Inforeise Tansania

von Susanne Schlesinger

17.09.2015

Willkommen in Tansania oder ... willkommen daheim!

Ich bin nach Tansania zurückgekehrt und setze meine Reise genau dort fort, wo ich sie im letzten Jahr beendet habe. Damals habe ich den Kenia-Teil der „Großen Tierwanderung“ erlebt und bin bis nach Arusha mitgefahren. Seit 2015 wird die Reise in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt, sie beginnt also in Tansania und endet in Kenia. Der Teil, den ich in den kommenden Tagen kennenlerne, ist der „Tansania-Safaribaustein“ und kommt noch in einigen anderen Reisekombinationen vor. Als zusätzliches Vorprogramm besuche ich das Usa River Rehabilitation Center, eine große Kaffeeplantage, das Olpopongi Massaidorf und den Arusha Nationalpark, danach geht es für eine Woche auf Safari.

Bedauerlicherweise ist das elektronische Visum, das es für Kenia seit einiger Zeit gibt, hier in Tansania noch nicht eingeführt. Man muss also anstehen und wird von einem Schalter zum anderen geschickt. Ich habe das Formular, meinen Pass und 50 US-Dollar griffbereit. Einige Touristen vor mir leider nicht, also heißt es, Geduld zu haben. Hinter den Schaltern stapeln sich schon die Koffer und Taschen, die aus dem Flugzeug geladen wurden. Ich kann meine beiden Reisetaschen sehen und bin erleichtert.Erick, der Fahrer von Wilkinson Tours, erwartet mich und bringt mich nach Usa River. Die Meru View Lodge scheint noch genauso, wie ich sie aus dem vergangenen Jahr in Erinnerung habe. Ein warmer Wind weht, die Grillen zirpen und die Mondsichel liegt fast waagerecht am Himmel. Herrlich, wieder hier zu sein. Ich fühle mich schon wieder zu Hause.

Die Meru View Lodge aus der Vogelperspektive

Am nächsten Morgen wecken mich die krähenden Hähne der nahegelegenen Geflügelfarm. Die Sonne geht gerade hinter den Bäumen auf und überall zwitschern Vögel. Im anbrechenden Tageslicht sehe ich, dass der Garten der Meru View Lodge doch etwas anders aussieht, als ich ihn in Erinnerung hatte. Damals war ich im Juli hier und nach der Regenzeit war alles grün. Nun ist September und Trockenzeit. Das Gras und die vielen Büsche sind teilweise sehr braun. Den immergrünen Hecken rund um die Hütten scheint dagegen der Wassermangel nichts auszumachen, ebenso den Flaschenputzerbäumen mit den roten Blüten. Auch die Hibiskussträucher haben kaum Laub, bringen aber tapfer noch die wunderschönen Blüten hervor.

Und noch etwas fällt mir auf: Es gibt wirklich sehr viele Vögel auf dem Gelände. Vielleicht sieht man sie durch das fehlende Blattwerk besser oder ich achte nun einfach mehr darauf. In den nächsten Tagen werde ich zum „Birder“ und harre geduldig mit steifem Nacken aus, um die farbenprächtigen Piepmätze vor die Kamera zu bekommen. Ein paar gute Schnappschüsse gelingen mir, bei den meisten anderen ist das Fotomodell einfach zu schnell weg. Die Wassertränke, die sich genau vor meiner Veranda befindet, ist ebenfalls ein beliebter Vogeltreffpunkt. Verschiedene Webervögel, Stare und einige Tauben baden in ihrem kleinen Privatpool.

Unter dem Dach des Bürogebäudes der Meru View Lodge hat ein Wiedehopfpaar sein Nest eingerichtet. Nun sind die Eltern im Dauereinsatz, um den hungrigen Nachwuchs zu versorgen. Im Minutentakt fliegen sie den Eingang zur Höhle an und man sieht sie auch auf dem Rasen mit ihren langen Schnäbeln nach Würmern und Samen picken.

Genug der Ornithologie und auf zur Orthopädie. Auf dem Programm für heute steht ein Besuch des „Usa River Rehabilitation Centers“ und am Nachmittag eine Tour zu einer großen Kaffeeplantage am Fuß des Kilimanjaro.

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