Grumeti Serengeti Tented Camp

von Marco Penzel

Grumeti Serengeti Tented Camp, 28.11.2011

Also kochen können die hier im Grumeti Tented Camp der Lodge-Gruppe &Beyond. Schon das Frühstück nach der langen Pirschfahrt heute Morgen hat mich begeistert. Es war das beste auf meiner elftägigen Safari, nicht nur weil es endlich einmal guten Käse und Salami gab als Abwechslung zu den üblichen gebratenen Eiern und zum Müsli. Der Käse schmeckt besonders lecker mit dem frisch gebackenen Brot. Verschiedene Marmeladen, Obst, Müsli und Joghurt standen natürlich auch noch auf dem Tablett ... Jetzt sitze ich zum Mittagessen am Pool. Der erste Gang ist eine Avocado-Suppe. Ich bin überrascht, dass sie gekühlt ist, aber das ist genau das Richtige in der Mittagshitze. Der Suppe folgen marinierte Hühnchenspieße auf griechischem Salat und schließlich ein Himbeer-Sorbet. Was will man mehr?

Das Camp selbst ist komfortabel, mit großzügigen Zeltchalets unter mit Bananenblättern gedeckten Schattendächern. Das Design wirkt auf den ersten Blick recht rustikal und lässt nicht sofort auf den stolzen Übernachtungspreis schließen. Der Service allerdings schon. Egal, ob Stanley, der Butler, oder der Koch, alle unterhalten die Gäste auf eine sehr nette Art. Und Waziri, mein Guide, ist spitze. Über die Tiere und Pflanzen der Serengeti wissen auch viele andere Guides Bescheid. Bei Waziri kommt hinzu, dass er selbst einen Vergleich zu anderen großen Safarizielen hat. Zur Ausbildung war er in Südafrika. In der vergangenen Wochen arbeitete er in anderen &Beyond Lodges in Kenia und am Lake Manyara. &Beyond treibt also einen außergewöhnlichen Aufwand, um den Horizont des eigenen Personals zu erweitern. Das merkt man, wenn man mit Waziri spricht, egal ob über Tiere oder Politik. Am ersten Tag bin ich allein mit ihm unterwegs. Wir sehen unter anderem zwei verschiedene Löwenrudel. Eine Löwin springt plötzlich auf einen kleinen Baum und macht es sich zwischen den Ästen bequem. Ihre vier Jungen folgen ihr später. Wahrscheinlich wollen die Katzen auf diese Weise den Fliegen etwas entfliehen, die am Boden besonders zahlreich vertreten sind, vermutet Waziri.

Baumkletternde Löwen sind längst nicht mehr nur im Lake Manyara Nationalpark oder in Ishasha (Uganda) eine Attraktion. Am Nachmittag kommt eine Gruppe Südafrikaner an. Zwei Frauen steigen in Waziris Auto zu. Bald stellt sich heraus, dass eine der beiden Südafrikanerinnen eine passionierte Vogelbeobachterin ist. Sie hat eine lange Liste, auf der einige Arten rot markiert sind. Diese hat sie noch nie gesehen. Bald droht sie sich mit Waziri in Diskussionen um seltene Vogelarten und -unterarten zu verlieren. Aber der Guide kriegt zum Glück die Kurve, weiß beinahe auf jede Frage eine Antwort und schafft es auch, dass die Südafrikanerin an einige der bislang auf ihrer Liste rot markierten Arten einen Haken machen kann: Gesichtet!

An zwei Tagen in Grumeti sehen wir nur die Pirschfahrzeuge des eigenen Camps. Andere Autos erreichen die Gegend im Moment nicht. Nach heftigen Regenfällen stehen die Zufahrtsstraßen unter Wasser. Aus der Luft erinnerte die Landschaft an das Okavango-Delta. Deshalb wird nichts aus meinem Vorhaben, ins Singita Grumeti Reserve weiter zu fahren. Na gut. Das Grumeti Tented Camp ist nicht der schlechteste Platz, an dem man festgehalten sein möchte. Das sonst kleine Wasserloch vor dem Restaurant ist durch die Flug deutlich größer. Auch von der Veranda meines Zeltchalets aus kann ich Hippos beobachten, am gegenüberliegenden Ufer laufen Giraffen vorbei. Am Abend ist die Wiese vor dem Restaurant mit unzähligen Petroleumlampen erleuchtet. Es gibt natürlich wieder ein feines Dinner ...

3 Kommentare

Svenja

03.05.2012 um 09:21

Hallo Hannelore, das hast Du sehr schön gesagt!!!

Hannelore

02.05.2012 um 19:15

Hallo Melanie,

Tansania hat zwei große Nachteile:

1. Man will gar nicht mehr nach Hause
2. Man will sofort wieder nach Tansania

Melanie

02.05.2012 um 09:44

Einfach ein Traum! Eine Safari-Tour gehört zu meinen größten Träumen! Es muss nicht solch ein Luxus-Safari wie Ihres sein (das könnte ich mir leider nicht leisten) aber hauptsach man ist in Afrika und kann dieses einmalige Klima hautnah erleben. Mein Reiseziel für die Zukunft ist auf jeden Fall Tansania, Kenia und Äthiopien. Da wäre noch Sudan gewesen, allerdings wird das aufgrund der politischen Situation dort, schwierig (zu gefährlich) sein..