Bootsausflug und Rundflug in Swakopmund
Ein freier Tag in Swakopmund! Ausschlafen, in Ruhe frühstücken und den Tag mit Lesen, Entspannen und gar nichts tun verbringen. Quatsch! Das könnte man machen, es wäre aber schade um die schöne Zeit hier am Atlantik. Es gibt viele verschiedene Aktivitäten, die man unternehmen kann und die der Reiseleiter gern organisiert. Die gesamte Gruppe entscheidet sich für einen Katamaranausflug in Walvis Bay. Gute Entscheidung, gute Investition. Die Crew an Bord ist sehr zuvorkommend. Werner, der junge rothaarige Skipper mit seinen Sommersprossen, ist ein echter Entertainer.
Er bietet wunderbare Fotomotive mit den Robben und den Pelikanen und bringt die Gruppe mit seinen Späßen immer wieder zum Lachen. Hautnah kann man eine Robbe erleben, die ohne Aufforderung einfach auf das Boot springt, um einige Fische direkt serviert zu bekommen und dafür Applaus kassiert. Die Pelikane tun es der Robbe gleich. Vorsicht ist geboten, denn alles Gute kommt von oben und wenn man getroffen wird, bringt das ja angeblich Glück. - Genau, Glück im richtigen Moment an der falschen Stelle gesessen zu haben. Eine Kopfbedeckung ist also nicht nur für den Sonnenschutz ratsam.
Wir fahren weiter raus aufs offene Meer, um den Delfinen näher zu kommen, und haben Glück, sie zu finden. Alle Gäste im Boot liegen aufmerksam auf der Lauer und versuchen, sie rechtzeitig für das Beweisfoto zu entdecken. Eine knifflige Aufgabe! Von hundert Versuchen glückt eventuell ein Bild. Die Rückenflosse und das plätschernde Wasser ist häufiger zu sehen als der springende Delfin. Oft verpasst man den Moment, weil die Kamera einfach nicht schnell genug reagiert. Mein Tipp deshalb: Videomodus in der Kamera einstellen und das Geschehen einfach nur genießen.
Dem Geruch nach zu urteilen ist die Robbenkolonie in der Bucht nicht mehr weit und auch nicht zu überhören. Die Robben blöken, sie wackeln an Land hin und her und sie tummeln sich im Wasser. Ein herrliches Bild. Auch Robbenbabys sind zu sehen.Nach den vielen Eindrücken gibt es eine Stärkung mit vielen leckeren Meeresfrüchten. Austern im rohen und gebackenen Zustand - manche freuen sich darüber, andere überwinden sich und probieren sie, und wieder andere schütteln sich vor Ekel. Neben Oktopus, Kalamaris und Fischbrötchen gibt es auch Brote mit Ei, Wurst und Tomatenaufstrich. Für jeden ist etwas dabei. Mein Magen ist nicht besonders seetauglich und so begnüge ich mich mit ein paar Lachsschnittchen und Crackern, während die anderen ordentlich zulangen. Wir stoßen mit Sekt auf den herrlichen Tag an. Nach drei Stunden gehen wir in Swakopmund wieder an Land und sind alle schwer begeistert. Ich kann den diesen Ausflug nur wärmstens empfehlen. Die Bilder sprechen für sich.Es ist noch früh am Tag und wir wollen die Zeit in Swakopmund optimal nutzen. Also werden fix die Akkus für die Kamera gewechselt und wir starten zur nächsten Tour. Die Stadt auf eigene Faust zu erkunden ist herrlich und gibt einem die Freiheit, das zu sehen, was man möchte. Es gibt viele Möglichkeiten - zum Einkaufen in die vielen Geschäfte, wo man sehr oft auf deutsch bedient wird, ein Besuch des Museums oder des Aquariums, oder man genießt die Brandung bei einem Spaziergang am Strand. Meine Mitreisende Carmen und ich stürzen uns direkt in das nächste Abenteuer.
Rundflug über die Wüste
Wir haben einen Rundflug über die Wüste gebucht und werden nun zum späten Nachmittag mit einem Transfer zum Tobias Hainyeko Airstrip gebracht. Wir sind sehr gespannt. Der Pilot ist ein uriger Kerl und gibt uns wichtige Hinweise für den Flug und eine kalte Flasche Wasser. Über der Wüste zu fliegen ist genauso warm wie durch die Wüste zu fahren, und ich bin deshalb sehr froh über das Gratisgetränk.Die kleine Propellermaschine startet mit fünf Gästen. Wir heben ab, lachen und freuen uns. Die nächsten zwei Stunden und zwanzig Minuten sind wir damit beschäftigt, jeden Moment zu genießen und ständig den Blick von einem Fenster zum anderen zu wenden, um jedes Highlight aus der Vogelperspektive festzuhalten.
Der erste Eindruck von der Wüste ist eine unendliche Weite. Weit und breit kein Haus, kein Mensch und kein Tier. Doch dann fliegen wir über den Kuiseb-Trockenfluss und sehen sogar eine Zebraherde. Kurz darauf überqueren wir den Kuiseb Canyon. Erst gestern haben wir diesen auf dem Landweg durchquert, aber erst aus der Luft sehen wir die ganze Pracht dieses Naturwunders. Wir fliegen weiter zu den Dünen vom Sossusvlei und erkennen auch die Düne 45, die wir gestern erklommen haben. Das Dead Vlei mit seinem weißen Lehmboden hebt sich hell von den roten Dünen ab, die die Pfanne umgeben. Selbst die abgestorbenen Akazienbäume sind zu erkennen. Von hier aus geht es weiter zu den Diamantenminen und zur Conception Bucht.
Leider kommt Nebel auf und versperrt uns die Sicht zu den Schiffswracks und den Salzpfannen. Schade, aber kurz über den Wolken zu fliegen ist auch ein schöner Anblick. Erst über dem Atlantik klart es wieder auf und wir können sehen, wie sich die Brandung des Meeres an den Sanddünen bricht. Walvis Bay, Namibias größter Hafen, kommt in Sicht und bald geht unser Rundflug zu Ende. Über Swakopmund gelingt mir noch ein schönes Foto vom Pier, an dem ich vor drei Stunden noch gestanden und das Meeresrauschen genossen habe. Und nun sitze ich in einer Cessna und fliege etwa zweihundert Meter darüber hinweg. Ich kann es kaum glauben und strahle übers ganze Gesicht. Ein Ausflug, der sich lohnt und jeden Cent wert ist.
Reisebericht Namibia kompakt
- Namibia kompakt 2012
- Ankunft in Windhoek
- Londiningi Guesthouse und Besuch des Penduka-Projektes in Katutura
- Über den Spreetshoogte Pass zu Namib Desert Lodge
- Sossusvlei, Düne 45 und Dead Vlei
- Durch den Namib-Naukluft Park nach Swakopmund
- Bootsausflug und Rundflug in Swakopmund
- Zur Spitzkoppe und dem Grande Arche
- Das Etosha Safari Camp
- Ein Ausflug in den Etosha Nationalpark
- Von Etosha ins Paradies
- Zu Besuch bei den Buschleuten
- Zurück nach Windhoek in die Onjala Lodge
- Reitausflug in die Wildnis
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