Victoria Falls hat einen neuen, erweiterten Flughafen

von Susanne Schlesinger

Victoria Falls, 18. November 2016

Manche Dinge gehen in Simbabwe schneller als in Deutschland. Nach nur drei Jahren Bauzeit hat Staatschef Robert Mugabe den umgebauten Flughafen von Victoria Falls eingeweiht.

Der Flughafen hat nicht nur ein neues Gesicht mit einem modernen Terminal bekommen. Auch die Start- und Landebahn wurde auf vier Kilometer verlängert. Ebenfalls erneuert wurden der Kontrollturm und die Zufahrtsstraßen sowie Parkflächen für Flugzeuge.

Der Umbau kostete rund 150 Millionen Dollar,  ein chinesisches Konsortium hat den Auftrag ausgeführt. Der neue Terminal ist eine architektonisch interessante Konstruktion aus Glas und Stahl. Die Pfeiler und das gewölbte Dach über dem Eingang erinnern an Schirmakazien. Das komplette Gebäude ist wärmeabweisend verglast und lichtdurchflutet. Check In-Schalter, der Sicherheitskontrollbereich und Läden wurden auf zwei Ebenen angeordnet.

Die Gates sind in rundhüttenähnlichen Anbauten gruppiert, zu denen man über einen spiralförmigen Abgang gelangt, der in einem  Warteraum endet. Ein schneller Gang zur Toilette in letzter Minute ist hier nicht mehr möglich, diese befinden sich oben im Zentralgebäude. Zum Flugzeug gelangen die Passagiere weiterhin zu Fuß über das Gelände. 

Touristenzahlen steigen

Simbabwe kommt mit der Flughafenerweiterung der wachsenden Zahl der Touristen entgegen, die die berühmten Wasserfälle besuchen, aber auch von Victoria Falls aus auf Safaris nach Hwange, Mana Pools oder über die botswanische Grenze nach Chobe gehen.

Der neue Flughafen kann nun 1,5 Millionen Passagiere jährlich abfertigen, dreimal so viele wie bisher. Nachdem die Zahl der Abflüge und Ankünfte bisher recht überschaubar war und hauptsächlich die Routen nach Johannesburg (South African Airlines, British Airways), Windhoek (Air Namibia) und innersimbabwische Flüge nach Kariba und Harare (Air Simbabwe, Fastjet) bediente, hofft man nun verstärkt auf Airlines mit Mittelstrecken oder Langstreckenverbindungen.

Victoria Falls wird für Airlines attraktiv

Als erste Fluggesellschaft nimmt Ethiopian Airlines ab Ende April 2017 eine Verbindung von Addis Abeba nach Victoria Falls in den Flugplan auf. Durch die verlängerte Landebahn sind Starts und Landungen nun auch mit größeren Maschinen, zum Beispiel der Boeing 787 oder dem Airbus 350 möglich. Da ET auch in Ostafrika gut vernetzt ist, eröffnen sich mit dieser Verbindung neue, interessante Reisekombinationen mit attraktiven Preisen.

Ein kleiner Wermutstropfen für die Safarigäste: Die Fahrer und Reiseleiter, die bisher die Kunden bis zum Check In-Schalter begleiten und betreuen konnten, dürfen nun aus Sicherheitsgründen nicht mehr in den Abfertigungsbereich mitkommen.

Die kleine Stadt Victoria Falls lebt bereits zu 100 Prozent vom Tourismus. Mit der besseren Anbindung ist zu erwarten, dass in den nächsten Jahren verstärkt hier neue Hotels und Lodges gebaut werden.

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