Keine leichten Zeiten: Ein Südafrikaner berichtet

von Marco Penzel

,,Die Situation hier in Südafrika ist nicht die beste. Ich bin sicher, es gibt eine Menge negativer Schlagzeilen in Übersee wegen der Ereignisse in den Townships und der Probleme unserer Stromversorgung. Es waren nicht gerade die leichtesten ersten Monate eines Jahres für Südafrika. Eine Menge Leute hier haben das alles satt und es sieht so aus, als ob viele wieder darüber nachdenken, auszuwandern. Präsident Mbeki tut nichts, um die Dinge zu verbessern. Seine Einstellung zu den Problemen in Simbabwe zeigt, daß er eine schwache Führungsfigur ist. Wenn die südafrikanische Regierung es zuläßt, daß Menschenrechte in einem unserer Nachbarländer so sehr verletzt werden, was könnte sie dann tun, wenn es in Südafrika passieren würde?

Ich glaube, eines der wichtigsten Probleme für die aktuelle Situation in den Townships sind die ins Unermeßliche wachsenden Lebenshaltungskosten. Alles wird teurer, nur die Löhne steigen nicht. Offensichtlich sind die ärmsten Menschen davon am härtesten betroffen. Und der tägliche Kampf ums Überlegen in den Townships führte zu dieser aufreibenden Situation. Eine schlimme Sache, ich hoffe, sie wird so bald wie möglich gelöst. Allerdings hat die Gewalt in den Townships unser Alltagsleben in Johannesburg bislang nicht beeinflußt. Ich sehe das gleiche wie Ihr: Berichte in den Zeitungen und im Fernsehen. Menschen, die nicht in den Townships leben, sind der Gewalt auch nicht ausgesetzt. Ich weiß nicht, ob Ihr davon wißt, aber die südafrikanische Armee wurde inzwischen angefordert, um der Polizei dabei zu helfen, die Lage zu beruhigen. Ich hoffe, das wird einen Unterschied machen.

Auf jeden Fall halten wir Euch auf dem Laufenden. Grüße, Richard'

Nachtrag vom 23.05.2008 "Hier ist eine Nachricht von SATSA, die unsere Ansicht über die Situation, die sich in den südafrikanischen Townships entwickelt hat, sehr gut zusammenfaßt. Ich möchte nochmals klarstellen, daß von den Gewaltausbrüchen keine anderen Gebiete als die Townships selbst berührt sind. Somit sind die von uns durchgeführten Touren in Südafrika nicht betroffen. Viele Grüße, Richard'

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