Wie wohnen wir auf Safari und was kommt auf den Tisch?

von Justine Retzar

Arusha, Februar 2023

Endlich ging es los auf meine erste Dienstreise nach Tansania und Sansibar. Meine Mutti hatte das Glück, mich auf meiner Reise begleiten zu dürfen. Eine Safari war schon immer ihr großer Wunsch, den Sie sich bisher aber nie erfüllen konnte. Wir flogen also von Frankfurt über Addis Abeba nach Kilimanjaro, was sehr gut funktionierte. Die Flüge waren pünktlich und wir wurden vor Ort von einem freundlichen Fahrer abgeholt. Er teilte uns das Programm des ersten Safari-Tages mit. Unsere Vorfreude auf die kommende Woche stieg.

AFRICAN VIEW LODGE

Wir checkten in Usa River, einem kleinen Ort in der Nähe von Arusha, in die African View Lodge ein. Das letzte Stück des Weges, der zu der Lodge führt, ist wahnsinnig schlecht und kann wirklich nur mit Jeeps befahren werden. Als sich das Einfahrtstor öffnete, sahen wir schon viel von dem schön angelegten Garten und der kleinen, liebevollen Anlage. Die Lodge hat 22 Zimmer, dazu ein Tree House und ein Familienappartement zur Selbstversorgung. Die Standardzimmer sind kleine Bungalows, die sich im Design nach tansanischen Themen ein bisschen unterscheiden. Man findet in jedem Zimmer zwei Betten oder ein Doppelbett, einen Tisch, Stühle, Nachttische und ein Bad mit Waschtisch, Dusche und WC. Die Einrichtung ist rustikal und im tansanischen Stil gehalten, ebenfalls die Decken der Räume, die aus Bananenblättern bestehen.

Das Baumhaus ist ein Tented Camp auf einer Holzplattform mit Ausblick auf den Wald. Wenn man Glück hat, sieht man von der Terrasse aus sogar manchmal Affen in den Bäumen. Weiter hinten im Gelände versteckt befindet sich noch ein großes Familienappartement mit zwei Schlafzimmern, einer voll ausgestatteten Küche mit Kühlschrank, Herd und Spüle, sowie einem großen Badezimmer. Hier ist der ideale Ort für Familien mit Kindern, nach der Safari zu entspannen. Es werden ebenfalls Yogamatten zur Verfügung gestellt, sodass auch Sport möglich ist. Der Mittelpunkt der gesamten Anlage ist der große Pool, in dem man sich nach einem langen Tag erfrischen kann. Die Mahlzeiten werden im Restaurant eingenommen. Auf der Meru View Platform kann man am Abend einen Drink genießen, während man bei klarem Wetter einen schönen Blick auf den gleichnamigen Berg hat. Wir haben Ihn fast täglich gesehen.

Tarangire View Camp

Weiter ging es in das erste Zeltcamp der Reise im Tarangire Nationalpark. Es ist unglaublich, wie gemütlich man ein Zelt einrichten kann. Im Tarangire View Camp fand ich die Einrichtung schöner als in manchen Hotels, ganz zu schweigen von dem Ausblick, den wir von der Terrasse aus hatten. Wir schauten auf ein ausgetrocknetes Flussbett, und am jenseitigen Ufer liefen die Elefanten entlang. Besser kann ein Tag doch nicht enden, dachten wir, und wurden dann beim Abendbrot nochmal von dem wirklich guten Drei-Gänge-Menü überrascht. Es gab eine ausgezeichnete Suppe, Gulasch mit Gemüse und Kartoffeln und als Dessert ein Stück selbstgebackenen Kuchen. Es ist wirklich eine Herausforderung, finde ich, unter diesen Umständen in einem Camp ein solches Menü auf die Beine zu stellen.

Serengeti View Camp

Unsere nächste Station war das Serengeti View Camp Süd. Es liegt nah an einem Fluss, was sicherlich ein Grund dafür war, dass wir nachts die Flusspferde um unser Zelt laufen hörten. Wir hörten Sie sogar lautstark fressen, was schon sehr beindruckend und etwas beängstigend zugleich war. Ich finde aber, jeder muss eine solche Erfahrung einmal in seinem Leben gemacht haben. Das Camp selbst ist ähnlich gestaltet wie das Tarangire View Camp, nur etwas größer. Es gab wieder ein Essenszelt und Gästezelte mit Doppelbetten, Twin-Betten und auch Familienzimmer mit drei oder vier Betten. Alle Mitarbeiter bleiben für drei Monate dort zum Arbeiten und haben anschließend zwei Wochen Urlaub, erzählte uns unser Guide. Das ist ein unfaires Verhältnis, finde ich, wenn man bedenkt, welche Leistung die Arbeiter dort Tag und Nacht bringen müssen. Und dabei sind sie so freundlich zu den Gästen, wie ich es noch nirgendwo anders erlebt habe. Die Handys konnten wir in beiden Zeltcamps immer im Essenszelt aufladen, wo mehrere Steckdosen zur Verfügung standen, was für uns auch erstmal eine Umstellung war, denn in den Zelten gibt es keinen Strom. Somit kann man dort auch keinen Föhn benutzen. Das fand ich im Nachhinein gar nicht so schlimm wie gedacht, denn schick machen muss man sich auf Safari nicht. Ebenfalls ist es ein Erlebnis, im Zelt zu duschen und 20 Liter warmes Wasser auf Bestellung zu bekommen, wenn einem das Wasser aus der Leitung zu kalt ist. Nun schätzen wir unsere Dusche in Deutschland wieder mehr, wenn einfach heißes Wasser in der Menge, die wir brauchen, aus der Leitung kommt.

Kudu Lodge Karatu

Nach zwei Tagen in der Serengeti ging es für uns wieder zurück in Richtung Zivilisation, nämlich nach Karatu in die Kudu Lodge. Das ist eine wirklich schöne Lodge mit einzelnen kleinen Bungalows in einem großen tropischen Garten. Ich habe noch nie so viele schöne Blüten gesehen wie dort. Unser Zimmer war sehr geräumig und ebenfalls authentisch eingerichtet. Wir hatten einen kleinen Wohnzimmerbereich mit Tisch und Sesseln und sogar einen Kamin für kalte Tage. Die Mitarbeiter hätten diesen auch gerne für uns in Betrieb genommen, aber es war während unserer Reise zum Glück sehr warm, sodass wir diesen Service nicht brauchten. Ebenfalls befanden sich zwei Betten mit Moskitonetzen in unserem Zimmer. Im Bad gab es eine große Dusche mit WC, zwei Waschbecken und viel Stauraum für unsere Utensilien. Hier gab es auch zum ersten Mal einen Föhn. Vor dem Abendbrot schlenderten wir durch den tropischen Garten und begutachteten den großen Pool mit Poolbar. Wir haben auch einen Blick in den kleinen Souvenirshop geworfen, doch leider nichts Passendes gefunden. Im großen Restaurant der Lodge gab es nun Buffet zum Abendbrot, was ich als Abwechslung zu den täglichen Drei-Gänge-Menüs auch sehr gut fand. Die Essensauswahl war wirklich vielseitig. Über Suppen, Salate, Fleisch, Fisch und Gemüse bis hin zu verschiedenen Desserts war alles dabei. Am nächsten Tag gab es das Frühstück ebenfalls in Buffetform. Zusätzlich konnte man Eierspeisen, wie überall vorher auch schon, frisch zubereiten lassen. Das Frühstück in Tansania ist fast überall identisch mit Toast, Eierspeisen, Pancakes, Marmeladen, Honig, Butter und frischem Obst. Für mich war das auf Dauer zu eintönig, aber so ist das nun mal am anderen Ende der Welt.

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