Svenja gründete 2001 Outback Africa Erlebnisreisen, nachdem sie mehrere Jahre in Südafrika gelebt, ein Safariunternehmen mit aufgebaut und Campingtouren durch die Länder des südlichen Afrika begleitet hatte. Svenja ist Geschäftsführerin und Safari-Beraterin insbesondere für Privatreisen und Flugsafaris. Zu ihren Lieblingszielen gehören Malawi, Kenia und Tansania.
Die großen Fragen des Lebens: Tee oder Kaffee? Fenster oder Gang? Chicken or Beef? Sansibars Nord-, West- oder Ostseite? Die ersten drei Fragen wird jeder schnell für sich beantworten können. Dann wird es schon schwieriger.
Sansibar kann man, was die Strände und Gezeiten angeht, grob in drei Teile teilen - die berühmte Ostseite mit den langen Palmenstränden, den nördlichen Zipfel um Nungwi herum und die stillere Westseite.
Ob und wie lange pro Tag man baden kann, hängt aber nicht nur von der Seite der Insel ab, sondern auch von der Lage eines bestimmten Hotels und der Beschaffenheit der Küstenlinie.
Grundsätzlich gilt: innerhalb von 24 Stunden gibt es zweimal Ebbe und zweimal Flut. Die Gezeiten verschieben sich jeden Tag etwas. Egal wie, man hat zu normalen Tageslichtstunden mindestens einmal Flut. Eine bis zwei Stunden vor und nach jedem Hochwasser, also bei hereinkommender und herauslaufender Flut, ist das Wasser auch schon hoch genug zum Baden. Die Frage ist also eher: wollen Sie immer und jederzeit im Meer baden, oder tut es zu Zeiten der Ebbe auch ein schöner Pool oder eine Strandliege im Schatten?
Für alle Meer-Wasserratten, die viele Stunden pro Tag im warmen Indischen Ozean planschen wollen, empfiehlt sich die Nordspitze der Insel, also die Region um Nungwi. Dort sind die Gezeitenunterschiede nur gering, so dass das Baden jederzeit möglich ist. Und man sieht als Bonus den Sonnenaufgang über dem freien Ozean und den Sonnenuntergang über Tansanias Festlandsküste. Direkt in und um Nungwi stehen die Hotels jedoch dicht an dicht, an den Stränden ist viel los, man spricht auch von der Partymeile Sansibars. Wenn Sie also abends gern ausgehen, auch mal andere Restaurants und Bars besuchen, sich gern unter die Locals mischen und neue Leute kennenlernen wollen, dann ist das der richtige Ort für Sie. Ein kleines Stück weiter südwestlich die Küste hinunter und nicht mehr so trubelig, aber noch mit guten Bademöglichkeiten, liegen u.a. das Zuri Zanzibar (klein, elegant, hochpreisig) und das Sandies Baobab (gute Mittelklasse).
Weiter die Westküste hinab dünnt es sich dann aus mit den Unterkünften. Viele Kilometer der Westküste sind touristisch gar nicht erschlossen bzw. bebaut. Die Strände sind nicht die typischen langen Palmenstrände, sondern Sandbuchten, oft eingerahmt von Felsen, mit Pinien- oder Mangrovenwald. Es ist die stillere Seite der Insel. Abgesehen natürlich von der Inselhauptstadt Zanzibar Town mit der berühmten historischen Altstadt Stone Town. Aber das ist ein Kapitel für sich.
Südlich der Stone Town liegt die Fumba Beach Lodge einsam an einem schönen Strand. Bei Ebbe reicht das Wasser immerhin noch bis an die Hüfte. Und weiter im Südwesten zieht die gehobene, weitläufige The Residence Gäste aus aller Welt an. Ganz im Süden bei der Unguja Lodge sind die Gezeitenunterschiede schon wieder etwas markanter.
Die größte Auswahl an Hotels und die schönsten Strände gibt es auf der Ostseite der Insel. Hier erstreckt sich ein Korallenriff etwa einen Kilometer von der Küste entfernt von Nord nach Süd, an dem sich die Wellen brechen und das an den meisten Stellen bei Ebbe freiliegt. Bei Flut und in den Stunden davor und danach füllt sich die durch das Riff entstehende natürliche „Badewanne“ und bietet gute Bedingungen zum Schwimmen. Ist der Untergrund sandig, nimmt das Meer bei Sonnenschein eine leuchtend türkisgrüne Farbe an.
Die bekanntesten Strände, von Norden nach Süden, sind: Matemwe, Pwani Mchangani (Kiwengwa), Pongwe, Bwejuu, Paje und Jambiani. An all diesen Stränden finden sich Hotels aller Kategorien. Doch jetzt wird es noch komplizierter. Nicht jeder Strand der Ostküste ist gleich. Und nicht jeder Kilometer eines Strandabschnitts ist genau wie der davor und danach. Schon bei zwei Nachbarhotels kann es große Unterschiede geben.
In der Regel fällt der Strand zum Riff hin sehr flach ab, und bei Ebbe zieht sich das Meer weit zurück. Der freiliegende Meeresboden kann ganz unterschiedlich sein: sandig, steinig, voller Muscheln und Korallenstückchen, oder auch zum Einsinken weich. An steinigen Stellen kann es Seeigel geben. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, Badeschuhe anzuziehen. Kaum ein Strand ist frei von Korallenstückchen und Muschelschalen, in die man nicht barfuß treten möchte. Bei Ebbe kann man an einigen Stellen bis zum Riff hinauslaufen. Auf einem geführten „Reef Walk“, den viele Hotels anbieten, gibt es einiges zu entdecken - in den kleinen Tümpeln warten Fische und Krebse auf die nächste Flut, bunte Seesterne schimmern am Grund.
Auch wer schnorcheln oder tauchen möchte, muss zu den Riffen hinaus. Die Wassersportzentren der Hotels bieten Touren per Boot zu den schönsten Stellen an. Diese Ausflüge orientieren sich an den Gezeiten. An den Ostküstenstränden ist das Schnorcheln direkt vom Hotel aus nicht möglich bzw. nicht sinnvoll.
Jede neue Flut bringt Tang und Seegras an den Strand. Abhängig vom Wind und den jahreszeitlichen Meeresströmungen kann es mehr oder weniger sein, und auch Treibgut, Reste von Fischernetzen und Plastikflaschen - oftmals aus anderen Regionen der Welt - machen vor Sansibar nicht Halt. Bei ablaufendem Wasser sieht man an vielen Hotelstränden die Angestellten das Seegras zusammenharken.
Jede neue Flut bringt auch große und kleine Muschelschalen und Schneckenhäuser mit. Auch wenn es sehr verlockend ist, ein schönes Stück mit nach Hause zunehmen, lassen Sie es bitte liegen und machen Sie lieber ein Foto. Denn wenn es bei einer Kontrolle in Ihrem Gepäck entdeckt wird, droht eine hohe Geldstrafe.
Je nach Beschaffenheit der Küstenlinie liegen die Hotels vielerorts oberhalb des Strandes auf kleinen Klippen. Das ermöglicht erstens einen schönen Blick von oben aufs Meer (und macht so manchen Pool zum Infinity Pool), zweitens ergibt sich dadurch eine Zweiteilung des Strandes - Privatstrand auf dem Hotelgelände und öffentlicher Strand unten am Meer.
Apropos öffentlicher Strand. Auf Sansibar gibt es die Regel, dass die Einheimischen die Strände nutzen können müssen. Für sie sind die kürzesten Wege von A nach B oft entlang der Strände. Ein Hotel darf also nicht einfach den Strandabschnitt vor seiner Haustür sperren und zum Privatstrand erklären. Aber man arrangiert sich. Letztlich ist in jedem Hotel klar, bis wohin der hoteleigene Strand reicht und wo der öffentliche anfängt. Wenn es also Beach Boys und Händler gibt, wissen diese genau, wo für sie die Grenze liegt. An den Liegestühlen, egal ob oben auf der Klippe oder direkt am Strand, wird niemand belästigt.
Und wohin nun auf Sansibar? Die Antwort auf diese Frage ist so individuell wie Ihre Vorstellung von einem schönen Urlaub. Am besten, Sie stellen sich erst einmal die folgenden Fragen: • Will ich jederzeit im Meer baden können? • Ist mir ein breiter feinsandiger langer Palmenstrand wichtig? • Wie groß darf das Hotel sein? Mit wie vielen Gästen um mich herum fühle ich mich noch wohl? • Was möchte ich im Hotel erleben? Abendliche Shows, Live-Musik, Aqua-Fitness und Animation am Pool, oder lieber nichts davon und meine Ruhe haben? • Lege ich Wert auf einzeln stehende Häuschen bzw. kleinere Wohneinheiten, die sich auf dem Hotelgelände verteilen? Oder fühle ich mich auch in einem Reihen-Zimmer im zweigeschossigen Haupthaus oder Apartment-Flügel wohl? • Brauche ich Meerblick zum Glücklichsein? • Liebe ich gute Kulinarik und gehobene Küche? • Und was darf das Ganze pro Person kosten? Mit Halbpension, Vollpension oder All inclusive?
Nach über zehn Jahren Sansibar-Erkundungsreisen haben meine Kollegen von Outback Africa und ich ein Fazit gezogen: Es gibt sie nicht, die eierlegende Wollmilchsau. Keiner von uns hat „das“ Lieblingshotel für sich gefunden. Obwohl wir bei jedem unserer Besuche eine Vielzahl von Hotels angeschaut haben. Wir kennen uns im Norden, Westen und Osten der Insel aus, wir haben verschiedene Saisonzeiten erlebt, wir haben neue Hotels entstehen und alteingesessene schlechter werden sehen. Das perfekte Hotel für mich wäre zum Beispiel die folgende Kombination: Das Zimmer vom Zanzibar Pearl, der Pool vom Zanbluu, das Essen von der Shooting Star Lodge und der Strand beim Pongwe Beach Hotel.
Fragen Sie nicht Tripadvisor oder Google. Wer dort kommentiert, hat in der Regel nur genau dieses eine Hotel erlebt. Fragen Sie uns. Wir können die Hotels zueinander in Relation setzen und Ihnen sagen, welches wo besonders punktet. Wir sind da, um Sie ganz individuell zu beraten. Abhängig davon, was Sie sich wünschen. Unabhängig von Hotelgruppen oder Provisionsmodellen. Unser Ziel ist, dass Sie gut vorbereitet nach Sansibar starten und dort genau den Urlaub verbringen, den Sie sich erträumt haben.
3 Kommentare
Katja Tröger
11.03.2023 um 08:58
Hallo liebe Team, Danke für die vielen nützlichen Infos. Kennt ihr das kleine Hotel AHG Waridi Beach Resort? Sind am Überlegen, dieses zu buchen, aber uns nicht ganz schlüssig wegen der Ebbe und Flut. Nicht das den ganzen Tag das Wasser weg ist. Liebe Grüße Katja
Antwort von Outback-Africa
Hallo Katja, das Hotel AHG Waridi Beach kenne ich nicht, aber die Gegend schon. Der Strand ist dort sehr schön. Ebbe und Flut gibt es natürlich. Zweimal am Tag ist Hochwasser und damit Bademöglichkeit. "Schlimmstenfalls" ist das Wasser morgens und abends da und man hat tagsüber Ebbe und keine Bademöglichkeit. Aber Ihr könnt ja Gezeitentabellen googeln und schauen, wie Ebbe und Flut zu Eurem Aufenthaltsdatum sein werden. Meiner Erfahrung nach möchten zwar viele am liebsten jederzeit im Meer baden können, aber auch an Orten, wo das Meer immer da ist, liegen sie dann doch fast den ganzen Tag am Pool :-) Herzliche Grüße, Svenja
Barbara
07.03.2023 um 19:00
Hallo! Danke für diesen ausführlichen und detaillierten Bericht. Wir wollen im Juli fliegen und stehen nun auch vor der Entscheidung, welches Hotel wir wählen sollen. Zur Auswahl stehen das Bluebay Beach Resort & Spa in Kiwengwa, das TUI BLUE Bahari Zanzibar in Pwani Mchangani und das Hotel Riu Jambo in Nungwi. Wie sieht es an den Stränden bezüglich Ebbe und Flut aus? Wir möchten gerne ein wenig schnorcheln, aber auch die Insel erkunden. Ich freue mich auf eure Tipps.
Liebe Grüße Barbara
Antwort von Outback-Africa
Hallo Barbara, ich persönlich bin kein Freund von diesen riesigen Anlagen bzw. internationalen Ketten. Daher würde ich weder Riu Jambo noch Tui Blu empfehlen. Ich würde eher ein etwas kleineres landestypisches Hotel unterstützen. Das Bluebay kennen wir seit Jahren, auch das benachbarte Sultan Sands. Diese beiden sind zwar auch nicht klein, aber doch deutlich kleiner als Tui und Riu und außerdem sehr sympathisch gemanagt. Wäre also meine Empfehlung. Die haben auch ein Wassersport- und Tauchzentrum für Schnorchelausflüge, und man kann vor Ort alle klassischen Ausflüge auf Sansibar buchen. Herzliche Grüße, Svenja Penzel
Ute
14.02.2023 um 21:42
Hallo, vielen Dank für die ausführlichen und hilfreichen Informationen. Wir stehen vor der Entscheidung zwischen 2 verschiedenen Orten und damit auch Hotels. Vielleicht könnt ihr bei der Entscheidung helfen ;) es ist das Zanziblue in Matemwe und das Michamvi Sunset Bay in Michamvi . Wir möchten die Insel auch etwas erkunden , deshalb auch die Frage , von wo dies günstiger ist ? Bin schon auf eure Antwort gespannt:) liebe Grüße Ute
Antwort von Outback-Africa
Hallo Ute, beide Strände sind schön, und bei beiden ist das Baden bei Ebbe nicht möglich. Bei Interesse an Ausflügen zum Tauchen oder Schnorcheln würde ich Matemwe bevorzugen, wegen der Nähe zu den Riffen rund um Mnemba. Die Highlights der Insel kann man von jedem Hotel aus erkunden, die Preise für diese Ausflüge sind ähnlich. Und was das Hotel angeht, am besten den Bauch entscheiden lassen. Persönlich kenne ich weder das eine noch das andere. Herzliche Grüße, Svenja Penzel
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