Schick entspannen am Sambesi
Thorntree River Camp, Livingstone, 14. November 2018
Die aufgehende Sonne taucht den Sambesi in weiche Farben. Kleine Felsen und Grasbüschel sind in die gerade ganz stille Wasseroberfläche getupft wie kleine Inselchen in einem Meer. Große Bäume neigen ihre Äste über das Ufer. Ich blicke von meinem Himmelbett aus über die Terrasse mit dem privaten (und gar nicht so kleinen) Plunge-Pool hinweg auf diese Szenerie, die Caspar David Friedrich sicher gefallen hätte, wäre er je nach Afrika gereist. Die Erbauer der neuen Thorntree River Lodge im Mosi oa Tunya Nationalpark bei Livingstone, Sambia, hatten wirklich Geschick beim Gestalten einer Melange aus modernem 5-Sterne-Luxus und der wilden Schönheit dieses Ortes. Im stillen Wasser schwimmen Krokodile und Hippos. Etwa 15 Kilometer weiter flussabwärts stürzt sich der Sambesi todesmutig in die Tiefe. Die Victoria-Fälle sind ein touristischer Hotspot. Von Thorntree aus sind sie leicht erreichbar, und dennoch ist man hier weit genug entfernt vom Trubel. Weder Souvenirverkäufer noch das Geknatter der Hubschrauberrundflüge können einen hier stören.
Diese schick gestaltete Lodge am Sambesi bietet viel und ist dafür nicht billig. Warum sollte man sie einem günstigeren Hotel in Victoria Falls vorziehen, wenn es darum geht, am Start- oder Zielpunkt einer Safari durch Botswana oder Simbabwe zu übernachten? Ich liege immer noch im Bett mit Blick über den privaten Pool hinweg auf den Sambesi. Und mir fallen gute Gründe ein: Thorntree ist ein guter Platz, um im Anschluss an eine Safari noch zwei, drei Tage zu entspannen. Auch in komfortablen Safari-Camps hat das gute Leben seine anstrengenden Seiten. Es ist dort üblich, um 5.30 Uhr aufzustehen, weil in den frühen Morgenstunden die Pirschfahrten aussichtsreicher sind als später, wenn die Sonne höher steht. Und bei diesen Fahrten wird man regelmäßig durchgeschaukelt. Da man sich auf die Tiere und weitere Fotomotive konzentriert, fällt einem das nicht gleich auf. Aber nach einer Weile kann man es nicht mehr leugnen: Safaris strengen an.
Exklusive Safaris am Sambesi
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Das ist wohl der Grund, warum viele Reisende ihre Safari mit ein paar Tagen zum Relaxen am Strand kombinieren wollen. Will man aber in Botswana oder Simbabwe auf Safari gehen, ist das Meer weit weg. Die Flugverbindungen sind aufwändig. Wer von Victoria Falls, Livingstone oder Maun aus an die idyllischen Strände des Indischen Ozeans in Mosambik reisen will, muss in Johannesburg umsteigen und dort auch übernachten, bevor der Flug weitergeht. Die Regionalflüge sind relativ teuer. Und Stranddomizile, die in Exklusivität und Service mit den hochklassigen Safari-Camps mithalten können, haben auch ihre stolzen Preise. Allein die zusätzlichen Flüge für den Abstecher nach Mosambik kosten mehr als eine Nacht Thorntree River Lodge all inklusive. Hier sind alle Mahlzeiten und Getränke eingeschlossen. Man kann den ganzen Tag am eigenen Pool mit Flussblick faulenzen, gut essen und die Idylle genießen. Wer es wilder mag, bucht einen Hubschrauberrundflug oder eine Rafting-Tour. Und wer von Safari noch nicht genug hat, der fährt in den Mosi oa Tunia Nationalpark und lässt sich von den Rangern zu Fuß zu den Breitmaulnashörnern führen und vervollständigt damit die Big Five auf der Speicherkarte seiner Kamera.
Wir haben uns am Nachmittag für eine Bootsfahrt in den Sonnenuntergang entschieden. Am Ufer sitzen farbenprächtige Bienenfresser und Eisvögel in den Zweigen. Krokodile sonnen sich auf den Sandbänken und Flusspferde strecken ab und zu die Köpfe aus dem Wasser. Unser Guide mixt den obligatorischen Gin and Tonic, bevor das Licht der untergehenden Sonne die weichen Wellen des Sambesi in ein Farbenspiel zwischen Orange und Rosa taucht.
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