Obamas Asyl in Uganda: Das Ziwa Nashornschutzgebiet

von Marco Penzel

Ziwa, 2. Mai 2015
„Ja, Obama ist auch hier“, lacht unser Guide im Ziwa Rhino Sanctuary, als er uns von der Geschichte dieses Schutzgebietes erzählt. Es ist derzeit der einzige Ort in Uganda, an dem man Nashörner sehen kann. Etwa auf halbem Weg von der Hauptstadt Kampala nach Norden zum Murchison Falls Nationalpark haben wir hier Station gemacht.Nach Bürgerkrieg, Wilderei und Vernachlässigung der Nationalparks galten die einst hier heimischen Nashörner seit 1982 in Uganda als ausgerottet. Mit dem Ziel, die Tierart wieder in dem Land anzusiedeln, wurde 2005 auf einer gepachteten privaten Landfläche das Ziwa Nashornschutzgebiet eröffnet.

Die ersten neuen Rhinozerosse kamen aus Kenia, gefolgt von zwei Artgenossen, die der Disney-Tierpark in Orlando, Florida spendierte. Aus der Liaison eines kenianischen Männchens mit einem aus Amerika eingewanderten Weibchen ging dann das erste in Ziwa gesund geborene Nashorn-Kalb hervor. Es war 2009, in jenem Jahr, als in den USA erstmals ein Mann mit afrikanischen Wurzeln Präsident wurde. „Was lag da näher, als unser erstes Baby ebenfalls Obama zu nennen“, erklärt der Guide schmunzelnd.

Wir sind zu Fuß auf der Suche nach Obama oder seinen Verwandten. Im Gänsemarsch stapfen wir über eine frisch-grüne Wiese, vorbei an Dornensträuchern und kleineren Bäumen. Dann trifft unser Guide einen Kollegen und wechselt mit ihm ein paar Worte. Er hebt den Finger und bedeutet uns, ihm langsam und leise zu folgen. Wir stoppen. „Da drüben“, zeigt der Guide auf ein Gebüsch, in dessen Schatten ein Koloss mit markantem Horn auszumachen ist. Daneben erkennen wir ein größeres Kalb und dahinter ein weiteres ausgewachsenes Tier. Sie sind vielleicht 30 Meter von uns entfernt. Wenn wir uns ruhig verhalten, besteht keine Gefahr, sagt der Guide.Zuvor hatte er uns noch erklärt, wie wir uns im Fall der Fälle in Sicherheit bringen können. Wenn das Nashorn angreift, könne man zum Beispiel versuchen, sich hinter einem Baum zu verstecken. Nashörner sollen nicht gut sehen und zudem ein ausgesprochen schlechtes Gedächtnis haben. Wenn sie einen verfolgen und dabei aus den Augen verlieren, könnten sie angeblich bald vergessen haben, hinter was oder wem sie da eigentlich her waren und die Verfolgung aufgeben. Das will ich lieber nicht ausprobieren. Ich bin froh, den Tieren überhaupt begegnet zu sein, und das auch noch zu Fuß. Bei den erschreckenden Ausmaßen der Wilderei, der die Tiere derzeit in vielen anderen Schutzgebieten zum Opfer fallen, ist es ein echtes Privileg, sie hier so friedlich und in fast freier Wildbahn sehen zu können.


Lust auf eine solche Safari? Ich berate Sie gern.
Marco Penzel, Geschäftsführer Outback Africa Erlebnisreisen, Telefon: 037437 538811
marco@outback-africa.de

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