In Südafrika wird der Strom knapp

von Marco Penzel

Stundenlange Ausfälle der Energieversorgung behindern die Wirtschaft am Kap. Unsere Safari-Partner in Südafrika müssen sich immer mal wieder für verspätete Antworten auf E-Mail-Anfragen entschuldigen. Wenn in den Büros plötzlich die Lichter ausgehen, versagen natürlich auch die Computer ihren Dienst. Vergangene Woche hatte die Strom-Misere noch weiterreichende Folgen für die Wirtschaft des Landes. Erstmals mußten die großen Gold- und Platin-Minen Südafrikas ihren Betrieb einstellen und ihre Mitarbeiter an die Oberfläche holen, bevor dies wegen des Energiemangels nicht mehr möglich gewesen wäre. Auch Touristen in Kapstadt bekamen die Krise zu spüren, als die Seilbahn auf dem Tafelberg plötzlich stehen blieb. Passagiere mußten in den Gondeln ausharren, während Hunderte von Besuchern auf dem Gipfel des Wahrzeichens der Kapmetropole vergeblich auf die Talfahrt warteten. Mißmanagement beim staatlichen Energiekonzern Eskom gilt als einer der Gründe für die Misere. Allerdings hatten Eskom-Verantwortliche schon vor Jahren dringend nötige Investitionen in Kraftwerke und Netze angemahnt, die bislang aber ausblieben. Südafrika gilt als einziges wirkliches Industrieland des Kontinents, seine Infrastruktur ist über weite Strecken gut ausgebaut. Um so mehr empfinden viele Südafrikaner die Strom-Krise als Blamage. Auch die Nachbarländer Namibia, Sambia, Botswana und Simbabwe, die von Südafrika mit Strom beliefert werden, sind betroffen und müssen zeitweise die Stromversorgung unterbrechen.

2 Kommentare

Timar

07.02.2008 um 17:58

Vielleicht sollte man den Ratten und Ameisen, die in den Trafos hausen, mal den richtigen Weg weisen. In Südafrika liegt so einiges im Argen und der Humor, ja ohne den geht es gar nicht. (Totlachen oder Auswandern). Auch bei wochenlangen Ausfällen der Telefonleitungen (heftiger Regen oder Kabelklau), habe ich mich schon immer gefragt, wie die das machen mit der Wirtschaft. Zum Glück gibts ja Händis und Generatoren. Kürzlich war ich mal in einer Autowerkstatt, da lief der Generator bereits seit zwei Tagen - haha, Südafrikaner lachen immer noch, wenn andere längst weinen. Das Auto wurde übrigens termingenau repariert.

Marco

07.02.2008 um 13:57

Die Südafrikaner nehmen die Lage nach wie vor mit Humor. Folgende Kommentare hängte ein Lodge-Betreiber aus Kapstadt heute seiner Mail an:

First we had Black Power
Than we had White Power
Now we have no Power

Aber Suedafrika ist immer noch eine Reise wert auch bei Kerzenlicht.

Wir sagen ANC – Another Night with Candles