Auf nach Botswana (1/22)
Mittwoch, 16.05.2012Einen Tag vor Abreise packe ich meine Tasche mit den Dingen, die ich die letzten Wochen vororganisiert habe. Mein Pass, US-Dollar-Scheine, meine Kamera, ein Schlafsack, diverse Kosmetikartikel und ein paar Klamotten. Die offizielle Vorgabe sind 12 Kilogramm ohne Handgepäck und Schlafsack. Die Waage zeigt 15,4 Kilogramm an. Hmm – es ist der Schlafsack mit in der Reisetasche, die Geburtstagspost für Susanne, eine Kollegin von einem Partnerveranstalter, mit der ich gemeinsam auf diese Tour gehe, und die Duschbad- und Shampooflaschen, die noch an Gewicht verlieren werden. Großzügig gesehen passt es also und es wird schon keiner so genau nachwiegen. Ich überlege noch, die Kugelschreiber wieder auszupacken, aber ich entscheide mich dagegen. Sicher werden sich einige Kinder in Afrika darüber freuen. Stifte für die Schule sind immer willkommen und besser als Süßigkeiten.Donnerstag, 17.05.2012Zum Männertag, meinem Abreisetag, sind viele unterwegs, dass Wetter ist perfekt für Ausflüge. Im Zug nach München treffe ich eine Truppe Junggesellinnen, die im Bauchladen Süßes und Sekt verkaufen. Um kein Spielverderber zu sein, kaufe ich den Mädels was ab und wünsche der zukünftigen Braut alles Gute.Am Gate kann ich noch eine Stunde verschnaufen. Jetzt am Flughafen kurz vor Abflug steigt die Aufregung und die Vorfreude auf meine bevorstehende Reise in das südliche Afrika. Auf der Tour "Straße der Elefanten" werde ich vier verschiedene Länder sehen: Simbabwe, Namibia, Botswana und Sambia. Ich freue mich auf eine interessante Natur- und Abenteuerreise. Sicher wird es anstrengend, aber die Wildnis Afrikas hat mich schon in Tansania begeistert. SAA im Sonnenuntergang © Foto: Doreen Schütze | Outback Africa ErlebnisreisenEndlich Boardingzeit! Im Sonnenuntergang gelingt mir noch ein interessanter Schnappschuss des A340 der SAA, die mich nach Johannesburg bringt. Die untergehende Sonne spiegelt sich in in der Scheibe vor mir und taucht die Maschine ins Sonnenlicht. Künstlerisch wertvoll.Ich sitze wieder mal ganz hinten am Fenster, denn diese Plätze waren bei der Vorreservierung noch frei. Die Maschine ist nicht ausgebucht und im hinteren Teil des Airbusses bleiben einige Plätze leer. Angenehm, ein wenig mehr Platz zum Schlafen während des Nachtflugs. Ich stopfe meine Jacke und die Kissen von der Airline zwischen das Fenster und die Armlehne und mache es mir so gut wie möglich gemütlich. Neben mir beobachtet mich eine Frau und ich denke: „Neidisch? Ha, ich habe einen Fensterplatz und meine zwei Plätze für mich allein.“.Als die Maschine abhebt und die Anschnallzeichen erloschen sind, steht die Frau neben mir auf und präpariert ihr Nachtlager quer über die vier freien Sitze im mittleren Gang. Jetzt beobachte ich sie. Mir fällt spontan eine Werbung ein, die bestens zu dieser Situation passt: „Mein Haus, mein Auto, meine Jacht“. Die Werbung, wo zwei Männer sich gegenseitig Polaroids auf den Tisch werfen und mit geschwollener Brust ihre Trümpfe aus dem Ärmel ziehen. Ich schaue aus dem Fenster und bis auf die Lichter von München kurz nach dem Start sehe ich nichts, es ist finstere Nacht. Dabei überlege ich noch, wie ich mich am besten bette. Bei zwei Sitzen nicht so einfach. Ein verstohlener Blick zu der Frau mit der „Vier – Sitzplatz - Aufbettung “, die sich mittlerweile aus allen Kissen und Decken der freien Sitze ein Himmelbett gebaut hat und schon im Land der Träume ist - jetzt bin ich doch etwas neidisch und sinniere darüber, dass man nicht zu früh schadenfroh sein sollte.Mit dem nötigen Kleingeld lohnt es sich, bei Nachtflügen die Business- oder Firstclass zu buchen. Der Komfort für einen erholsamen Schlaf ist es wert. Ohne das nötige Kleingeld ist es ratsam, am Schalter vor Abflug zu fragen welche Sitze frei sind und sich so platzieren lassen, dass man die Chance auf eine „Vier – Sitzplatz – Aufbettung“ hat. Zu hoffen bleibt allerdings, dass der Flug ruhig ist, denn das Anschnallen ist im Liegen etwas schwierig. Trotzdem versuche ich das beim Rückflug auch mal!Der kleine Bildschirm vor mir im Sitz zeigt mir die fast 9000 km an, die wir bis Johannesburg zurücklegen müssen. Nach einem Abendessen und Getränken und zwei verschiedenen Filmen des Entertainment - Programms der South African Airways schlafe ich trotz der unbequemen Sitzhaltung ein.
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