Advent, Advent, im Kopf es klemmt

von Svenja Penzel

Anfang November. Mehrere meiner Facebook-Freunde posten solche Statusmeldungen: „Geschafft. Alle Weihnachtsgeschenke besorgt!“ Ach Menno! Ich bin drauf und dran, diesen Angebern einen frechen Kommentar zurückzuschreiben, lasse es dann aber, denn es stellt sich doch tatsächlich ein leises schlechtes Gewissen ein. Das aber ganz schnell weggeschoben wird, denn es ist ja noch viel Zeit. In der Post häufen sich die Kataloge, die Titel wie „Schönes zum Fest“ tragen. Sie landen im Papiermüll oder werden pflichtschuldig und ambitionslos auf einem Stapel gesammelt. Ende November. Noch kein einziges Geschenk ist besorgt. Ich müsste mal eine Liste mit den zu Beschenkenden erstellen. Doch ich warte noch auf Inspiration. Immerhin: ich bastle mit den Kindern einen Adventskranz. Und Plätzchenbacken steht auch noch auf dem Programm. Währenddessen versuchen wir, einen großen Weihnachtsbaum zu verschenken, der dem neuen Outback-Haus im Weg steht. Keiner will ihn. Na gut, wird er eben erst später umgehauen und zu Brennholz verarbeitet.Es nieselt, und in die Regentropfen mischen sich Schneeflocken. Es wird spät hell und früh wieder dunkel, und dazwischen bleibt es oft trübe. Genau das richtige Wetter, um Kataloge zu wälzen, im Internet nach Ideen zu schauen, auf dem Sofa mit Kuscheldecke an liebe Menschen zu denken und ganz wie von selbst darauf zu kommen, was man ihnen Schönes schenken könnte. Ich versuche es mal kurz, aber halbherzig. Ich glaube, ich will noch gar nicht denken. Ich bin einfach noch nicht bereit. Ich lasse mich jetzt erst einmal von den Lichtern, den Düften, dem Weihnachtsschmuck und Bachs Weihnachtsoratorium inspirieren. Ist ja auch immer noch viel Zeit. Ich vertraue darauf, dass mit jeder neu entzündeten Kerze am Adventskranz die guten Ideen nur so geflogen kommen. Also warte ich einfach noch ein bisschen ab.Ach, wenn Weihnachten nur nicht immer so plötzlich kommen würde!

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