Deos Kampf gegen Räuber mit Rüsseln

von Marco Penzel

Bukorwe, 7. Mai 2015
Früher hätten die Elefanten regelmäßig seinen Gemüsegarten geplündert. Jetzt aber könne er etwas dagegen tun, berichtet Deo. Er bewirtschaftet einen Bauernhof nicht weit von der Grenze des Queen Elizabeth Nationalparks im Südwesten Ugandas. Am Rand seines Grundstücks, vielleicht 100 Meter von seinem Wohnhaus entfernt, steht eine kleine Hütte, in die gerade so eine Pritsche passt.

„Da verbringe ich die Nacht“, erzählt Deo vor seinem Wachposten, während seine Frau und mehrere Kinder, die uns bei dem Rundgang folgen, einfach zuhören und freundlich lächeln. Was denn seine Frau davon halte, dass er des nachts nicht mehr bei ihr im Haus schläft, wollen wir von Deo wissen. Darauf antwortet er nur mit einem breiten Grinsen. Opfer müssen eben gebracht werden…Wie auch immer. Deo erklärt weiter: „Wenn die Elefanten kommen, dann ziehe ich hier.“ Er hat einen Griff in der Hand, an den ein Drahtseil gebunden ist. Es führt zu einem ein paar Meter entfernten Baum, in dessen Geäst ein Bündel von Töpfen und Blechtellern hängt. Als Deo am Seil zieht, scheppert es heftig. Das soll die Elefanten vertreiben. Es ist aber nicht das einzige Mittel. Der Bauer zeigt uns getrocknete Chili-Schoten, die die Dickhäuter genauso wenig mögen wie den Geruch von brennendem Elefantendung.

Die aufwändigste Abwehrmaßnahme aber ist ein gut zwei Meter tiefer Graben, der an einer Seite seines Grundstücks entlang führt und Elefanten abhalten soll. Immer wieder müsse er Wurzeln und Gras zurückschneiden und herabfallende Erde nach oben hinaus schaufeln, erklärt Deo die mühsame Arbeit. Er drückt mir eine Schaufel in die Hand und lässt es mich ausprobieren. Tatsächlich, um diese Arbeit ist Deo nicht zu beneiden.

Dafür gilt „Deo‘s Homestead“ als Musterbeispiel. Die Pflanzen auf seinen Feldern machen einen gepflegten Eindruck, der ganze Hof scheint wie gefegt. Es ist ein Modellprojekt, das er uns hier vorführt. Durch die Besuche von Touristen, die mit Wild Frontiers, einer Partnerfirma von Outback Africa, unterwegs sind, wird das Projekt unterstützt. Weil er ziemlich gut Englisch spricht und offensichtlich Spaß daran hat, von seinem Alltag zu berichten, ist Deo die richtige Besetzung für diese Musterrolle. Es geht darum, Konflikte von Menschen und Tieren diesseits und jenseits der Nationalparkgrenzen zu vermeiden.

Ob das Beispiel wirklich Schule macht, wie es die Initiatoren des Projektes bezwecken, bleibt offen. Der Zustand des Grenzgrabens an den Nachbargrundstücken lässt uns zweifeln. Anders als in Deos Abschnitt ist dort die Furche schon wieder eingebrochen, Gras wächst darüber.Ein Besuch von Deos Bauernhof ist möglich im Rahmen der Reise Ugandas Höhepunkte mit Komfort.


Lust auf eine solche Safari? Ich berate Sie gern.
Marco Penzel, Geschäftsführer Outback Africa Erlebnisreisen, Telefon: 037437 538811
marco@outback-africa.de

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