Malawi, vom See in die Mulanje-Berge - Reisebericht Afrikas Südosten (6)
Den nächsten Vormittag nutzten wir für einen kleinen Ausflug zu den Souvenirständen entlang der Straße nach Senga Bay – mehr als 20 gab es davon. Um den Händlern gerechte Chancen zu geben, teilte sich unsere Gruppe und entdeckte den Markt von allen Seiten. Favoriten auf den Einkaufzetteln waren geschnitzte Tiere, aber auch Masken und anderes. Postkarten aus recyceltem Chibuku Karton waren leider nicht vorhanden, dafür erwarb ich einen geschnitzten Globus (ohne zu diesem Zeitpunkt eine Idee zu haben, an welchen Platz in meiner Wohnung er einmal platziert werden wird).Der Nachmittag ging größtenteils sportlich zu, mit Volleyball und Wasserski. Nach dem Abendessen (gegrillter Fisch aus dem See) galt der zweite Tagesausflug der Gruppe dem nahe gelegenen Dorf. Zuerst besuchten wir eine Lodge, die Leon gehört. Leon bietet seit einem halben Jahr die Wassersportaktivitäten am Livingstonia Beach an. Nach einem Bier und ein paar Gesprächen am Lagerfeuer ging es in Marleys Night Club, die örtliche Bar. Schon der Name verrät, daß in Malawi reggaemäßige Musik ganz populär ist. Kultur kam also auch nicht zu kurz. Früh am nächsten Morgen bestand noch einmal die Gelegenheit zum Parasailing, denn am Vortag war der Wind dafür zu stark gewesen. Es schaute schon lustig aus, sowohl für die Akteure als auch für die Betrachter. Abfahrt war gegen 8 Uhr. Auch die Straße M5 präsentierte sich in guter Verfassung. Einen Einkaufsstop legten wir am Shoprite Blantyre ein. Zu mehr reichte es leider nicht in der nach dem Geburtsort David Livingstones benannten Wirtschaftsmetropole des Landes, welche in irgendeiner Studie zur langsamsten Stadt Afrikas gewählt wurde (warum auch immer). Unser Ziel lag weiter südlich. Teeplantagen prägten jetzt das Landschaftsbild. Eine große Werbetafel am Straßenrand kündete schon vom „Malawian Island in the Sky“. Die Stadt Mulanje empfing mich mit einer unangenehmen Überraschung: Die Alleebäume zwischen den beiden Ortsteilen Chitikali und Boma, die mir bei meinen früheren Besuchen so imponiert hatten, waren gefällt. Unser Zeltplatz für die nächsten zwei Tage war der Mulanje Golf Club, genauer gesagt der Rasen rings um den Swimmingpool. Eine schöne Kulisse, umrahmt von den Bergen des Mulanje Massivs. Es war noch etwas Zeit, die Stadt zu besuchen, und ich konnte mich endlich mal wieder beim Bao (populäres Brettspiel in Malawi und Umgebung) von einem Einheimischen vernichtend schlagen lassen. Abendessen gab es dann in der Turnhalle des Golfclubs. Mit gemütlichen Sitzecken und Bar war es hier schon recht mondän, gar nicht wie auf einer Campingsafari.
Weiter ging es nach Likabula. Das Örtchen ist quasi das Tor zu den Mulanje-Bergen. Von hier aus führen die Wege hinauf in die höchsten Erhebungen zwischen Kilimanjaro und Drakensbergen. Über den Chambe Plateau Pass ging es nach oben. Nach einer Dreiviertelstunde mußten wir uns entscheiden, ob wir weiter aufwärts oder zum Wasserfall mit Pool (und großer Naturdusche) wandern wollten. Da ich die Berge als schönstes Wanderrevier kannte, fiel mir die Entscheidung natürlich nicht schwer. Mit der halben Reisegruppe lief ich weiter bergauf durch herrliche Landschaft. Nach etwa 1000 überwundenen Höhenmetern ging es über den Chapaluka Paß wieder nach unten zum Wasserfall, wo die Gruppe sich wieder vereinigte. Auf dem Rückweg ließ ich mich in der Stadt absetzen, um noch etwas über den Markt zu schlendern. Der Abend bot noch eine Überraschung, denn tagsüber hatte auf dem Golfplatz ein Turnier stattgefunden, und am Abend war dann die Spielerparty im Club. Das war eine tolle Gelegenheit, mal mit ein paar Malawiern ins Gespräch zu kommen.
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