodil am Chobe-Ufer © Foto: Bushways Safaris

Blick ins offene Maul eines Krokodils, Uganda © Foto: Bernd Gerlach

Krokodil im Luangwa Nationalpark, Sambia © Norman Carr Safaris

Krokodil im Luangwa Nationalpark, Sambia © Norman Carr Safaris

Krokodil im Luangwa Nationalpark, Sambia © Robin Pope Safaris

Krokodil im Haller Park Mombasa, Kenia © Marco Penzel | Outback Africa Erlebnisreisen

Krokodil im Luangwa Nationalpark, Sambia © Norman Carr Safaris

Krokodile in einer Farm in Antananarivo, Madagaskar © Marco Penzel | Outback Africa Erlebnisreisen

Krokodil im Luangwa Nationalpark, Sambia © Will Burrard-Lucas für Norman Carr Safaris

Krokodile werden übrigens in Sambia auch "Flat Dogs", flache Hunde, genannt. Im Luangwagebiet wurde sogar ein Camp nach ihnen benannt - Krokodilattrappe über der Rezeption inklusive. Marco hat das "Flat Dogs Camp" auf seiner letzten Sambiareise besucht und berichtet hier darüber.Wer sich für die Reptilien begeistert, kann ihnen auf vielen unserer Safaris begegnen. Neben Sambia sind auch Botswana, Simbabwe und Südafrika sowie die Flüsse und Sumpfgebiete in Tansania und Kenia von Krokodilen bevölkert. Auf Bootssafaris lassen sie sich an den Ufern liegend gut fotografieren, zum Beispiel am Chobe, am Luangwa oder auf dem Rufiji in Südtansania.Weitere Artikel unserer beliebten Serie:Auf Pirschfahrt-ZebrasAuf Pirschfahrt-GiraffenAuf Pirschfahrt-ElefantenAuf Pirschfahrt-NashörnerAuf Pirschfahrt-FlusspferdeAuf Pirschfahrt-KuhantilopenAuf Pirschfahrt - Kleinere AntilopenartenAuf Pirschfahrt - LöwenAuf Pirschfahrt-Leoparden und GepardenAuf Pirschfahrt - Gerenuk, Netzgiraffe und GrevyzebraAur Pirschfahrt - Afrikanische Wildhunde

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