Zum Schutz der Afrikanischen Wildhunde: Erfolgreiches Projekt in Hwange

von René Schmidt

Painted Dog Conservation. Eine Einrichtung, die wenig Aufmerksamkeit erfährt und die ich daher etwas näher vorstellen möchte. Ziel des Projekts ist es, die Population des Afrikanischen Wildhundes (Lycaon pictus) in Simbabwe zu schützen und zu vergrößern. Der Afrikanische Wildhund wird auch Wild Dog, Painted Dog oder Hyänenhund genannt. Sein wissenschaftlicher Name bedeutet so viel wie "bunter Wolf". Er ist durch Nachstellungen, Verlust der Lebensräume und Krankheiten zu einem der seltensten Großsäugetiere Afrikas geworden. Als das Projekt 1992 begann, waren die Todesursachen der Wildhunde zu 95 Prozent auf Verwundungen durch Drahtfallen, Autounfälle und Schussverletzungen zurückzuführen. Solch eine hohe unnatürliche Todesrate bedeutete eine ernsthafte Bedrohung der Existenz des Afrikanischen Wildhundes. Seit dem die "Painted Dog Conservation" ihre Arbeit aufgenommen hat, hat sich der Bestand der Tiere in Simbabwe in 15 Jahren fast verdoppelt (von 400 auf 750). Eine in Afrika beispiellose Bilanz.Heute kümmern sich insgesamt 67 Angestellte der "Painted Dog Conservation" um die verschiedenen Aufgabenbereiche. 28 Mitarbeiter in drei Anti-Wilderer-Einheiten beseitigen ausgelegte Drahtfallen. Deren Arbeit kommt somit nicht nur den Wildhunden, sondern auch vielen anderen Tierarten zugute. Schon über 10.000 Drahtfallen wurden eingesammelt. Ausgesetzte Tiere erhalten Halsbänder mit Metallplatten, die einen besseren Schutz gegen die Drahtfallen bieten. An den Straßen stehen nun Warnschilder, so dass nur noch die Hälfte der Tiere bei Straßenunfällen ums Leben kommt. Aus Gebieten mit Farmwirtschaft konnten Rudel in unbewirtschaftete Gegenden umgesiedelt werden. Im Rehabilitationszentrum am Hwange-Nationalpark werden verwaiste oder verletzte Tiere gepflegt und medizinisch betreut. Es ist über die Jahre stetig gewachsen und hat seine Kapazitäten immer weiter ausgebaut. 2004 eröffnete das Iganyana Children´s Bush Camp. Kinder der benachbarten Dorfgemeinschaften lernen dort den Natur- und Wildschutz auf anschauliche Weise. 2006 eröffnete dann das Besucherzentrum seine Pforten. Hier werden das Ökosystem des Hwange-Nationalparks und die Arbeit des Schutzprojektes anschaulich dargestellt. Im Souvenirshop des Besucherzentrums bekommen Sie ein ungewöhnliches Mitbringsel: aus Fallendraht gefertigte Skulpturen. Es sind Kreationen von Künstlern eines innovativen Projektes - "Fallen zu Kunst". Einige Kunstwerke schafften es sogar schon bis zu Christie's in London!Besucht werden kann das Zentrum am Morgen des 7. Tages der Reise Simbabwe-Botswana-Campingsafari „Wildwechsel“. Der Eintritt ist frei, und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Eine persönliche Spende und auch die Einnahmen vom Souvenirverkauf kommen direkt dem Projekt zugute.Weitere Informationen zur Painted Dog Conservation finden Sie auf der Website: www.painteddog.org

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