Nordserengeti - Serengeti Bushtops und Olakira Camp (10/12)
07.06.2012Ulrike Massaifrau mit Brennholz © Foto: Ulrike Pârvu | Outback Africa ErlebnisreisenWeiter geht es auch heute Morgen in aller Frühe. Wir haben einen langen Fahrtag in die nördliche Serengeti vor uns. Stanford entschließt sich dazu, nicht durch den Nationalpark zu fahren, sondern außen herum. Durch die Regenzeit sind alle Straßen recht aufgeweicht und löchrig. Ich freue mich über die Route, bietet sie doch ein wenig Abwechslung. Wir fahren durch afrikanische Ortschaften und sind immer wieder aufs Neue überrascht, beeindruckt und neugierig auf das Leben der einheimischen Bevölkerung. Wir sehen Märkte, die nichts für Touristen anbieten, sondern eben nur das, was man braucht, wenn man hier lebt – Früchte, Fleisch, Kleidung, Autoreifen und noch vieles mehr. Und wir sehen Kinder, die in ihrer oft zerschlissenen Schuluniform auf dem Weg zum Lernen sind, Bauern, die sich um ihre Ziegen und ihre Felder kümmern, und Frauen, die zusätzlich zum Baby, das sie meisterlich auf den Rücken geschnürt haben, auch noch eine große Schüssel mit Mais auf dem Kopf tragen. Was für ein Leben! Mir wird bewusst, dass wir in Europäer es hier wohl schwer hätten ohne Spül- und Waschmaschine, Supermarkt, Auto oder Schulbus. Ich ziehe in Gedanken meinen Hut und denke, dass uns ein bisschen mehr Zufriedenheit gut stünde.Stanford kämpft sich tapfer über die schlechten Straßen. Oft kommen wir nur im Schritttempo voran und wir bezweifeln, dass wir überhaupt noch einmal ankommen. Auf Nachfrage versichert uns Stanford aber, dass in den kommenden Wochen die Straßen sicherlich saniert werden, auch die noch schlechteren im Park. Endlich erreichen wir das Serengeti Bushtops, eine Fünf-Sterne Luxuslodge.Bushtops ist einfach nur WOW!!!! So salopp hätte es wohl meine Tochter gesagt. Svenja, die hier auch schon einmal übernachtet hat, war ebenfalls sehr begeistert. Wir werden vom Manager Pantaleo herzlich empfangen. Der Schampus ist bereits gekühlt und es warten Häppchen und ein tolles Mittagessen auf uns. Schön, wenn unsere Arbeit so gewürdigt wird. Wir schauen uns immer wieder selig an und überlegen, zu welchen Anlässen wir das Bushtops wohl buchen würden. Ich denke da an meine bevorstehende Silberhochzeit (Mein Gott, wie das klingt!!) und sehe schon die vielen Honeymooner vor mir, die ich in die Nordserengeti schicken möchte.Die Zelte sind fast alle frei und wir machen eine ausgiebige Besichtigungstour. Alle 13 Zelte haben Blick auf den Sonnenuntergang. Der Abstand zwischen den Zelten ist erfreulich groß, so bleibt die Intimität und Ruhe, die dieses Camp ausstrahlt, sicherlich bei voller Belegung auch erhalten. Auf dem Weg zum Zelt wird man begleitet. Auch im Zimmer muss man nichts von den Annehmlichkeiten der Zivilisation missen, sogar einen Fön haben wir entdeckt. Massagen sind hier inklusive. Auch das Hauptgebäude besticht durch seine Eleganz. Es ist eigentlich nur ein riesiges Zelt, das mit allen Raffinessen ausgestattet ist, die man im Busch unbedingt braucht. Hier haben wir sogar W-LAN. Das Camp wurde erst im Jahr 2009 gebaut. Nach dem Essen verabschieden wir uns schweren Herzens von dieser traumhaften Lodge und machen uns auf den Weg zum Olakira Camp, in dem wir auch übernachten werden.Leider sind die Straßen so aufgeweicht, dass wir noch zweimal stecken bleiben. Einmal können wir uns selbst befreien, beim zweitem Mal muss ein Traktor von Olakira zu Hilfe kommen. Typisch afrikanisch wird es erst einmal mit einer improvisierten Seilhalterung versucht, die jedoch immer wieder reißt. Dann versuchen die Helfer, mit dem Traktor von hinten das Safarifahrzeug aus dem Schlammloch zu schieben. Zum Glück hat das Auto hinten den Ersatzreifen als Puffer. Ein Stückchen rückt das Auto nach vorn, hängt aber immer noch fest. In einem weiteren Versuch mit einem Abschleppseil gelingt die Aktion schließlich und wir können weiterfahren. Erst im Dunkeln erreichen wir das Olakira Camp und werden auch dort sehr herzlich vom Manager Pascal empfangen. Nachdem wir die Zelte bezogen und den Staub des Tages abgewaschen haben, treffen wir uns alle am Lagerfeuer und schwatzen nett mit den anderen Gästen des Camps. Es wird ein schöner entspannter Abend. Wir hören das Rauschen des Mara-Flusses, der offenbar ganz in der Nähe ist.