Auf Pirschfahrt - Seeigel

von Susanne Schlesinger

Seeigel, Sansibar © Foto: Angelika Krüger | Outback Africa Erlebnisreisen

Seeigel gut getarnt im Seegras, Sansibar © Foto: Angelika Krüger | Outback Africa Erlebnisreisen

Seeigel, auch auf Sansibar als Delikatesse bekannt - natürlich nicht roh mit Stacheln. © Foto: Angelika Krüger | Outback Africa Erlebnisreisen

Seeigelskelett in einem Museum in Utah © Foto: Wikipedia Commons950 Arten sind weltweit bekannt, sie leben in allen wärmeren Gewässern. Je nach Form und Körperbau werden die Seeigel unterschieden. Allen gemeinsam ist ein Kalkskelett, das die inneren Organe wie ein Panzer einschließt. Kleine Erhebungen an der Oberfläche dienen den Stacheln als Gelenk. Die Oberfläche ist mit einer Art Haut bedeckt.Die Stacheln, die auf den Erhebungen des Panzers sitzen, sind durch Muskeln beweglich. Zusätzlich gibt es noch Pedicellarien - kleine zangenförmige Anhänge, die je nach Art mit Gift gefüllt sind. Ebenfalls zur Abwehr dienen Ambulakralfüßchen. Das sind dünne Schläuche, die mit Flüssigkeit gefüllt werden können und sich bewegen. Seeigel von unten in einem Aquarium in Plymouth © Foto: Stefan Kühn/Wikipedia CommonsDer Mund und die Kiemen befinden sich an der Unterseite, der Darmausgang an der Oberseite. Das ist sinnvoll, denn die meisten Seeigel fressen Pflanzen und Algen vom Meeresboden. Der Mund wird als "Laterne des Aristoteles" bezeichnet, da der griechische Philosoph und Wissenschaftler den Kieferapparat der Seeigel in seinen Aufzeichnungen erwähnt hat. Betrachtet man dieses komplexe Gebilde aus Muskeln, Kieferknochen und Zähnen, so liefert die Natur hier ein Meisterstück für das Zerkleinern von Nahrung ab. Die Konstruktion dient als Vorbild für viele technische Geräte, zum Beispiel Greifbaggerschaufeln. Die Seeigel nutzen ihre fünf Zähne auch zum Abschaben von Oberflächen, und einige bohren sich sogar in Gestein.Es gibt weibliche und männliche Seeigel. Sie leben in Gruppen und geben gleichzeitig Samen- und Eizellen ins Wasser ab. Aus diesen entstehen dann Larven, die zu neuen Seeigeln heranwachsen. Deshalb findet man häufig eine sehr große Population in einem relativ kleinen Gebiet.Auch der Mensch ist ein Fressfeind des Seeigels. Zumindest in bestimmten Ländern stehen die "Innereien" der Seeigel als Vorspeise auf den Speisekarten, in Japan isst man die Eier der Seeigel als Delikatesse.Da kann man es dem Seeigel nicht verübeln, dass er ab und zu mal einen Stachel in den Fuß eines unvorsichtigen Badegastes bohrt.Weiteren interessanten Meeresbewohnern kann man bei einem Reefwalk zu den Korallenbänken vor Sansibar begegnen. Unsere Kolleginnen Angelika und Ulrike haben eine solche Riff-Wanderung am Strand von Matemwe mitgemacht.

noch keine Kommentare