Marakele Nationalpark und Marataba Konzession
Von Madikwe nach Marakele sind es 155 Kilometer, wofür wir etwa zweieinhalb Stunden Fahrtzeit benötigen. Unser Ziel ist die Marataba-Konzession innerhalb des Marakele Nationalparks. Sie bildet das nördliche Ende des Parks. Die Fahrt dorthin wird abenteuerlicher als gedacht. Der erste Teil der Strecke ist Schotter- und Sandpiste. Ich bin als Fahrer froh, dass wir uns für ein SUV (Toyota Fortuner 2x4) als Mietwagen entschieden haben. Mit einer Limousine wären solche Pisten nur sehr schwer oder nur langsam zu bewältigen. Nach etwa einer Stunde erreichen wir endlich wieder eine geteerte Straße, die allerdings gepflastert mit Schlaglöchern ist. Ein Ausweichen ist nahezu unmöglich, denn dadurch gerät man prompt in ein anderes Loch, das gnadenlos bis in den Innenraum des großen und schweren SUV durchschlägt. Nein, mit einem Toyota Corolla hätte ich diese Straßen auf keinen Fall fahren wollen. Wir drosseln die Geschwindigkeit, um keine nachhaltigen Schäden am Mietauto zu verursachen. Gegen Mittag erreichen wir das Eingangstour zur Marataba-Konzession. Wir befinden uns nun im Waterberg-Gebiet.
Die Waterberge liegen etwa 150 Kilometer nördlich von Pretoria und erstrecken sich von Thabazimbi im Süden bis zum Palala River im Norden, eine Ausdehnung von etwa 130 Kilometer. Die Region gelangte durch die vielen Flüsse und Sümpfe zu ihrem Namen. Hier weht noch ein Hauch Ursprünglichkeit zwischen den sanften Hügeln. Die gesamte Region ist malariafrei.
Der malariefreie Marakele Nationalpark im Herzen der Waterberg-Region gilt als einer der landschaftlich schönsten des Landes. Sein Name entstammt der Tswana-Sprache und bedeutet „geschützter Ort“. Und das ist Marakele für eine Vielzahl verschiedener Tierarten. Charakteristisch für den Park ist eine kontrastreiche Landschaft mit majestätischen Bergen, von Grasland überzogenen Hügeln und tief eingeschnittenen Tälern. Zudem wachsen hier seltene Baumarten wie Yellowwood, Zedern und hoch aufragende Zykaden (Farne). Der Park ist Big Five-Country und Heimat der weltweit größten Kolonie brütender Kapgeier sowie zahlreicher Antilopenarten.
Die private Marataba-Konzession ist 23000 Hektar (230 km²) groß, grenzt an den öffentlichen Teil des Marakele Nationalparks an und liegt nördlich der Waterberg-Bergkette. Die Privatkonzession, früheres Farmland, basiert auf einem 30 Jahre gültigen Nutzungsvertrag zwischen einem privaten Investor und SANParks, der südafrikanischen Nationalparkverwaltung. Die Konzession schrieb seit dem Kauf der Farmen und der Umwandlung in ein Schutzgebiet eine wahre Erfolgsgeschichte. Es dauerte nicht lange, bis auch die Tiere merkten, dass sich die Bedingungen in Marataba deutlich verbesserten. Und so finden sich heute die meisten Tiere auf dieser Seite von Marakele, während der öffentliche Teil des Nationalparks jenseits der Waterberg-Kette nahezu verwaist.
Gleich bei der Einfahrt nach Marataba verliebe ich mich in diese Region. Die Waterberg-Kette am Horizont ist allgegenwärtig und kontrastiert herrlich mit den weiten, offenen Grasflächen einerseits und dem dichten Bushveld andererseits. Die rote, sandige Erde und der strahlend blaue Himmel mit Schönwetterwölkchen setzen wunderbare Farbakzente. Wenn mich ein Gast nach einer Reise ins Paradies fragen würde, würde ich ihn hierher schicken.
Reisebericht Nordwesten Südafrika
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