Nach Mosambik und Maputo
Wir erreichen den Grenzübergang Namaacha, und reisen nach Mosambik ein. Das Visum für Mosambik muss schon vor der Reise im Heimatland bei einem Visadienst beantragt werden. Nach einigen Formalitäten und Überprüfungen, ob auch wirklich jeder sein Visum im Pass kleben hat, fahren wir in eine andere Welt. Wir sind unterwegs nach Maputo, der Hauptstadt Mosambiks (oder Moçambique - die portugiesische Schreibweise ist auch sehr verbreitet). .
Mosambik sieht aus Portugal in vergangener Zeit, und Afrika zeigt sich wieder einmal von einer ganz anderen Seite. Der portugiesische Baustil ist nicht zu übersehen, doch die schönen Häuser haben schon längst keinen Putz mehr an den Wänden. Fast 500 Jahre portugiesische Kolonialherrschaft haben das Land und seine Bewohner rücksichtslos ausgebeutet. Die Kolonialzeit ist vielerorts wie ein Schatten der Vergangenheit noch spürbar. Seit 1975 ist Mosambik unabhängig. Aber die nachfolgenden 40 Jahre haben nicht ausgereicht, um dem Land eine gute wirtschaftliche, politische und menschliche Entwicklung zu geben.
Die Einheimischen sind freundlich. Uns begegnen zwei ältere Herren auf einem alten Moped. Sie winken sie schon von weitem und haben ein breites Lächeln auf den faltigen Gesichtern. Sicherlich sehen die Stadtbewohner Maputos häufiger weiße Touristen, dennoch gehören Weiße hier nicht zum alltäglichen Stadtbild.. Nur wenige Europäer leben in Mosambik, die meisten in den Touristengebieten an der Küste des Indischen Ozeans. Da die Amtssprache Portugiesisch ist und es über 40 verschiedene Sprachen im Land gibt, unterhalten wir uns nur spärlich mit den zwei älteren Herren, trotzdem ist es amüsant.
Maputo sehen und (nicht) fotografieren
Von weitem sieht die Skyline von Maputo vielversprechender aus. Je näher wir kommen, desto mehr sehen wir den Verfall und den Bedarf an Investitionen. Auch der starke Unterschied zwischen Arm und Reich ist zu sehen, wie er überall in Afrika zu finden ist. Auf der Fahrt durch Maputo belehrt uns unser Guide zum Thema Fotografieren. Wir dürfen keine uniformierten Personen aus Militär und Polizei und auch keine Behörden fotografieren, auch nicht aus dem fahrenden Truck. Es wird sehr streng darauf geachtet. Also verstauen wir unsere Kameras artig. Erst im Stadtkern holen wir sie wieder hervor, als wir den prunkvollen Bahnhof und die Markthalle besichtigen. Bis heute hält sich die Legende, dass Gustave Eiffel, der Architekt des Eiffelturms, für den Bau des Bahnhofs von Maputo verantwortlich sei.
Im Zentrum angekommen tauschen wir unsere südafrikanischen Rand in einheimische Meticais um und besuchen den Markt. Jeder Händler versucht mit viel Energie, seine Waren an die wenigen Touristen zu verkaufen. Wenn wir uns genau umschauen, sind wir die einzigen Touristen und auch die einzigen Weißen weit und breit. In Südafrika und Swasiland hatten wir stets Touristen und auch weiße Einheimische getroffen. Dieses Bild wird sich später an den Strandgebieten sicherlich wieder verändern.
Sobald man sich an den afrikanischen Verkaufsstil gewöhnt hat, erwirbt man auch das ein oder andere Souvenir. Angeboten werden Früchte, Gewürze, Fisch und Fleisch, aber auch Schmuck, Schuhe und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Auf einem anderen Marktplatz finden wir die typischen Dinge für Souvenirjäger: Tücher, Bilder, Holzschnitzfiguren und vieles mehr. Hier kommt jeder auf seine Kosten.
Catembe und die nächtliche Skyline der Stadt
Wir übernachten heute außerhalb von Maputo in Catembe. Um dorthin zu gelangen, müssen wir mit der Fähre übersetzen. Im Süden von Maputo fließt ein Meeresarm des Indischen Ozeans ungefähr 32 km breit und 100 Kilometer lang in das Land hinein.
Die Fähre ist auch für viele Einheimische das übliche Transportmittel. Die Wartezeit bis zur Abfahrt wird uns deshalb nicht lang, Wir beobachten das bunte Treiben. Auf der anderen Seite angekommen, ist es schon dunkel, als wir unser Hotel erreichen. Das Catembe Gallery Hotel ist unsere Überraschung des Tages. Nachdem wir in Swasiland ohne Strom und mit Petroleumlampen übernachtet haben, begeistert uns das Vier-Sterne-Hotel mit all seinen Vorzügen. Wir bekommen als Gruppe das Penthouse zugewiesen. Mit mehreren Zimmern und Bädern und einem großen Aufenthaltsraum übertrifft es unsere kühnsten Träume.
So beeindruckend der erste Blick auch ist – auf den zweiten Blick erkennt man, dass auch hier schon längst der Zahn der Zeit nagt. Es ist alles schon etwas abgewohnt. Das ist nicht weiter schlimm, doch es ist bedauernswert, kein warmes Wasser im schönen Marmorbad zu haben. Wir genießen deshalb die anderen Annehmlichkeiten, wie das Buffet zum Abendessen, die nette Bedienung und die Möglichkeit, unsere Getränke per Kreditkarte zu bezahlen. Und was noch viel wichtiger ist:, wir haben eine herrliche Aussicht auf die nächtliche Skyline von Maputo.
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