Nordserengeti - Migration Camp und Olakira Camp - Reisebericht Tansania 2014

von Judith Nasse

Namiri Plain, 6.11.2014

Früh brechen wir in Namiri Plains auf, denn wir haben eine lange Fahrt vor uns. Unser heutiges Ziel ist das Olakira Camp, ein mobiles Zeltcamp, das sich derzeit in der Nordserengeti befindet. Wieder können wir uns über viele Löwen-Sichtungen freuen. Wir beobachten sogar zwei Löwenpärchen beim Liebesspiel, wobei das Männchen seiner Partnerin leidenschaftlich ins Ohr beißt. Eine Gepardenmutter zieht mit ihrem Jungen über die Ebene. Trotz guter Tiersichtungen schaffen wir es heute, unseren Zeitplan einzuhalten und erreichen wie geplant zur Mittagszeit das Migration Camp.

Migration Camp

Es beeindruckt mich gleich durch seine landschaftlich besonders schöne Lage auf einem Hügel oberhalb des Grumeti-Flusses. Nahe des Flusses sind Elefanten zu sehen. Die gepflegte Anlage verfügt über einen großzügigen Aufenthaltsbereich, ein schönes Restaurant sowie einen Pool. Auf dem Sunset Deck wird abends ein Campfeuer entfacht. Tagsüber hat man von hier aus eine herrliche Aussicht. Die sehr geräumigen Hauszelte mit Parkettboden sind luxuriös ausgestattet und verfügen über eine Dusche mit fließend Wasser und zwei Waschbecken. Nach dem Mittagessen setzen wir unsere Safari gen Norden fort. Die Landschaft verändert sich. Anstelle von weiten Ebenen in der Ost- und zentralen Serengeti ist sie nun von saftig grünen Hügeln geprägt.

Olakira Camp

Das Team in Olakira empfängt uns sehr herzlich. Bei einem kurzen Briefing genießen wir unseren leckeren Begrüßungsdrink, Earl Grey Iced Tea. Vom Camp aus bietet sich den Gästen ein wunderbarer Blick auf die Savanne und den Mara-Fluss. Die insgesamt nur neun Zelte sind komfortabel eingerichtet und verfügen über eine große Veranda. Im hinteren Teil des Zeltes befindet sich ein Bad mit Buschdusche und Spültoilette. Nachdem wir uns in unseren Zelten häuslich eingerichtet haben, bleibt noch etwas Zeit zum Ausruhen. Die Abendstimmung ist heute besonders romantisch, weil der Vollmond direkt vor unserem Zelt aufgeht. Auch in Olakira erwarten uns am „Busch-TV“, dem Lagerfeuer, wieder leckere kühle Drinks, bevor wir uns das gute Abendessen schmecken lassen. Wir alle sind nach einem langen Tag müde und ziehen uns bald in unsere Zelte zurück.

Auf Pirschfahrt in der Nordserengeti

Am nächsten Morgen weckt uns ein Angestellter des Camps bereits um 5.30h, denn wir haben uns für eine Frühpirsch um 6h verabredet. Zu unserer rechten Seite geht der Vollmond unter, während zu unserer Linken die Sonne aufgeht. Auf den saftig-grünen Weideflächen grasen Zebras. Die große Gnu-Wanderung werden wir dieses Mal leider nicht sehen, denn die Herden sind in diesem Jahr schon früh in Richtung Süden weitergezogen. Unser Guide Martin sagt, dass wir zu den Koppies, die nicht weit von Olakira entfernt liegen, fahren werden. Mit etwas Glück können wir dort Katzen sehen. T

atsächlich dauert es nicht lange, bis wir durch unsere Ferngläser in weiter Entfernung ein großes Löwenrudel beobachten können, das in unsere Richtung läuft. Es wäre natürlich super, die vielen Tiere aus nächster Nähe beobachten zu können. Wenige Minuten später entdecken wir zwei Löwenmännchen mit prächtiger Mähne. Dann erfährt Martin per Funk, dass die anderen aus unserer Gruppe junge Löwen gefunden haben, also düsen wir schnell weiter. Vier Löwenkinder, die noch sehr jung sind, liegen auf einem kleinen Erdhügel. Unsere Fahrzeuge scheinen ihre kindliche Neugier geweckt zu haben und sie schauen genau in unsere Richtung. Es scheint fast so, als würden sie für unsere Kameras posieren. Im goldenen Licht der Morgensonne entstehen tolle Aufnahmen von den niedlichen Tieren. Immer wieder klicken die Auslöser unserer Kameras. Bald taucht auch die Löwenmutter auf. Sie befindet sich nur wenige Meter von ihren Kindern entfernt auf den Koppies. Die Jungen laufen zu ihrer Mutter. Eines der Kleinen versucht, auf einen Baum zu klettern, rutscht aber immer wieder vom glatten Stamm ab. Ein anderes spielt mit dem Schwanz seiner Mutter, beißt hinein und greift mit seiner kleinen Tatze danach. Es ist ein unvergesslicher Moment und wir können gar nicht genug bekommen von den süßen Löwenkindern.

 

Dennoch setzen wir unsere Fahrt fort und erleben nur kurze Zeit später ein weiteres Highlight. Das große Löwenrudel, das wir gleich zu Beginn unserer Pirschfahrt in weiter Entfernung entdeckt haben, ist tatsächlich in unsere Richtung weitergelaufen. Nun sind die Tiere nicht mehr weit von unseren beiden Fahrzeugen entfernt. Ich zähle insgesamt 19 Tiere – Wahnsinn! Sie kommen direkt auf unsere Wagen zu und lassen sich von uns überhaupt nicht stören. Vor und hinter unserem Fahrzeug überqueren sie den Weg. Auch die beiden Männchen, die wir vorhin schon kurz beobachtet haben, sind dabei. Auf einmal gibt es Gebrüll und eine Löwin verjagt lautstark einen der beiden Löwen. Martin erklärt uns, dass diese Löwin erst vor kurzer Zeit zu diesem Rudel hinzugestoßen ist. Nach so vielen tollen Katzen-Sichtungen ist es nun Zeit für eine Pause.

An einem Platz mit schöner Aussicht genießen wir ein gutes Frühstück im Busch. Dann fahren wir weiter in Richtung Mara-Fluss. Jede Menge Hippos baden in den Stromschnellen und einige Krokodile sonnen sich auf den Sandbänken. Am gegenüberliegenden Ufer sehen wir Zebras, die anscheinend durstig sind und trinken möchten, aber dann doch zögern. Sie scheinen die Gefahr zu ahnen, die unter der Wasseroberfläche lauert. Ein männliches Flusspferd verjagt ein anderes. Es rennt sogar richtig schnell, um sein Revier zu verteidigen. Nach solch einer spannenden Pirschfahrt kehren wir zufrieden nach Olakira zurück und fahren nach einer kurzen Pause weiter in Richtung Sayari Camp, das unsere letzte Station auf dieser Inforeise sein wird.

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