Lake Mburo und Ngamba Island - Reisebericht Uganda (4)

von René Schmidt

Von Löwen auf Bäumen, Gorillas mit langen Gesichtern und der Bedeutung guten EssensDie Weiterfahrt zum nächsten Nationalpark des Landes startete um 7 Uhr. Zunächst über eine fast schon gewohnte Sand- und Steinpiste, dann erreichten wir wieder eine geteerte Straße. Zunächst ging es Richtung Norden, um dem Rift Valley einen standesgemäßen Besuch abzustatten, dem Grabenbruch, der viele Landschaften des östlichen Afrika prägt. Man sollte sich beeilen ihn zu besuchen, denn in ein paar Millionen Jahren wird der Bruch den Kontinent geteilt haben.Ein Typisches Bild für Uganda: Bananen-Transport per Zweirad.
Über Ishaka gelangten wir danach schnell nach Mbarara, einer größeren Stadt , in der wir eine Pause machten. Auf der Strecke gab es die zwei für Uganda typischen Bilder wieder haufenweise zu sehen – Bananas und Boda Bodas. Nach meinem Empfinden ist der heutige Tag der erste richtig heiße auf meiner Reise. Nach ein paar schnellen Kilometern ging es von der Hauptstraße wieder ab und über die schon gewohnten Feldwege, die hier auf einigen Abschnitten unter Wasser standen. Zebras empfingen uns im Lake Mburo Nationalpark. Daneben gibt es hier unter anderem Defassa Waterbucks, Topis, Klipspringer, Eland Antilopen und Oribis, sogar Leoparden und Hyänen, nur die für Uganda typische Kob Antilope fehlt. Es blieb noch Zeit, ein paar Schritte rund um die Lodge zu laufen und die Landschaft mit See zu genießen. Mantana Tented Camp, Lake Mburo Nationalpark
Da bei meiner Reise ein besonderes Augenmerk auf die touristische Infrastruktur gelegt wurde, blieb nicht soviel Zeit, sich der Landschaft und Tierwelt zu widmen. Schon am nächsten Morgen ging es weiter. Gegen 10 stoppten wir an einem Restaurant mit Souvenirladen, auch das ist touristische Infrastruktur und für viele Besucher des Landes die letzte Gelegenheit, noch ein Mitbringsel zu kaufen. Ich hab noch nicht zugeschlagen, aber meine Auswahl schon einmal stark eingeschränkt. Gleich nach dem Souvenirshop hieß es Abschied nehmen von der Südhalbkugel. Stoßzähnen nachempfundene Halbkreise markieren den Äquator, hier auch an der korrekten Stelle. Auf der Weiterfahrt ziert neben den gewohnten Bananen jetzt auch eine Rosenfarm die Straße. Heute führte die Fahrt durch das quirlige Kampala. In Entebbe hielten wir kurz, um die Formalitäten vor dem Betreten der „Schimpanseninsel“ zu erledigen.Die Überfahrt nach Ngamba Island dauerte etwa 45 Minuten. Dabei wurde ganz schön aufs Gaspedal gedrückt und das Boot hoppelte über die Wellen des Victoria Sees. Die Insel steht im Zeichen des Chimpanzee Sanctuary. 44 zum Teil aus Gefangenschaft befreite Affen leben jetzt hier und haben ihre Gruppe geformt. 2004 übernahm Eddie mit Hilfe von Mika die Führung der Gruppe von Robbie, um kurz darauf selbst von Mika abgelöst zu werden.Fast wie bei Königshäusern, Revoluzzern und Despoten der artverwandten Menschen. Für Übernachtungsgäste stehen im Ngamba Island Tented Camp an der Spitze der Insel vier Zelte bereit. Ein Zaun trennt die Affen von den Menschen. Hier sind also quasi die menschlichen Besucher im Käfig. Es gibt Gelegenheit, sich gegen Aufpreis an einem Caretaker Programm für die Schimpansen zu beteiligen. Bei der Fütterung kann man von Beobachtungsplattformen in Höhe des Zaunes zuschauen.Nach dem wieder einmal vorzüglichen Abendessen (die Fütterung der Campgäste erfolgte nach der Fütterung der Schimpansen) hatte ich noch Gelegenheit, mich mit Camp Manager Blacki am Feuer über die wirklich bedeutenden Dinge der Welt zu unterhalten. So habe ich von ihm erfahren, dass Michael Ballack sich verletzt hat. Die Erde hat aufgehört, sich zu drehen.Als "Caregiver for the day" können sich Besucher auf Ngamba Island einen Tag lang um die Schimpansen kümmern, Füttern und Reinigen der Anlagen inklusive.Am nächsten Morgen (die Erde drehte sich doch noch) konnten interessierte, zahlungskräftige, vorangemeldete und gut durchgeimpfte Gäste die Schimpansen auf ihrem täglichen Ausflug in den Wald begleiten, gern auch Hand in Hand. Die Teilnehmer hatten sich dazu im grünen Arbeitsanzug und in Gummistiefeln vor dem Käfigausgang versammelt und warteten auf ihre „Begleitung“ die auch bald aus der Nachtbleibe strömte.Abendstimmung auf Ngamba Island, Victoria-SeeDanach hieß es Abschied nehmen von der Insel und zurück aufs Festland.Die zwei Tage Zeit vor meinem Rückflug nutzte ich noch, um die Insel Buggala im Ssese Archipel des Victoria-Sees zu erkunden und mich auch endlich einmal mit einem Boda Boda chauffieren zu lassen, bevor es wieder hieß Abflug nach Deutschland und Willkommen zurück im Outback Africa Büro.René Alle Teile des Reiseberichtes in der Übersicht:

ein Kommentar

Anna

22.06.2011 um 15:35

Danke für die interessanten Beiträge über Uganda. Ich reise im September ebenfalls dorthin!