Jao Camp und Wildhunde auf Hunda Island
Wir treffen kurz darauf im Jao Camp ein. Der Hauptbereich ist riesig und die Treppen machen mir ein bisschen Angst. Es geht hoch nach oben und die Managerin führt uns stolz herum. Stolz kann sie auch sein, denn auch dieses Camp ist einzigartig. Und wie sollte es anders sein, die Küche hat ein paar Leckerbissen für uns bereit. Wir sprechen über die Aktivitäten, die angeboten werden, und plötzlich kommt jemand auf die Idee, einen Ausflug nach Hunda Island zu machen. Das ist eine tierreiche Insel im Delta, etwa eine halbe Stunde schnelle Bootsfahrt entfernt. Nun muss meine Dusche ausfallen. Ich packe das Nötigste zusammen und es geht los. Wir sausen durch die Kanäle und landen tatsächlich nach einer guten halben Stunde auf Hunda Island. Hier befindet sich wieder eine Pirschfahrzeuggarage und wir springen auf. Ich fülle mein Konto der Frequent Game Driver Card kräftig auf. (in einem früheren Reisebericht von Svenja und mir gibt es eine Erklärung, was das genau ist.)
Pirschfahrt auf Hunda Island
Thuto möchte uns unbedingt noch ein Highlight präsentieren und er schafft es tatsächlich! Als wir schon fast nicht mehr an den Pirscherfolg geglaubt haben, bekommen wir den Tipp, dass Wildhunde unterwegs seien. Ich bin in Sachen Wildhunde ja schon ein wenig verwöhnt, denn ich durfte diese wunderschönen Tiere bereits auf etlichen anderen Reisen bewundern. Nichtsdestotrotz ist es wieder ein erhabenes Gefühl, diese wirklich seltenen und beeindruckenden Tiere beobachten zu dürfen. Thuto freut sich wie ein Schnitzel und wir anderen natürlich auch. Wir halten uns lange auf. Schließlich mahnt aber unser Bootsführer, dass wir noch eine lange Heimreise vor uns hätten. So trennen wir uns schweren Herzens und es geht zurück aufs Boot. Es wird schon schummrig draußen. Wir sollen uns bitte festhalten und die Augen schließen.
Mit Karacho geht es jetzt auf den Heimweg nach Jao. Myriaden von Mücken umschwirren unsere Köpfe und ich habe das Gefühl, dass sich einige dieser Tierchen in meine Gesichtsöffnungen verirrt haben. Ohren, Nase und Mund kann ich mit einem Tuch schützen. Vor den Augen trage ich meine Sonnenbrille und komme mir reichlich dämlich vor, denn es ist schon duster draußen. Schließlich schaffen wir es aber doch noch anzulegen, bevor es vollends dunkel ist. Aber es ist nur knapp davor. Unser Fazit: Es ist egal, wie viel zusätzliches Eiweiß wir heute geschluckt, wie sehr wir geschwitzt und wie wenig wir das tolle Zimmer genutzt haben, auch dieser Tag war genau so richtig, wie er eben war.
Nach dem Duschen sitzen wir gemütlich beieinander, lassen uns das vorzügliche Essen schmecken und am Lagerfeuer spielen wir Lieder raten und haben noch eine Menge Spaß.
Tubu Tree Camp
Auf der Suche nach den Leoparden in der Jao-Konzession
13.05.2016
Neuer Tag, neues Glück. Wir sind es ja schon gewohnt, früh aufzustehen. Die tägliche Camp-Routine macht mir nichts aus. Nach einem kleinen Frühstück besteigen wir unsere Pirschfahrzeuge, die wieder mit warmen Ponchos und Wärmflaschen ausgerüstet sind. Ich bin gespannt, was uns heute erwartet. Gleich nach Verlassen des Camps sitzt ein kleiner Eisvogel auf einem Brückenpfeiler und lässt sich bereitwillig fotografieren. Auch die kleinen Dinge im Busch haben es in sich. So nahe bin ich noch keinem dieser gefiederten Diamanten gekommen. Es sollen sich aber Leoparden in der Nähe befinden. Unsere Pirschfahrt macht ihrem Namen alle Ehre. Wir sehen die Spuren dieser majestätischen Katzen auf dem Weg und folgen ihnen. Jeder umgeknickte Grashalm wird von den beiden Guides (Thuto und einem Kollegen aus dem Camp) begutachtet und ausgewertet. Die beiden schauen, steigen aus, wieder ein und werden auf einmal ein bisschen hektisch.
In der Ferne entdecken wir eine Hyäne, die ebenfalls aufgeregt hin und her rennt. Thuto erklärt uns, dass es sich bei den Leoparden wohl um eine Mutter mit zwei Jungen handelt. Offensichtlich hat die Mutter gerade eine Antilope gerissen und die Hyäne hat Wind davon bekommen. Wir versuchen, der Hyäne zu folgen, was uns leider nicht ganz gelingt. Dann ändern wir die Strategie und suchen nach Mutter, Kindern und Beute. Wir finden nur Letzteres, von den Katzen ist kein Härchen zu finden. Ein armes, kleines Antilopenböckchen klemmt ohne Kopf in einer Astgabel. Wir lauern eine ganze Weile, aber leider reicht uns die Zeit nicht, um auf die Leopardenmutti bis zum bitteren Ende zu warten. Das wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen. Aber ganz ehrlich! Es war auch so seeehr spannend. Und was man auf der einen Pirschfahrt nicht sieht, sieht man vielleicht auf einer anderen.
Es geht zurück zum Camp und dann weiter nach Xigera.
Botswana – Leoparden und Legenden
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