Ant’s Collection: Reitsafaris in der Waterberg-Region Südafrikas
Die Aktivitäten in der malariafreien Waterberg-Region im Norden Südafrikas heben sich deutlich von anderen Schutzgebieten der Region ab. Hier liegt der Schwerpunkt auf Reitsafaris. Die beiden Unterkünfte der Ant‘s Collection haben sich auf Pirsch-Aktivitäten zu Pferd spezialisiert. Die Eigentümer und Manager Ant und Tessa Baber, Südafrikaner mit viel Liebe für ihr Land, begannen in den 1990er Jahren, ein altes Farmhaus wiederaufzubauen: das heutige Ant’s Nest. Das zweite sogenannte „Bushhome“ Ant’s Hill haben die Babers 2003 auf einer Hügelkette mit spektakulärer Sicht auf eine Schlucht und die Wildnis neu errichtet. Beide Anwesen sind solide gemauert und wurden von Ant und Tessa selbst entworfen und individuell eingerichtet. Verwendet haben sie dazu ausschließlich Baumaterialien aus der Region. Die heimelige Ausstrahlung der Lodges gibt dem Gast das Gefühl, in der Fremde zu Hause zu sein.
Die Aktivitäten richten sich hauptsächlich an Familien, die neben den üblichen Pirschfahrten und Wanderungen auf der Suche nach dem besonderen Erlebnis sind. Aber nicht nur für Familien ist die Ant’s Collection geeignet, sondern durchaus auch für Einzelreisende, Paare und Gruppen. Bei der Ausgestaltung der Aktivitäten und der Tagesabläufe gibt es ein Höchstmaß an Flexibilität. Es gibt keine vorgegebenen Zeiten. Die Gäste können aufstehen, wann sie wollen, und beenden die Aktivitäten, wenn es ihnen als geeignet erscheint.
Im Mittelpunkt stehen die Safaris zu Pferd. Über 90 Pferde unterhält die Lodge für Gäste mit den unterschiedlichsten Reiterfahrungen, angefangen vom Kind bis zum professionellen Reiter. Darüber hinaus werden aber ebenso die klassischen Pirschfahrten, Wanderungen, Spuren- und Fährtenlesen, Mountainbike-Touren, Ranger-Kurse, Jogging im Busch, Bogenschießen, Rhino-Tracking, Massagen und Angeln angeboten. Eine weitere besondere Aktivität durften wir am Abend erleben, dazu aber später mehr.
Die Ant’s Collection möchte aber weit mehr sein, als „nur“ ein Wildreservat. Auch der aktive Naturschutz steht hier im Mittelpunkt. Die Gäste werden dabei mit einbezogen, damit ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit entsteht. So profitieren auch die benachbarte Gemeinde und die Region von den Einnahmen der Lodges. Die Gäste sind zudem dazu eingeladen, bei den verschiedenen Arbeiten, die in einem Wildreservat anfallen, mitzuhelfen: Einfangen von Tieren, die in ein anderes Reservat abgegeben werden, Behandlung verletzter Tiere, kontrollierte Buschfeuer, Wildzählung zu Pferd und anderes mehr.
Das private Reservat erstreckt sich über 5000 Hektar (50 Quadratkilometer). Die Vegetation variiert von offenen Grasflächen über bergige Buschlandschaft bis hin zu Savannen.
Aufgrund der abwechslungsreichen Topographie des Reservates leben hier mehr als 40 Wildarten. Dazu zählen Giraffen, Breitmaulnashörner, Büffel, viele verschiedene Antilopenarten, Zebras, Warzenschweine, Paviane, Buschschweine, Leoparden, Schakale, Braune Hyänen, Karakal, Civet- und Genet-Katzen, um nur die wichtigsten zu nennen. Aber auch Vogelliebhaber kommen bei 300 Arten hier auf ihre Kosten.
Ant’s Nest, die Basis für Reitsafaris in den Waterbergen
Wir kommen zunächst in Ant’s Nest an, wo auch die Basis der Pferdeaktivitäten und die Stallungen sind. Wir treffen auf eine deutsche Auswanderin, die uns herzlich empfängt und die Stallungen zeigt. Sie erklärt uns das Prinzip hinter den Reitsafaris: In 15 Jahren intensiver Arbeit hat die Ant’s Collection einen Bestand von etwa 90 gehorsamen und zuverlässigen Pferden aufgebaut, die nach ihrem Verhalten und Charakter als Safari-Pferde in der afrikanischen Wildnis geeignet sind. Es wird viel Wert darauf gelegt, für jeden Reiter ein passendes Pferd zu finden. Die Dauer und Intensität der Reitausflüge richtet sich nach den Wünschen der Gäste. Das Besondere an den Pferden ist, dass sie zwischen den Reitsafaris im Busch leben und ganz normal zwischen anderen Wildtieren grasen. Dadurch wird es möglich, dass die Gäste während der Safaris ganz nah an andere Tierarten herankommen, weil die Präsenz der Pferde als ganz normal empfunden wird.
Nach den Stallungen schauen wir uns in der Lodge um, die früher ein Farmhaus war. Im weitläufigen gepflegten Garten befinden sich auch der große Pool, der ganzjährig beheizt ist, und einige Sonnenliegen. Auch eine Bar, Lounge mit Kamin und eine Sala stehen den Gästen zur Verfügung. Vor der Lodge versammeln sich gerne Tiere am Wasserloch. Außerdem grasen verschiedene Tiere wie Nashörner und Pferde oft friedlich zusammen direkt vor dem Anwesen.
Ant’s Hill Lodge, familienfreundliches Safari-Domizil in den Waterbergen
Wir fahren weiter zur familienfreundlichen Ant’s Hill Lodge, die am Rand einer Schlucht liegt und eine beeindruckende Aussicht über die Waterberg-Region bietet. Auch hier dominieren wieder exotische Möbel und afrikanisches Dekor, deren Mix für eine sehr gemütliche Atmosphäre sorgt. Die Lounge mit großzügigen Sitzmöbeln, die Bar und der Essbereich werden durch Kamine geheizt. Von der weitläufigen Terrasse, auf der bei geeignetem Wetter das Frühstück serviert wird, hat man einen schönen Blick auf das Wasserloch unterhalb der Lodge. Ein beeindruckender Felsenpool, der im Winter beheizt ist, ragt über den Rand der Schlucht. Maximal 16 Gäste können in Ant’s Hill beherbergt werden.
Auch hier sind die Zimmer, wie in Ant’s Nest, alle individuell geformt und eingerichtet. Jedes Cottage ist sehr kreativ gestaltet und unterschiedlichsten Bedürfnissen und Budgets angepasst, von Familien bis hin zu Hochzeitsreisenden.
Wir sind im Familiencottage untergebracht, das über drei Schlafzimmer für bis zu sieben Personen verfügt, ideal für Familien. Wir sind begeistert von der Größe des Chalets und fühlen uns auf Anhieb wohl. Die Funktion folgt hier überall der Form, sei es in den eigenwillig gestalteten Badezimmern, in der Lounge, die sich über mehrere Ebenen erstreckt, oder im Kinderzimmer im Dachboden, wo ein gemauertes Podest als Schlafstätte dient. Das Cottage ist groß genug, um hier auch auf Wunsch privat essen zu können. Es hat schon fast die Größe eines Einfamilienhauses.
Beide Lodges, also sowohl Ant’s Hill als auch Ant’s Nest, verfügen über eine sehr kindgerechte Ausstattung. Dazu zählen beheizte Pools, Trampolins, Sandkasten, Volleyball- und Badmintonplätze sowie eine breite Auswahl an Spielen und Büchern.
Pirschfahrt von Ant’s Collection mit hautnaher Begegnung und Überraschung
Nachdem wir unser Zimmer bezogen habe, gehen wir am Nachmittag auf eine kurze Pirschfahrt. Sie führt uns zur Futterstelle für Breitmaulnashörner, die hier im Rahmen „Save The Waterberg Rhino Projekts“ (kurz: STWR) betreut werden. Die Nashörner werden regelmäßig gefüttert, um zu verhindern, dass sie sich allzu weit im Reservat verteilen und so leichte Beute für Wilderer werden. Bei der Fütterung haben wir die einmalige Gelegenheit, ganz nah an diese massigen Tiere heranzukommen. Wir dürfen sie sogar einmal kurz streicheln. Was für ein tolles Gefühl!
Schließlich genießen wir den Sonnenuntergang bei einem Glas Gin&Tonic und Chips. Aber das soll es noch nicht für heute gewesen sein. In der Dämmerung fährt uns der Ranger zu einer weiten, offenen Fläche, auf der wie aus dem Nichts plötzlich ein großes mobiles Teleskop und im Halbkreis aufgestellte Stühle auftauchen. Wir werden nach Einbruch der Dunkelheit nun in den Orbit schauen und uns von einem fachkundigen Astronomen die Besonderheiten des afrikanischen Himmelszeltes erklären lassen. Die Bilder, die das Teleskop einfängt, werden per Beamer auf eine Leinwand projiziert, sodass wir uns gemütlich in unseren Stühlen und mit einem Savannah Dry in der Hand in die Wunderwelt des Universums entführen lassen. Leider verstehen wir von den englischen Fachbegriffen nur die Hälfte, dennoch ist es äußerst faszinierend, dieses Schauspiel anzuschauen. Wir sehen die Monde des Jupiters und den Nebel der Venus und verfolgen den Lebenszyklus eines Planeten von seiner Entstehung bis zu seinem dramatischen und zugleich wunderschönen Sterben. Nach unserer Reise durch die Galaxie fahren wir tief beeindruckt zur Lodge zurück. Was für ein grandioser Tag!
Mabula Game Reserve und Fazit der Reise
Unsere letzte Station auf dieser Reise in das Mabula Game Reserve, von dem wir aber kurz gesagt alle drei nicht wirklich begeistert sind. Weder die Mabula Game Lodge noch die Kwafubesi Tented Safari Lodge können uns überzeugen. Daher berichte ich nun gar nicht erst im Detail von unserem Aufenthalt dort.
Am Abend sitzen wir noch gemütlich bei einem Glas auf der Terrasse am Pool und lassen die letzten beiden Wochen noch einmal Revue passieren. Was war das für eine abwechslungsreiche Reise! Angefangen vom vulkanisch geprägten Pilanesberg Nationalpark, über das faszinierende Madikwe Wildreservat mit all den schönen Luxus-Lodges und fabelhaften Tiersichtungen bis hin zum Marakele Nationalpark, der uns mit seiner atemberaubenden Schönheit in seinen Bann zog. Und nicht zuletzt natürlich die Mhondoro Game Lodge in Welgevonden mit ihrem aufwändigen Hide unter der Erde. Und den krönenden Abschluss bildeten schließlich noch die Reitsafaris in der Ant’s Collection. Herz, was willst Du mehr?
Die Info-Reise hat mir die Augen für bisher wenig angebotene Gegenden geöffnet und mich und meine südafrikanischen Kolleginnen zu neuen Reiseangeboten inspiriert. Der Nordwesten Südafrikas bietet auch Südafrika-Kennern neue Safarierlebnisse. Auf meiner Landkarte hat das Gebiet nun einen festen Platz und ich freue mich darauf, unsere Kunden dorthin zu schicken!
Reisebericht Nordwesten Südafrika
- Südafrikas unbekannter Nordwesten
- Anreise per Mietwagen zum Pilanesberg Nationalpark
- Der Pilanesberg Nationalpark
- Ivory Tree Lodge im Pilanesberg Nationalpark
- Shepherd’s Tree Lodge im Westen des Pilanesberg Nationalparks
- Black Rhino Reserve – exklusive Safarierlebnisse ohne Tagesbesucher
- Lodges im Westen von Madikwe
- Madikwe – Lodges im Zentrum und im Osten, Makanyane Safari Lodge
- Marakele Nationalpark und Marataba Konzession
- Marataba Safari Lodge und Marataba Trail Lodge
- Welgevonden Wildreservat in der Nordprovinz
- Ant’s Collection: Reitsafaris in der Waterberg-Region Südafrikas
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