Lodges in der Massai Mara - Fig Tree Camp und Mara Serena Lodge

von Svenja Penzel

Montag, 21. Mai 2012, Fig Tree Camp

Wie jeden Tag scheint auch heute Morgen die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Am Vorabend hatte es ausnahmsweise einmal nicht geregnet. Das Fig Tree Camp, in dem wir die Nacht verbracht haben, gehört zu den größeren Camps mit gemauerten Zeltchalets in unterschiedlichen Kategorien. Da sie bereits einige Jahre fest an diesem Platz stehen, hat sich die Natur ihren Platz zurückerobert und alles ist schön grün und eingewachsen. Der Talek River fließt direkt am Camp vorbei. Von den vier verschiedenen Kategorien Standardzelte, Superior Zelte, Lodge Rooms und Familienzimmer haben allerdings nur die Superiorzelte und einige Standardzelte den herrlichen Ausblick auf den Fluss.

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Paul und ich brechen nach dem Frühstück auf. Unser erstes Ziel ist das exklusive kleine Rekero Camp am Talek River. Schon bei der Anfahrt haben wir ordentlich zu kämpfen, denn die Pisten sind sehr matschig, und so manches Mal kommen wir sogar auf den Parallelfahrbahnen ins Schleudern. Schließlich sehen wir die Zelte von Rekero unten im Tal am Fluss liegen. Jedoch am anderen Ufer. Wir hoffen, dass Rekero eine Fußgängerbrücke oder ein Boot hat, ähnlich wie viele andere Camps am Mara River. Doch wir können uns Rekero nicht weiter nähern, der Boden wird zu weich und es gibt hier auch keine richtigen Pisten mehr. Schweren Herzens drehen wir um. Wir müssen den ganzen Weg zurückfahren, um dann über weite Umwege zur nächsten Lodge zu gelangen.

Und dann passiert es. Auf einem sehr matschigen Abschnitt, wo noch das Wasser in den Fahrspuren steht, bleiben wir stecken. Und sehr schnell wird klar, wir kommen nicht vorwärts und nicht zurück. Die tückische "Black Cotton Soil" hat uns gefangen. Dieser Boden hat es in sich. Der glitschige Schlamm-Brei lässt das Wasser nicht versickern, nur sehr langsam verdunsten.So steht auch Tage nach dem letzten Regen das Wasser noch in den Rinnen. Wir sitzen bis zu den Blattfedern auf, die Räder drehen in der Luft durch. Paul ruft über Funk Hilfe vom Fig Tree Camp herbei. Sie versprechen, einen Truck zu senden. Während wir warten, versucht Paul noch allerlei mit Schaufeln und untergelegten Steinen, aber es ist alles vergeblich. Paul steht bis über die Knöchel im Schlamm und ist richtig frustriert - er kennt solche Situationen und hat sich fast immer selbst befreien können, doch diesmal hat er keine Chance.

Nach einer Stunde kommt endlich der Truck. Bei den ersten Versuchen, unseren Land Cruiser rückwärts herauszuziehen, dreht er selbst durch. Noch zehn Minuten später, und wir bewegen uns erstmals wieder. Bald sind wir auf trockenem Land und können unsere Fahrt fortsetzen. An diesem Vormittag haben wir vier Stunden verloren und nicht einmal das Camp sehen können, zu dem wir eigentlich wollten. Wir stellen kurzerhand das Programm um, denn nach Plan schaffen wir es nun definitiv nicht mehr.

Mara Serena Lodge

Zum dritten Mal müssen wir die lange Strecke via Keekorok fahren. Wenigstens sind die Pisten hier trocken, dafür aber holprig und steinig. Wir nähern uns nun der Mara South Bridge. Grenzsteine markieren das südliche Ende von Kenia, dahinter beginnt Tansania. Erst vor wenigen Monaten habe ich auf der anderen Seite der Grenze gestanden, in der nördlichen Serengeti, und nach Kenia hinübergeschaut. Auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke, die von Personenwagen und kleineren Allradfahrzeugen befahren werden darf, beginnt ein anderer Teil des Reservats mit Namen Trans-Mara. Paul muss hier neu einchecken. Man spürt gleich den Unterschied. Die Angestellten sind schnell und effizient, der Schlagbaum geht per Knopfdruck auf, und hier sind die Wege in deutlich besserem Zustand. Die weitere Fahrt bis zur Mara Serena Lodge ist dann nicht mehr schwierig. Wir erreichen die Lodge gegen 14.30 Uhr zu einem späten Mittagessen. Ich habe einen Bärenhunger und stürze mich auf das umfangreiche Buffet. Alles schmeckt super.

Die Lage der Mara Serena Lodge auf einem Hügel oberhalb der weiten Savannen mit Blick auf den Mara-Fluss könnte wohl nicht schöner sein. Doch es ist eine große und etwas unpersönliche Lodge, bei der die mit viel Beton gebauten Zimmer klein sind und dicht an dicht stehen. Die komfortable Ausstattung und auch das Design des Interieurs haben mir dagegen gut gefallen, ebenso wie das Restaurant, das sich durch geschickte Bauweise in kleinere Abteilungen untergliedert und dadurch nicht so groß wirkt. Gut finde ich auch das ökologische Bewusstsein der Serena-Hotelgruppe und die Projekte zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt.

Dafür, dass die Lodge schon in den 1970er Jahre gebaut wurde, ist sie sehr gut in Schuss und wirkt innen wie außen gepflegt. Wer klassischen Hotelkomfort in toller Lage wünscht, wird sich hier wohlfühlen

Weitere Informationen zur Mara Serena Lodge.

.Die Weiterfahrt am späteren Nachmittag führt ganz in den Westen der Massai Mara. Hier ragt das Oloololo Escarpment eindrucksvoll auf. In der Ebene zwischen dem Mara-Fluss und dieser Steilwand wachsen viele Balanite-Bäume. Hier ist Elefantenland - wir sehen viele Dickhäuter. Einer will partout nicht von der Piste weichen und lässt uns lange warten. Auch Giraffen, Büffel und andere Herdentiere scheinen diese Gegend zu lieben. Auf der Karte ist sie als "Paradise Plains" verzeichnet. Tatsächlich ist die Landschaft ganz besonders schön, vor allem jetzt im Spätnachmittagslicht, das stärker und stärker durch die Wolken dringt. Kurz vor Einbruch der Dämmerung erreichen wir das Little Governors' Camp.

ein Kommentar

Jens

25.01.2013 um 10:08

Die Masai Mara ist eine faszinierende Landschaft gerade im August, wenn die Herden von der Serengeti in die Masai Mara wandern. Euer Reisebericht weckt hier Erinnerungen an unsere Reise nach Kenia 2012