Kluges Guestfarm: Eigene Ernte frisch auf den Tisch

von Marco Penzel

Fort Portal, 4. Mai 2015
Die Fahrt vom Murchison Falls Nationalpark nach Süden bis zur Kluges Guestfarm bei Fort Portal ist weit. Wir sind etwa acht Stunden unterwegs, inklusive Mittagspause. Nachdem wir den Nationalpark verlassen haben, schlängelt sich die Straße den Abhang des Afrikanischen Grabenbruchs hinauf. An einem Aussichtspunkt halten wir an und blicken weit über den Albertsee und auf die Stadt Butiaba. Helmut erzählt, dass es einst ein wichtiger Umschlagplatz für Waren war, die von Ägypten aus den Nil herauf transportiert wurden. 1951 wurde hier der Film African Queen mit Katharine Hepburn und Humphrey Bogart gedreht. Drei Jahre später zog sich Ernest Hemingway hier bei einem Flugzeugunglück schwere Verletzungen zu. Butiaba hat also schon berühmte Leute gesehen, heute ist der Ort längst nicht mehr so bedeutend.

Wir fahren weiter, müssen Kilometer schaffen. Gegen Mittag passieren wir die Stadt Hoima, die seit meinem letzten Besuch vor neun Jahren eine schicke Durchgangsstraße bekommen hat. Die Freude über den glatten Asphalt mit Bordsteinkanten währt nicht lange. Bald haben wir die staubige Piste zurück. Zum Glück ist in Uganda der Blick aus dem Autofenster fast immer interessant. Die Landschaft wechselt, und überall begegnen wir Leuten: Kindern auf dem Schulweg, Bauern auf dem Feld, Frauen auf dem Weg zur Wasserstelle. Wir überholen Fahrradfahrer, Motorräder und Lastwagen, beladen mit Säcken, Ballen und Passagieren.

Als wir Fort Portal näher kommen, erhebt sich vor uns das Bergmassiv der Ruwenzoris. Leider kann man es nicht wirklich sehen, sondern in der dichten Wolkenhülle bestenfalls erahnen. Dort oben in den Bergen fällt viel mehr Niederschlag als im Rest des Landes, über 300 Regentage soll es im Jahr geben. In den Hochlagen halten sich noch Gletscher. Trotz des Wetters schwärmen diejenigen, die schon einmal dort waren, von einer einmaligen Landschaft mit außergewöhnlicher Pflanzenwelt. Die Mondberge, wie die über 5000 Meter hohen Ruwenzoris auch genannt werden, kommen auf meine Wunschliste für die nächste Uganda-Reise.Nach einem Einkaufsstopp in Fort Portal steht die Sonne schon tief, als wir auf Kluges Guestfarm etwas außerhalb von Fort Portal ankommen.

Wir fahren durch ein Tor. Rechts und links des Weges, der auf das flache Hauptgebäude zufährt, blüht ein üppiger, parkähnlicher Garten. Es gibt insgesamt acht Gästezimmer, je vier in zwei Reihenbungalows unter einem Dach vereint. Die Ausstattung ist nicht schick, aber solide, und bietet alles, was man so braucht: Bett mit Moskitonetz, Sessel, Badezimmer mit Wanne und Steckdosen, die 24 Stunden Strom zum Aufladen der Kamera-Akkus liefern. Fenster und Türen sind mit wuchtigen Gittern gesichert, obwohl die Umgebung eher ruhig und alles andere als gefährlich anmutet. Farm und Gästehaus werden von einem deutsch-ugandischen Ehepaar geführt.

Hier kommt Gemüse aus eigenem Anbau und Fleisch aus eigener Schlachtung auf den Tisch. Und so ist das Abendessen für mich der eigentliche Pluspunkt des Hauses. Gut, Tomaten sind in Uganda eh nie aus Holland, sondern noch vom Bauern von nebenan. Aber hier in Kluges Guestfarm verstehen sie es auch noch, aus der eigenen Ernte eine wirklich leckere Tomatensuppe zu bereiten. Auch das Rinderfilet auf dem Büffet kann sich schmecken lassen. Nach dem feinen Mahl sitzen wir noch lange vor der Tür des Restaurants am Lagerfeuer. Ohne die wärmenden Flammen wäre es hier, am Fuße der Ruwenzoris, ziemlich kühl. Aber so wird es ein schöner Abend mit kühlem Club-Pilsener, heißem Feuer und prächtigem Sternenhimmel.


Lust auf eine solche Safari? Ich berate Sie gern.
Marco Penzel, Geschäftsführer Outback Africa Erlebnisreisen, Telefon: 037437 538811
marco@outback-africa.de

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