Überall Afrika

von Svenja Penzel

Miniröcke mit Zebrastreifen gab es schon in meiner Jugendzeit. Afrikanische Deko-Artikel für die Wohnungseinrichtung sind auch nichts Neues. Afrikanische Bettwäsche haben wir im Schrank. Doch eine neue Welle der Afrikanisierung scheint gerade über unser Land zu schwappen.Ich könnte meinen Tag mit Duschbad und Bodycreme Afrika (Müller bzw. DM) beginnen und mein Haar mit dem Glanzspray „African Gold“ besprühen. Dann einen Tchibo Kaffee „African Blue“ trinken. Wenn mir die Nase läuft, ziehe ich ein Taschentuch aus der Afrika-Schmuckbox. Mein Mittagessen würze ich mit Chakalaka-Sauce oder wahlweise der Knorr-Grillsauce „Safari Afrika“, hinterher gibt es einen Afrika-Joghurt mit Rooibos-Anteil. Oder Langnese-Eiscreme „Afrika zum Löffeln nah“ mit eingestreuten Schoko-Tatzen. Zum Kaffee dann schon wieder Rooibos-Tee namens „Abendsonne Afrika“. Abends vorm Fernseher gibt es zum südafrikanischen Rotwein oder wahlweise Amarula noch Chakalaka Chips.Doch Afrika ist nicht überall. Vor ein paar Tagen stand ich vor dem wirklich gut ausgestatteten, breit gefächerten Edeka-Gewürzregal und suchte eine „Gewürzmischung afrikanische Art“ für meinen Bobotie. Das gehört neben Curry ins Rezept. Ja, was ist ein Afrika-Gewürz? Da wird Improvisation angesagt sein, dachte ich so. Doch am Ende musste ich doch nicht improvisieren. Marco sagte es Susanne, Susanne sagte es Onkel Amazon und der Prime-Versand brachte die Gewürzdose „African Rub“ noch rechtzeitig ins obere Vogtland. Der Bobotie wurde richtig lecker.Und bevor mein müdes Haupt an diesem Abend auf das Kopfkissen mit Giraffen-Print sank, dachte ich noch, warum holt man sich eigentlich so viel Afrika ins Haus? Man sollte lieber mal wieder selbst hinfahren!Übrigens, das Bobotie-Rezept gibt es hier.

2 Kommentare

Svenja

22.10.2013 um 08:16

Hi Eskild, so viel Aufwand ist das gar nicht und vor allem sehr gut vorzubereiten. Man kann die Hackfleischmasse schon am Morgen oder am Vortag zubereiten und kurz vor dem Essen erst in die Auflaufform geben und backen. Die Kinder haben interessiert geschnuppert und fanden die ungebackene Hackfleischmischung sogar lecker, aber am Ende haben sie doch Reis mit Ketchup gegessen. Also ich mach den Bobotie auf jeden Fall wieder, er hat uns und unseren Gästen super geschmeckt.

Eskild Seidel

21.10.2013 um 22:26

Essen den auch Deine Kinder? Klingt ja gut, aber viel Aufwand für Gewürzmuffel...