Zum Etoscha-Nationalpark - Reisebericht Vom Kap nach Namibia (13/20)

von Susanne Schlesinger

13. Oktober 2012Die Katze ist wieder da! Wie sie es wieder ins Zelt geschafft hat, wissen wir nicht. Irgendwo muss es ein Schlupfloch geben. Vermutlich war sie die ganze Nacht unter einem der Betten. Wir befördern sie wieder hinaus und sie schleicht beleidigt davon. Danach untersuchen wir unsere Schuhe und die Ecken den Zeltes, ob sich eventuell noch anderes Getier eingeschlichen hat.Frühstückszeit heute morgen ist um 7.40 Uhr - warum genau diese Zeit angegeben wurde, wissen wir nicht, aber wir halten uns natürlich daran. Wir sind früh dran und haben genügend Zeit zum Packen. Nichts ist schlimmer, als morgens hetzen zu müssen. Und so haben wir auch noch genügend Zeit, um weitere Fotos von dem possierlichen Erdmännchen zu machen. Das kleine Viech ist einfach zu niedlich. Sieht aus wie Holz, ist aber Stein © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen Heute Morgen frühstücken wir im Restaurant des Camps, es gibt sogar Pfannkuchen mit Ahornsirup. Der längste Stamm misst über 30 m © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen Die Angestellten des Camps singen morgens für die Gäste.Die Mitarbeiter des Camps versammeln sich und singen für uns. Sie sind voll Enthusiasmus dabei und es ist ihnen egal, dass die Küchenhilfe ihre Plastikschürze noch umgebunden und ein Haarnetz aufgesetzt hat. Aus den Liedern klingt die pure Lebensfreude. Wir sind begeistert. Danach zieht die singende Truppe noch auf dem großen Gelände herum, um die Langschläfer aus den Zelten zu singen.Der erste Stopp heute ist der Petrified Forest, ein großes Gelände mit versteinerten Bäumen, die durch eine Sturmflut an die Stellen geschwemmt und von Schlamm so überlagert wurden, dass sie luftdicht abgeschlossen waren und durch Austausch von Mineralien versteinerten. Der längste Stamm ist circa 30 Meter lang, allerdings will man die Enden nicht ausgraben, weil sie dann durch das Wetter zerstört würden. Teilweise sehen die Oberflächen noch genau wie Holz aus. Zwischen den Steinbäumen wachsen zahlreiche Welwitschias. Sie sind endemisch und können über 1000 Jahre alt werden. Man unterscheidet männliche und weibliche Pflanzen. Obwohl es in Namibia viel schönere Gewächse gibt, ist die Welwitschia die Nationalpflanze des Landes.

Petrified Forest © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Eine männliche Welwitschia © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Blick ins Innere einer Welwitschia © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Kaffeepause für die Guides © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Eselskarren © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Die KInder freuen sich über die Äpfel © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Max treibt uns an, er will so schnell wie möglich den Etoscha-Nationalpark erreichen, um den Nachmittag noch zu einer Pirschfahrt zu nutzen. Trotzdem müssen wir einen Fotostop machen, denn mitten in der Landschaft steht ein pittoresker Eselskarren. Eine Schar Kinder entdeckt unseren Truck und wir machen sie mit Äpfeln und kleinen Geschenken sehr glücklich. In Outjo halten wir kurz am Supermarkt, dann gibt es Lunch in einem überdachten Garten hinter einer Tankstelle. Max kennt viele solcher geheimen Plätze.

Der überdachte Rastplatz in Outjo © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Schild am Gate © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Anderson Gate © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Gegen 16 Uhr erreichen wir den Nationalpark und werden direkt am Eingang schon von einer Herde Elefanten begrüßt, die an einem Wasserloch trinken und sich abkühlen. Danach folgen eine ganze Reihe fotogener Giraffen, Zebras sowie ein einsames Gnu, außerdem ein Red Hartebeest. Max sagt uns, dass diese Art der Gnus recht selten ist.

Elefanten und Giraffe am Wasserloch gleich hinter dem Gate © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Giraffen trifft man im Süden des Parks zahlreich an © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Ein Red Hartebeest - leider etwas unscharf © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Zebraherde in Etoscha © Foto: Susanne Schlesinger | Outback Africa Erlebnisreisen

Im Camp Okaukuejo setzen wir uns an ein Wasserloch mit Aussichtsplattform. Hier treffen sich während der Trockenzeit viele Tiere zum Trinken, und ein Elefantenbulle liefert eine richtig gute Show. Er stapft einmal quer durchs Wasserloch, macht sich nass und geht dann zum Trinken an den Zufluss, wo es das frischeste Wasser gibt - ganz schön schlau.Es wird immer später und wir müssen uns sputen, um rechtzeitig aus dem Park zu kommen, denn der Park schließt bei Sonnenuntergang. Wer zu spät kommt, muss entweder bleiben oder eine Strafe zahlen. Rechts und links steht an jedem Baum eine Giraffe, aber wir haben keine Zeit für einen weiteren Fotostopp. Wie folgen den anderen Safarifahrzeugen, die offenbar das gleiche Problem haben, und brettern mit 100 Sachen über die asphaltierte "Hauptstraße" zum Gate und gerade rechtzeitig noch zum Tor hinaus. Oryxsteaks mit Rosmarinkartoffeln und gefüllten KürbissenUnsere Unterkunft ist eine hübsche Farm etwa 50 Kilometer vom Eingangstor entfernt. Wir erreichen sie im Dunkeln, aber man kann sehen, dass sie mit pinkfarbenen Bougainvillea-Büschen bewachsen ist. Im Haupthaus gibt ein einen Kühlschrank mit „Honesty-Kasse“ und diversen Getränken. Wir freuen uns über eine kalte Limonade und essen hervorragende Oryx-Steaks. So ist das – morgens fotografieren, abends verspeisen. Lediglich die vielen Käfer, vor denen Pia und Simona panische Angst haben, stören die Idylle.Die Zimmer der Gästefarm sind in verschiedenen Themen eingerichtet. Wir haben ein Zebra-Zimmer mit Zebrabettwäsche, Vorhängen und Duschvorhang. Bei anderen gibt es Leoparden- oder Giraffenmuster. Die Tür lässt sich leider nicht richtig schließen und das Gitter ist auch recht grobmaschig - für die Käfer also kein Problem. Hier vermissen wir ein Moskitonetz. Sehr sicher fühlen wir uns mit der Tür nicht, aber da das Gästehaus auf einer abgeschlossenen Farm liegt, dürften hier keine Einbrecher unterwegs sein. Trotzdem stellen wir einen Stuhl vor die Tür, damit es wenigstens Lärm gibt, wenn jemand hereinkommen will. Wieder ist es sehr warm, und auch der große Deckenventilator kann den kühlen Wüstenwind nicht ersetzen.

noch keine Kommentare