Sossusvlei, Düne 45 und Dead Vlei
Zum Glück übernachten wir zweimal in der Namib Desert Lodge. So bleibt ein ganzer Tag für diese schöne Gegend. Wir stehen sehr früh auf. Noch nicht ganz munter, blinzeln wir uns bei Kaffee und Müsli aus kleinen Augen an. Dann starten wir um halb sechs, vor Sonnenaufgang, unsere Tour. Es ist schon hell und die Farben der Wüste verändern sich von Minute zu Minute.Wir fahren tiefer in den Namib Naukluft Nationalpark hinein, ein Naturschutzgebiet in der Namib Wüste, welche die älteste Wüste der Welt ist. Der Park ist der größte Naturpark Afrikas. Der Name bedeutet „weiter Raum“, und Namibia heißt so viel wie „Land der Weite“. Das Naturschutzgebiet wurde schon 1907 von der deutschen Kolonialverwaltung zwischen Swakop und Kuiseb, den zwei Trockenflüssen, gegründet. Heute ist es so groß wie die Schweiz und hat eine Fülle an Lebewesen, die sich an die trockene Gegend angepasst haben. Darunter Schlangen, Geckos, Hyänen, Schakale, Strauße, Kudus, Zebras, Oryx und Springböcke. Einige dieser Tiere haben wir während unserer Reise schon entdeckt, weitere werden folgen.
An der Düne 45
Viele Dünen begeistern uns und werden fotografiert, aber erklimmen darf man hier nur eine - die Düne 45. Jeder hat für sich eine andere Schuhwahl, von festen Boots über Turnschuhe zu leichten Laufschuhen ist alles dabei. Wasser, Sonnencreme und eine Kopfbedeckung ist für jeden Pflicht. Der Sand ist in den frühen Morgenstunden noch nicht so heiß und somit haben wir auch die Möglichkeit, barfuß zu gehen. Alex macht es vor, und ich laufe ihm barfuß hinterher. Ein tolles Gefühl, Ende November mit nackten Füßen im Sand zu laufen. Im kleinen Rucksack trage ich aber Socken und Turnschuhe für alle Fälle. Leider bläst ein starker Wind die kleinen Sandkörner über den Grat der Düne hinweg und erschwert uns den Aufstieg. Meine Beine fühlen sich an wie sandgestrahlt, so stark weht der Wind den Sand gegen die nackte Haut. Lange Hosen sind jetzt Gold wert. Nicht nur der Wind, auch das Einsinken in den weichen Sand bei jedem Schritt ist eine Herausforderung für die Kondition. Einige von uns schauen sich die Düne von unten an, andere sind stolz, die Hälfte der Strecke geschafft zu haben. Die Ausdauerndsten schaffen es bis ganz nach oben und genießen die tolle Aussicht, mit der sie hier belohnt werden.Um halb neun sind wir alle wieder am Bus und freuen uns über das Frühstückspaket aus der Lodge. Nach der Stärkung setzen wir unsere Fahrt zum Sossusvlei fort. Noch höhere Dünen erwarten uns. Die gewaltigen roten Sandberge mit dem klangvollen Namen "Big Daddy", die die flache Lehmbodensenke einrahmen, zählen mit 350 Metern zu den höchsten der Welt.
Am Sossusvlei-Eingangstor zeigt unser Reiseleiter Alex eine Genehmigung vor und wird freundlich weiter gewunken. Die Wüste zeigt in der frühen Morgenstunde ihr schönes Farben- und Schattenspiel. Wie in einem Tal liegen die Dünen links und rechts von der Straße und bieten zu beiden Seiten der Fenster im Reisebus einen tollen Anblick.
Das Deadvlei ist eine längst ausgetrocknete Lehmpfanne mit Jahrtausende alten Bäumen. Um dorthin zu gelangen, müssen wir einen Shuttle nutzen, denn nur im Allradwagen ist die Sandpiste zu bewältigen. Über einen Hügel laufen wir im Gänsemarsch hintereinander in den Fußstapfen des Vordermanns, um besseren Tritt zu haben. Es ist nicht weit bis zu diesem einmaligen Naturschauspiel, doch die Hitze macht uns zu schaffen. Für schöne Fotomotive haben wir noch Kraft und für einen ordentlichen Sprung in die Luft, um über den Dünen zu schweben.
Schatten suchend klettern wir wieder in unseren Reisebus und treten die Rückfahrt an. Ein letzter Stopp am Sesriem Canyon. Zwei bis vier Millionen Jahre soll er alt sein, bis zu vierzig Meter tief und rund drei Kilometer lang. Seinen Namen hat er von den ersten Siedlern erhalten. Sechs (ses) aneinander gebundene Riemen (rieme) waren nötig, um Wasser aus dem Canyon zu schöpfen. Eine angenehme Kühle erwartet uns am Grund des Canyons. Die letzten Fotos für heute werden geschossen, dann fahren wir zurück zur Lodge.
Bei der Sossus Oase, einer Tankstelle mit kleinem Geschäft, halten wir, um Getränke zu kaufen, denn unsere Tagesration für die gesamte Gruppe ist leergetrunken. Alex freut sich darüber, denn es ist ein Zeichen dafür, dass wir an diesem heißen und aktiven Tag genügend Flüssigkeit zu uns genommen haben. Über das kühle Nass der zwei Swimmingpools in der Lodge freuen wir uns persönlich noch mehr und sind froh, nach einer letzten Stunde Fahrt erschöpft und glücklich zurück zu sein.
Reisebericht Namibia kompakt
- Namibia kompakt 2012
- Ankunft in Windhoek
- Londiningi Guesthouse und Besuch des Penduka-Projektes in Katutura
- Über den Spreetshoogte Pass zu Namib Desert Lodge
- Sossusvlei, Düne 45 und Dead Vlei
- Durch den Namib-Naukluft Park nach Swakopmund
- Bootsausflug und Rundflug in Swakopmund
- Zur Spitzkoppe und dem Grande Arche
- Das Etosha Safari Camp
- Ein Ausflug in den Etosha Nationalpark
- Von Etosha ins Paradies
- Zu Besuch bei den Buschleuten
- Zurück nach Windhoek in die Onjala Lodge
- Reitausflug in die Wildnis
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