Vom Krüger-Park nach Great Zimbabwe - Reisebericht Simbabwe (1)

von René Schmidt


Elefant im Krüger-Park Zuerst nicht geradewegs nach Norden ins Nachbarland, sondern erst einmal nach Osten. Über Phalaborwa erreichten wir gegen 15 Uhr den Krüger Park, den größten und wohl auch bekanntesten Nationalpark der Region. Ist die zentrale Region noch von offener Savanne geprägt (Gepardenland), wird diese Richtung Norden von Mopanelandschaft abgelöst, Elefantengebiet also. Diese ließen sich auch nicht lange bitten und zeigten sich zusammen mit Kudus, Impalas, Wasserböcken, dem kleinen Steenbok, Gnus und Büffeln.Im Park markierte ein Steinmal den südlichen Wendekreis der Sonne. Jetzt Ende November war die Sonne nicht weit von ihrer südlichsten Bahn entfernt. Das erklärte zumindest die heißen Temperaturen von wohl 40 Grad.Der nördliche Teil des Krügers ist weit weniger besucht als der Süden und bietet sich auf dem Weg nach Simbabwe als erster Reisehöhepunkt an. Zweimal zelteten wir auf den Camps des größten afrikanischen Tiergeheges, es gab somit einen ganzen Tag für Pirschfahrten. Giraffen, Zebras, Riesentrappen, Nilpferde und ein Waran vervollständigten das Safaritagebuch, ebenso wie die Frösche des Punda Maria Camps, die auch noch afrikanischen Nachtsound dazu lieferten.Trotz des Krügers mit seiner Artenvielfalt drängte es natürlich nach Simbabwe. Gespannt war ich schon. Ein Besuch nach vielen Jahren in ein unbekannt gewordenes Land. Bevor es zur Grenze ging, überquerten wir einen ausgetrockneten Fluss. Nix besonderes in dieser Jahreszeit, aber der Name des Flusses blieb im Gedächtnis – Munnichhausen! Aber ich wollte ja keine wundersamen Geschichten erleben, sondern die Realität in einem alten (oder neuen) Reiseziel. Diese zeigte sich erst einmal ganz banal in einer mühseligen Grenzüberquerung. Auf der Südseite des Limpopo machten hohe Zäune die Grenze ungewohnt sichtbar (die Krokodile des Flusses waren jedoch in der Vergangenheit ein gefährlicheres Hindernis für illegale Grenzgänger!). Simbabwe war zu sehen, die Begrüßung war etwas schwierig, für unseren Safari Truck mussten viele Genehmigungen zur Einreise erteilt werden (bis zur CO2-Steuer). Da die Grenzquerung des Fahrzeuges das erste Mal von statten ging und die meisten Genehmigungen für eine zeitliche Periode erteilt werden, wird es bei den zukünftigen „Wildwechsel zwischen Simbabwe und Botswana“ Safaris schneller gehen. Wofür auch ein "Agent" sorgen wird, dessen "fachliche Hilfe" das Grenzqueren beschleunigt – auch das ist manchmal Afrika. Man ist meist nicht der schnellste, wenn man der erste ist.Endlich geschafft, Simbabwe begrüßte uns mit geraden unerwartet guten Straßen. Marktplätze wurden passiert, nicht anders als in anderen afrikanischen Ländern. Überraschend auch die vielen Souvenirwerkstätten am Straßenrand. Schnell durchfuhren wir die Hochebene. Auf der linken Seite grüßten die Hügel der Marenhuru Berge. Kurz vor Masvingo ging es zum Komplex der Ruinenanlage von Great Zimbabwe. Leider war es doch schon fast Abend geworden, so dass heute keine Besichtigung mehr möglich war. Aber der erste Anblick passte: Willkommensschilder, ein weiträumiges Camping-Areal mit gepflegtem Rasen, schattigen Bäumen, freundlichem Personal und sauberen sanitären Einrichtungen (wenn auch der eine oder andere Griff oder das eine oder andere Rohr etwas erneuerungsbedürftig war, aber die Erneuerung beginnt ja gerade erst).Ein Rondavel bot Obdach für die Küchenausrüstung, es hatte zu regnen begonnen. Einst wurde Great Zimbabwe von Magierinnen genutzt, um Regen herbei zu zaubern. Einen Tag hätten die Witch Ladies ruhig noch warten können. Gerade hatten wir noch unter der Hitze im Krügerpark gestöhnt, schon zeigt Afrika eine ganz andere Facette.Der trockene Unterschlupf auf dem Campingplatz machte aber auch diese Facette zur abendlichen Wohlfühlkulisse.
Regen herbei gezaubert von den Magierinnen?Die Zelte hielten im Regen dicht, nur das Zusammenlegen geht bei Nässe nicht ganz so schnell von der Hand. Wir wurden trotzdem am Vormittag von einem wahren Champion empfangen. So stellte sich der örtliche Führer vor. Ein Champion war er auf jeden Fall beim sachkundigen Erläutern der einzelnen Ruinenkomplexe, die zwischen dem 12. und 15 Jahrhundert errichtet wurden. Vom Hügel aus bot sich ein fantastischer Blick auf das Umland mit dem Lake Kyle, leider etwas wolkenverhangen. Das kleine Museum zeigt Interessantes zur Geschichte der Entdeckung durch Karl Mauch. Ausgestellt waren auch mehrere Stelen mit dem simbabwischen Wappenvogel (welcher auch die Nationalflagge ziert). Eine Besonderheit ist dabei die "vereinigte Stele". Einst von Karl Mauch nach Deutschland gebracht, wurde sie bei der Teilung Deutschlands geteilt und an zwei Orte gebracht, später sogar bis nach Brüssel und Moskau. Als sich Deutschland wieder vereinigte, konnte auch Simbabwes Wappenvogel vereinigt werden und ist nun wieder in seiner Heimat. 
In den Gassen von Great Zimbabwe--Dieser Reisebericht erzählt von der Pilottour für die Camping-Safari "Wildwechsel zwischen Simbabwe und Botswana", die ab 2011 regulär zu buchen ist.Alle Teile des Berichtes in der Übersicht:

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