Ohne Gaffee geen Gampf! ... oder: Wieviele Kaffeemaschinen braucht man zum Glück?

von Susanne Schlesinger

Kaffeesachsen genannt. Schon meine Oma sagte: "Eine gute Tasse Kaffee ist eine schlaflose Nacht wert". Recht hat sie. Und so fröhnen wir auch hier im Outback-Büro unserer Kaffeeleidenschaft. Nach dem Mittagessen kocht oft sogar der Chef persönlich für uns Mädels einen Kaffee nach Wunsch. Ein paar Stunden später gibt es noch einen richtigen guten Filterkaffee zum gemeinsamen Kaffeetrinken, das dann meist gleich eine zwanglose Dienstbesprechung oder Diskussionsrunde zur weltpolitischen Lage ist.  Vor kurzem haben wir eine Nespresso-Maschine geschenkt bekommen, die eine neue Kaffee-Ära bei uns eingeläutet hat. Vorher hatten wir zwar schon eine Padmaschine (deren viele Padhalter auch schon verwirrend waren), aber mit dem neuen Hightech-Gerät sind wir jetzt alle ein bisschen Ristretto, Volluto oder Vivalto. Mit der Maschine kam eine sehr hübsche Packung mit den 16 verschiedenen Kapselsorten zum Testen - sehr farbenfroh. Wie sagt John Malkovich in der Werbung: "Make an educated guess!" - genau, wir haben einfach geraten und mal ein bisschen rumprobiert. Um einen Favoriten zu finden, müsste man aber alle 16 Sorten hintereinander trinken, was sicher mehr als eine schlaflose Nacht bedeuten würde. Auf jeden Fall trinken unsere Männer jetzt Espresso nach dem Essen (Marco hat extra Espresso-Tassen bei IKEA gekauft) und Doreen, Svenja und ich bekommen auf Wunsch "Mädchenplörre" (so nennt Marco den Latte Macchiato und hat auch dafür extra Gläser gekauft).   Nachdem wir die Maschine einige Tage hatten, rief übrigens eine nette Dame vom Nespresso-Kundenservice an, um sich zu vergewissern, dass wir zufrieden sind und um uns mitzuteilen, dass das Nespresso-Callcenter rund um die Uhr für Kapselnachbestellungen zu erreichen ist. Sollte uns also nachts um drei einmal der Dulcao, Capriccio oder Arpeccio ausgehen, können wir einfach dort anrufen und es kommt ein Kurier umgehend bei uns vorbei, bevor wir Decaffinato werden. Ob George Clooney auch mal nachts dringend einen Fortissimo oder Rosabaya benötigt? Wir werden es wohl nicht erfahren.Auf jeden Fall nimmt unsere Kaffeemaschinensammlung mittlerweile das komplette Fensterbrett der Küche ein - eine weitere passt da nicht hin. Wobei der Kaffee aus einem Vollautomaten auch sehr lecker schmeckt. Aber für so ein Monsterteil ist definitiv kein Platz mehr.  Übrigens erfährt auch der Filterkaffee eine Renaissance - nur heißt das Filtern mit der Hand jetzt "Pour over" (Gieß drüber) und ist in New Yorker Kaffeebars der letzte Schrei. Ganz ohne Maschine, genau wie Melitta Benz vor 100 Jahren. Und schon damals wie heute ist ein guter Kaffee stark und kein "Blümchenkaffee" - also Kaffee, bei dem man die Blümchen auf dem Tassengrund erkennen kann. Dann gehen wir doch mal munter drauflos filtern!Wenn Sie erfahren möchten, wie Kaffee wächst und wie man ihn in Tansania zubereitet - unsere Kollegin Doreen war auf einer anregenden Kaffeetour am Usa River in der Nähe von Arusha und berichtet hier darüber.Und wenn Sie immer noch darüber grübeln, warum wir in Sachsen nur mit Gaffee gämpfen gönnen, dann lesen Sie mal hier!

2 Kommentare

Marco

06.07.2012 um 16:45

Hallo Daniel,

danke für den Hinweis. Ein bisschen hat man mich das schlechte Gewissen in diesem Punkt ja auch schon umgetrieben. Aber wenn man die Kapselmaschine auch noch geschenkt bekommen hat, ist sie schon eine Verlockung.

Generell stimme ich Dir aber zu. Ein Grund mehr für die Anschaffung einer ordentlichen Maschine mit Mahlwerk, die man mit ganzen Bohnen bestückt. Man hat dann auch mehr Auswahl und kann fair gehandelte Bohnen verwenden. Nur die Anschaffungskosten für die Maschine sind erstmal höher. Auf Dauer ist aber der Betrieb wohl auch für uns nachhaltiger. Ich muss da gleich mal mit meiner Geschäftsführer-Kollegin drüber verhandeln ...

Daniel

06.07.2012 um 16:17

Bei allem "Gaffe für'n gudn Gampf" will ich Da mal ein bisschen die Idee von Nachhaltigkeit ins Spiel bringen. Kapseln, Pads & Co. sind große Müllproduzenten und die entsprechenden Lieferanten weit weg von Fair Trade und umweltschonendem Anbau von Kaffee. Sorry für die Prise Salz in der Kaffeeküche ;-) Ich denke, dass Ihr auf Euren Reisen viel davon mitbekommt, welche Auswirkungen unser Konsumverhalten hat und solltet mit gutem Beispiel voran gehen. Wir haben es alle selbst in der Hand.

Liebe Grüße,
Daniel