Sandberge, Skulpturen und Staunen - Sossusvlei und Sesriem
Beim gestrigen Abendessen wurde uns von unserem Guid Maxwell ein "Day full of Activity" angekündigt. Es gilt also, keine Minute zu versäumen. Deshalb gibt es schon um 6.30 Uhr Frühstück, und wir sollen alles für den Tag bereit haben.
Kein Problem - wir sind mal wieder früh dran, setzen Kaffeewasser auf und genießen einmal mehr den Anblick des Sonnenaufgangs über der Wüste. Ein paar freche Webervögel gesellen sich zu uns - sie haben in einem Baum neben dem Barbequeplatz ein großes Nest und freuen sich über die Brotkrümel, die für sie abfallen.
Düne 45, Sossusvlei
Dann geht es los zu den Dünen von Sossusvlei in circa 45 Kilometern Entfernung. Die Dünen ragen rechts und links von uns auf, fast wie in einem überdimensionalen Baustoffhandel, wo es Sand in unterschiedlichsten Farben gibt. Nur Düne Nummer 45 darf hier bestiegen werden. Sie ragt weithin sichtbar auf und auf dem Parkplatz ist schon einiges los. Das Wetter ist bedeckt und die Temperaturen sind angenehm. Trotzdem mache ich beim Aufstieg schlapp – ich habe mich mit der Erkältung, die im Bus herumgereicht wird, angesteckt und schnaufe wie eine Dampflok. Meine Freundin Tanja schafft es, und bald ist die ganze Gruppe auf dem Dünenkamm verschwunden. Ich gehe zurück und schaue mir die Umgebung der Dünen an. Es bieten sich viele spannende Fotomotive von Strukturen und Materialien. Später bereitet Jonathan uns ein warmes Frühstück mit Schinken, Rührei und gebratenen Tomaten zu. Alle leeren ihre Schuhe aus. Den meisten Sand hat unsere Mitreisende Liz darin - sie hatte Halbschuhe an. Wie ihre Füße eigentlich noch in die Schuhe gepasst haben, ist angesichts der Sandmenge rätselhaft.
Dead Vlei
Wir fahren weiter zum Dead Vlei und quetschen uns in ein Allradfahrzeug, das uns durch schwierige Tiefsandpisten weiter in die Wüste bringt. Dann geht es in der Mittagshitze zu Fuß durch das unwirtliche Gebiet eine weitere kleine Düne hinauf. Auf der anderen Seite erwartet uns ein ausgetrockneter See mit bizarren Bäumen, die wie schwarze Skulpturen in der Landschaft stehen – ein faszinierender Anblick. Hier gab es vor vielen Jahren Wasser und grüne Bäume, aber nun ist alles tot und verbrannt. Es sind ca. 38 Grad Celsius, aber die trockene Hitze ist erträglich, und es geht ein kühlender Wind.
Sesriem Canyon
Inzwischen ist es fast 15 Uhr und wir fahren zurück zum Camp, um zwei Stunden Pause zu machen. Diese nutzen wir für einen kleinen Powernap und eine weitere Turbowäsche – die Wüstenhitze lässt selbst tropfnasse Hosen innerhalb kürzester Zeit trocknen. Nochmals schlüpfen wir in die Wanderschuhe und fahren zum Sesriem Canyon, einer Schlucht, die von einem Fluss tief in das Gestein geschnitten wurde. Im Gegensatz zum Fish River Canyon kann man hineinwandern und sich die bizarren Formationen auch vom Grund des Canyons aus ansehen. An einem Felsen ist ein Hinweis "Water" und ein Pfeil angebracht. Wasser ist allerdings nirgendwo zu sehen. Kaum zu glauben, dass hier, wenn auch selten, große Wassermassen durchrauschen, die sogar Baumstämme in die Felswände verkeilt haben. Auch soll es Fische geben, die im Schlamm unter der trockenen Oberfläche darauf warten, dass wieder einmal Regen kommt. Die Sonne sinkt und zaubert fantastische Gemälde an den Himmel. Zeit, zum Camp zurückzukehren.
Zum Abendessen serviert uns Jonathan heute richtig große Rindersteaks mit Süßkartoffeln und Maiskolben. Wir verkrümeln uns nach zwei Drinks an der Bar in unser Zelt und packen ordentlich für morgen, wenn es wieder auf die Piste geht und wir Kilometer fressen, um nach Swakopmund zu gelangen. Schade, in diesem tollen Camp wären wir gern länger geblieben.
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