04.01.2015 um 18:30
Finde ich super, dass Ihr auch einen Bericht über Geier veröffentlicht, die leider immer noch einen schlechten Ruf haben.
Zu erwähnen wäre noch der Bartgeier, der das frisst, was seine Geierkollegen übrig lassen - die Knochen.
Typisches Merkmal ist der kahle oder flaumig befiederte Hals (oft aus einer Halskrause herausragend) und der Kopf mit dem markanten Schnabel. Interessant ist die Unterscheidung in "Altweltgeier", also den Vögeln, die in Südeuropa, Afrika und Asien vorkommen. Die "Neuweltgeier" kommen dagegen nur in Nord- und Südamerika vor. Der bekannteste unter den Neuweltgeiern ist der Andenkondor, der gleichzeitig der größte flugfähige Vogel ist.
In Afrika anzutreffen sind verschiedene Arten von Altweltgeiern, oft auch mehrere Arten in einem Gebiet. Sie zu entdecken ist nicht schwer, denn sie sind überall dort zu finden, wo ein Kadaver in der Savanne liegt. Die Stelle ist durch die am Himmel kreisenden Vögel dann leicht auszumachen. Leider sehen das auch die Hyänen und Raubkatzen. Für sie sind die Geier ein untrügliches Zeichen dafür, dass es dort etwas zu holen gibt. Mit einer einzelnen Hyäne arrangieren sich die Vögel, bei Löwen- oder Hyänenrudeln treten sie den Rückzug an und warten sie oft in Scharen in nahegelegenen Bäumen darauf, dass das Büffet wieder freigegeben wird. Umgekehrt folgen manche Geierarten auch den Raubtieren und sichern sich so ein Stück frischer Beute. Eine Antilope kann ein Geierschwarm innerhalb von rund zehn Minuten bis auf die Knochen vertilgen.
Nur selten so einträchtig - Wildhunde und Kappengeier im Khwai Wildreservat, Botswana.
In dem Video, das in der Massai Mara gedreht wurde, lassen sich die unterschiedlichen Geierarten gut erkennen. Ein typischer Anblick, denn die Geier beobachten sich auch untereinander und haben unterschiedliche Vorlieben.
Die großen, hellen Vögel sind Weißrückengeier. Sie kommen am häufigsten in den afrikanischen Savannen vor und sind gegenüber anderen Geiern besonders aggressiv. Meist leben sie in größeren Gruppen und fressen weiche Kadaverteile. Ebenfalls anwesend sind Kapgeier (hell mit bläulicher Färbung am Hals) sowie einige Kappen- oder Wollkopfgeier. Diese sind kleiner und scheuer. Die Rangkämpfe und das Imponiergehabe der Vögel untereinander lassen sich gut beobachten.
Eine weitere Spezies, die Ohrengeier, ist nicht hier anwesend. Wäre einer von ihnen da, würden sich alle anderen zurückziehen, denn Ohrengeier sind um einiges größer als alle anderen Arten. Ohrengeier fressen auch zähe Kadaverstücke wie Haut oder Sehnen. Ihr charakteristisches Merkmal sind die Hautlappen am Kopf, denen sie ihren Namen verdanken.
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Eine besondere Art sind Palmgeier, die ebenfalls eine kleinere Raubvogelart. Man trifft sie im südlichen Afrika meist dort an, wo es Ölpalmen gibt (daher der Name). Im Gegensatz zu der aasfressenden Verwandtschaft ernähren sich Palmgeier hauptsächlich von den Früchten der Ölpalme sowie von anderen Früchten. Nur selten fressen sie Fische, Insekten oder Aas. Sie kommen nur selten vor eine Kameralinse und werden durch das helle Gefieder oft mit Adlern verwechselt.
Auch beim Brüten mögen es Geier gesellig, bis auf die Ohrengeier brüten fast alle Geierarten in Kolonien. Dabei bevorzugen sie hohe Standorte wie Bäume oder Felsspalten, müssen aber bei starker Sonneneinstrahlung den Nachwuchs beschatten. Nach rund 130- 140 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest. Viele der Geierküken erreichen das Erwachsenenalter nicht, denn wie alle kleineren Tiere sind sie Beute für andere Raubvögel oder Raubkatzen.
Viele der Arten sind vom Aussterben bedroht. Neben dem schwindenden Lebensraum und der Futterkonkurrenz ist der Mensch der größte Feind. Geier unterscheiden nicht, ob sie an einem Kadaver gerade erwünscht sind oder nicht. Sie zeigen nicht nur Raubkatzen und Hyänen den Weg, sondern auch den Anti-Wilderer-Einheiten in Nationalparks. Wilderer legen deshalb vergiftete Köder aus. Erst kürzlich wurden in Botswana über 500 Vögel vergiftet aufgefunden. Dieser Vorfall machte international Schlagzeilen und zeigt, dass Geier mehr geschützt werden müssen, da sie durch die Beseitigung von Aas Krankheiten verhindern
Geier begegnen den Reisenden in fast jeder Safaridestination. Wer sie aus der Nähe betrachten möchte, kann in verschiedenen Lodges einer Geierfütterung zusehen, wie hier in der die Victoria Falls Safari Lodge außerhalb von Victoria Falls (Simbabwe).
Die Lodges wollen ihren Gästen und Besuchern die Wichtigkeit der Vögel im Ökosystem näherbringen und bieten deshalb kostenlose Vorführungen zu festen Zeiten an, bei der die Geier mit kleineren Mengen gefüttert werden und so die Besucher die Tiere von nahem sehen und Informationen erhalten können. Auch für Tierschützer ist die Fütterung ein wichtiger Teil der Arbeit, da sie viele der Vögel auf kleinem Raum sehen und zählen können.
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04.01.2015 um 18:30
Finde ich super, dass Ihr auch einen Bericht über Geier veröffentlicht, die leider immer noch einen schlechten Ruf haben.
Zu erwähnen wäre noch der Bartgeier, der das frisst, was seine Geierkollegen übrig lassen - die Knochen.
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