Arusha Coffee Lodge

von Marco Penzel

Arusha Coffee Lodge, 20.11.2011

"Hände hoch!" heißt es am Flughafen Amsterdam. Dann dreht sich eine Glaswand im Kreis um mich herum. Ganzkörper-Scans bei der Sicherheitskontrolle sind in Deutschland noch in der Diskussion, in Holland sind sie offenbar schon Alltag. Mit einer nicht mehr ganz neuen MD11 fliegt die KLM nach Kilimanjaro, die Innenausstattung ist aber gut, inklusive Bildschirm am Platz auch auf den billigen Plätzen. Das Essen ist ebenfalls besser als erwartet. Zu Mittag stehen Huhn in Senfsoße oder Risotto mit Meeresfrüchten zur Wahl. Zum Abendessen gibt es später Pizza und Nudelsalat. Am Nachmittag wird als Überraschung noch ein kleines Eis verteilt. Ich kann zwischendurch etwas schlafen, so vergehen die acht Stunden für den Direktflug einigermaßen erträglich.

Bei Ankunft am Flughafen Kilimanjaro bin ich gespannt, ob meine extra vor ein paar Tagen erneuerte Gelbfieber-Impfung kontrolliert wird. Fehlanzeige, der Schalter mit dem Schild "Health Control" ist heute Abend nicht besetzt. Nach ein paar Minuten Warten in der Schlange bekomme ich mein Visum für 50 US-Dollar. Die Digitalkameras, mit denen ich bei meiner vorletzten Ankunft vor zwei Jahren fotografiert wurde, sind immer noch da. Aber heute fertigt der Beamte kein Portrait von mir an, auch die inzwischen noch hinzugekommenen Scanner für die Fingerabdrücke bleiben unbenutzt.

Die Arusha Coffee Lodge

Eine Fahrerin von Nomad Tanzania erwartet mich nach der Gepäckausgabe. In gemächlichem Tempo chauffiert sie mich nach Arusha. Unser Ziel, die Arusha Coffee Lodge, liegt am anderen Ende der Stadt. Bei dem wenigen Verkehr am Abend dauert die Fahrt insgesamt eine gute Stunde. Die Lodge liegt nahe des kleinen Flugplatzes von Arusha, von dem aus ich morgen starten will. Wir müssen dann nicht mehr durch den morgendlichen Berufsverkehr, der in der Großstadt Arusha zeitraubend sein kann.Zweimal war ich schon zu einem kurzen Besuch in der Arusha Coffee Lodge, heute übernachte ich zum ersten Mal hier. Eigentlich ist sie viel zu groß für mich, die Suite mit dem eindrucksvollen Badezimmer samt frei stehender Badewanne und einem gläsernen Waschtisch, in den Kaffeebohnen eingelassen sind, genau wie in die gläserne Wand, die die Couch vom riesigen Bett trennt. Kaffee ist hier das bestimmende Thema. Die Seife duftet nach Cappuccino.

Inzwischen ist es 22.30 Uhr Ortszeit. Das Restaurant hat noch geöffnet und erwartet die letzten Gäste, die wie ich mit der KLM Maschine angekommen sind. Ich belasse es bei einer Vorspeise: Duck Cigars - Pfannkuchenrollen, gefüllt mit Entenfleisch und einer Orangensoße. Nicht die schlechteste Begrüßung in Tansania!

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