Tongabezi und Sindabezi Island - Reisebericht Sambia (3/10)

von Svenja Penzel

Svenja, 30.04.2011 | Ziemlich spät erreichen wir Tongabezi und werden hier herzlich begrüßt. Es ist schon ein wenig schummrig draußen, und wir müssen noch mit einem Boot nach Sindabezi Island übersetzen. Wir landen sicher und sind froh, endlich da zu sein. Es gibt eine erfrischende Dusche unterm Sternenhimmel, und schon ist es Zeit für das Dinner.Sindabezi liegt auf einer einsamen Insel mitten im Sambesi. Diese exklusive Lodge hat nur fünf Chalets, die alle zum Fluss hin offen sind. Richtig offen. Nicht einmal ein Fliegengitter trennt den Wohnbereich vom Fluss. Da dieser enormes Hochwasser führt, können wir fast die Füße ins Wasser stecken, das nur wenige Zentimeter unter unserem Holzdeck vorbeifließt. Gefällt mir. Als wir nach dem wirklich leckeren Dinner, das wir zusammen mit den anderen vier Gästen der Lodge an einem gemeinsamen Tisch essen, über sandige Wege in unser Chalet zurückkehren, ist das Moskito-Netz über dem Bett heruntergelassen, und das schwache Licht der Nachttischlampen hüllt das „Zimmer“ in romantisches Licht. Die Südafrikanerin an unserem Tisch hatte befürchtet, dass sie wegen der Hippos kein Auge zutun zu könne. Doch ich falle in einen Tiefschlaf, kaum dass ich in der Waagerechten bin.

Sindabezi Island Lodge

Svenja, 01.05.2011 | Wie besprochen werden wir schon um 5.30 Uhr geweckt, weil wir einen "Early Morning Boat Cruise" mitmachen wollen. Es ist noch finster, das Wasser gluckert unter unserem Chalet, und ich kuschle mich nochmal in die Decke. Hippos grunzen in der Ferne. Als wir wenig später ins Boot steigen, färbt sich der Himmel im Osten tiefrot. Eine schmale Mondsichel hängt in der Waagerechten wie ein Smiley-Mund, darüber ein heller Stern wie ein Zwinkerauge. Mit warmen Decken auf den Knien und angelegten Schwimmwesten fahren wir eine gute Stunde am Ufer entlang und zwischen den Inseln hindurch. Zwischendurch stellt unser Fahrer immer wieder den Motor ab, und wir gleiten durch die wunderschöne, ruhige Flusslandschaft, während der Tag erwacht und schließlich die Sonne aufgeht und unser Guide uns einen Kaffee serviert. Mehr und mehr Vogelrufe sind nun zu hören. Paviane turnen auf einem Baum am Ufer herum und machen sich lautstark bemerkbar. Ein Wasserbock erhebt sich und verschwindet im Unterholz – auf der simbabwischen Seite des Flusses erstreckt sich ein Nationalpark.
Zurück an der Lodge gibt es bald Frühstück. Der Tisch ist direkt am Flussufer auf einer Holzplattform in der Morgensonne gedeckt. Die anderen Gäste kommen jetzt erst aus ihren Chalets. Zwei reisen ab, zwei wollen die Fälle sehen. Das ist in Tongabezi und Sindabezi inklusive. Wir raten ihnen, für eine bessere Sicht doch lieber einen Rundflug zu buchen. So beeindruckend die Wassermassen auch sind, so sieht man doch vor lauter Gischt von den Hauptaussichtspunkten kaum etwas davon. Und aus der Luft kann man den vollen Sambesi mit der 1700 Meter breiten Wasserwand an der Abbruchkante sicherlich am besten erfassen. Nach dem Frühstück setzen wir wieder aufs Festland über und schauen uns im schönsten Morgensonnenschein Tongabezi an.Tongabezi ist quasi die große Schwester von Sindabezi, bzw. Sindabezi ist eine exklusive, aber auch etwas rustikalere Außenstelle von Tongabezi. Die beiden Lodges liegen etwa eine Viertelstunde per Boot auseinander. Während man in Sindabezi über Sandwege läuft, erwartet uns in Tongabezi gepflegter kurz geschnittener Rasen mit gepflasterten Wegen. In Tongabezi können bis zu 25 Gäste in 11 Wohneinheiten wohnen, die sich auf „River Cottages“ unten am Fluss (drei davon sind momentan überschwemmt und nicht nutzbar) und „Houses“ weiter oben am Hang verteilen. Wir schauen uns jeweils eins an.

Tongabezi Lodge, Bird House

Die großen, sehr komfortablen „Houses“ sind ähnlich wie auf Sindabezi offen, nur ums Bett herum lässt sich das Moskitonetz schließen. Die ebenfalls schicken und geräumigen Cottages haben Türen und Fenster mit Moskito-Gaze. Im Juli soll noch ein neues Garden Cottage fertig sein, das derzeit gebaut wird. Es bietet sehr viel Platz für eine ganze Familie, einen eigenen Speisebereich, einen eigenen Pool und ein sehr großes Badezimmer. Kinder ab sieben Jahren sind hier willkommen. Sindabezi nimmt Kinder ab 14 Jahren. Die kleine Insel lässt sich auch ganz privat buchen, dann dürfen die Kinder gern jünger sein – alles nur eine Kostenfrage!In Tongabezi gefällt uns vor allem der zentrale Bereich unten am Fluss mit Aussichtsdecks auf verschiedenen Etagen unter hohen schattigen Bäumen, einem Swimmingpool mit Wasserfall, Liegestühlen und gemütlichen Sitzgelegenheiten überall sowie einem Bootshäuschen auf einer Plattform über dem Fluss, wo man auf weichen Polstern sitzen und auf das ruhig und rasch dahinfließende Wasser schauen kann. Hier gibt es manchmal auch Internetzugang, wenn es denn funktioniert (bei uns leider nicht).Alle Teile des Reiseberichtes in der Übersicht:

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