Susanne Schlesinger gestalet seit 2011 den Web-Auftritt von Outback Africa Erlebnisreisen und unterstützt das Team bei Flugreservierungen. Sie bringt einschlägige Erfahrung im Reisebüro-, Reiseveranstalter- und Geschäftskundenbereich mit. Ihr kreativer Schreibstil bereichert unseren Blog und unsere Reiseausschreibungen. Wenn Susanne auf Safari geht, gibt es neben guten Fotos und spannenden Berichten auch neue Reiseideen.
„Liebes Outback Africa Team, … könnten Sie uns bitte auf unserem Flug Plätze am Notausgang reservieren?“Diese Anfrage bekommen wir in schöner Regelmäßigkeit, und sehr zum Leidwesen der Kunden können wir den Wunsch fast nie erfüllen.Notausgangplätze werden in der Regel nur vom Check-In der Fluggesellschaften vergeben (Ausnahmen gibt es bei Fluggesellschaften mit kostenpflichtigen Sitzreservierungen, zum Beispiel British Airways). Dies hat ganz praktische Gründe: Passagiere, die am Notausgang sitzen, müssen körperlich in der Lage sein, schnell ihren Platz zu verlassen, die Tür aufzuhebeln und dazu noch die englischen Anweisungen der Kabinencrew zu verstehen. Diese Kriterien erfüllen viele Passagiere nicht, also dürfen sie nicht am Notausgang sitzen, theoretisch jedenfalls. Praktisch entscheiden die Check-In Mitarbeiter ganz subjektiv, wer die begehrten Plätze bekommt – je attraktiver und charmanter der Fluggast, desto höher die Chance.Aber sind diese Plätze wirklich so viel besser? Darüber gibt es geteilte Meinungen. Ein eindeutiges „Ja“ kommt von großen Menschen mit langen Beinen, ein eindeutiges „Nein“ von Leuten, die empfindlich auf Zug und Kälte reagieren. Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo dazwischen.Betrachtet man den Grundriss des Flugzeugtyps (der Fachmann würde es „Konfiguration des Fluggerätes“ nennen), sieht man deutlich, dass die Flugzeugkonstrukteure nicht nur Notausgänge, sondern auch Toiletten und Küchen für die Bordverpflegung irgendwo unterbringen müssen. Diese sind bei fast allen größeren Flugzeugtypen jeweils vor den Notausgängen im Block angeordnet. Die Konstrukteure nutzen damit den Raum optimal und bauen dadurch auch Trennelemente und Möglichkeiten ein, Babykörbchen an einer Wand befestigen zu können. Wer also einen Notausgangplatz mit viel Beinfreiheit haben möchte, wird praktisch immer eine Toilette, eine Küche oder ein schreiendes Kleinkind in direkter Nähe haben.Während der Bordverpflegung werden die Notausgänge gern als „Ausweichbuchten“ für Servierwagen benutzt, da kann schon mal ein Fuß oder Knie lädiert werden. Ebenso stehen Toilettenbenutzer einem dort gern vor den Füßen herum, was sicher nicht sehr gemütlich ist.Und wie bereits erwähnt: ein Notausgang ist eine Tür, und diese ist niemals ganz dicht. Es zieht also ordentlich. Und noch ein Nachteil – da der Vordersitz nebst dazugehörigem Bildschirm und Tisch fehlt, müssen diese häufig aus den Armlehnen hervorgezaubert werden und sind ab diesem Moment ständig im Weg.Was sind nun aber richtig gute Plätze? Laut einer englischen Studie mögen sehr viele Passagiere die letzte Sitzreihe. Zu denen gehöre ich auch, auch wenn man hinten Turbulenzen stärker spürt und das Gefühl bei Start und Landung etwas komisch ist. Hinten gibt es in fast allen größeren Flugzeugen zwei bis drei Reihen, wo es nur zwei statt drei Sitze an den Seiten bzw. nur drei statt vier Sitze im Mittelblock gibt. Das bedeutet automatisch mehr seitliche Beinfreiheit. Natürlich gibt es auch bei diesen Plätzen Nachteile: Meist sind hinten auch Toiletten und es laufen häufiger andere Passagiere vorbei. Je nachdem, wo die Bordmannschaft mit dem Service beginnt, kann man Glück und die volle Essensauswahl haben oder man bekommt eben kein „Chicken or Beef“, sondern nur noch eins davon. Außerdem darf man es beim Aussteigen nicht eilig haben, denn natürlich kommt man erst zuletzt aus der Maschine (und steht in der Schlange an der Passkontrolle hinten, dafür sind meist die Koffer schon auf dem Band da).Wer besonders turbulenzenempfindlich ist, sollte lieber Sitze über den Tragflächen wählen.Fensterplätze bieten kleineren Personen die Möglichkeit, sich gemütlich in die Ecke zu kuscheln. Rausgucken während des gesamten Fluges ist fast nicht möglich, weil wegen des Inflight-Entertainments die Fenster meist mit Blenden abgedunkelt werden. Größeren sei auf jeden Fall ein Gangplatz empfohlen, um wenigstens ab und zu einmal die Beine ausstrecken zu können.Die „Sandwichplätze“ mag eigentlich niemand. Der Versuch, diesen durch Vorreservierung des Fenster- und Gangplatzes unbesetzt zu halten, kann funktionieren, muss aber nicht. Wenn die Maschine sehr voll ist, lieber zusammenrücken und die Armlehne nach dem Start hochklappen und mit dem Reisebegleiter kuscheln, wenn man zu zweit ist, als eingezwängt zwischen den Armlehnen fest zu sitzen. Glücklicherweise wird die Bordunterhaltung bei vielen Fluggesellschaften mittlerweile am Bildschirm gesteuert, so dass die Fernbedienung in der Armlehne bald der Vergangenheit angehört.Am Check-In kann man natürlich auch nach einer freien Dreier- oder Viererreihe im Mittelblock fragen – leider sind diese oft nicht komplett frei, aber zumindest ein freier Platz nebenan ist oft machbar und erhöht den Komfort.Bei der Platzwahl behilflich ist die Internetseite www.seatguru.com. Hier kann mit Hilfe der Flugnummer der voraussichtlich eingesetzte Flugzeugtyp und die entsprechende Konfiguration angesehen werden.Und irgendwann ist auch der ungemütlichste Flug einmal zu Ende und dann heißt es: „Willkommen in Afrika“!
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